von Halmstad bis Ängelholm
Montag, 02. September 2024
Detaillierte Übersichtskarte für den heutigen Tag von Halmstad nach Ängelholm
Ohne Frage ... die Nacht war trotz Bahnhofsnähe und morgendlichem Berufsverkehr unerwartet ruhig. Auch heute scheint schon während dem Frühstück die Sonne kräftig ins Wohnmobil hinein, selbst die offene Aufbautüre hat der Wärme praktisch nichts entgegen zu setzen.
Das erste Ziel für heute ist das Heimatmuseum bei Markaryd. Dorthin sind es knapp 70 km zu fahren ... also gut eine Stunde. Per gemütlicher Fahrt kommen wir wie geplant ans Ziel. Leider sind die Häuser saisonbedingt nicht zugänglich.
"Markaryds Hembygdspark" (Link) ist ein Park mit vielen historischen Gebäuden und einer neu errichteten Bühne für viele verschiedene kulturelle Veranstaltungen. Hier findet man schöne Spielplätze unter anderem mit einem natürlicher Hindernisparcours, neben den Spielplätzen gibt es Toiletten und ein Wärmehaus.
Viele der Gebäude des Parks sind etwa 100 Jahre alt und wurden in den 1920er Jahren hierher verlegt. Im Herbst 1927 wurde dem Verein eine große Sammlung von Möbeln und Kunstgegenständen angeboten, was dazu führte, dass der Verein gezwungen war, das Gelände auf die heutige Größe zu erweitern.
Von unserer Besichtigung des Museums haben wir eine kleine Bildergalerie mitgebracht:
Wir verweilen noch eine Weile in dem schönen Park, der in der Saison sicher noch viel mehr Spaß macht, wenn die Häuser offen sind und besichtigt werden können. Die Häuser sind geschlossen, dafür ist kein Trubel und man kann die Ruhe genießen ... hat ja auch was !
Wir fahren weiter ... die grobe Richtung ist die Stadt Ängelholm ... dazu fahren wir die Straße E4 entlang und lassen uns von Hinweisschildern zu Sehenswertem leiten. So wissen wir nicht, was uns irgendwo erwartet ... also schauen wir mal.
Bei "Skånes-Fagerhult" biegen wir ab ... hier steht ein richtig süßes Flugzeug herum ... von der "Candy Airlines" (Link) ... auch "Godisflyget" genannt. Uns wird klar ... hier waren wir schon einmal vor vielen vielen Jahren ... aber wir haben definitiv nicht mehr gewusst, wo das war. Jetzt haben wir es also erneut gefunden.
Also dann schauen wir mal !
Etwa 25 km weiter sehen wir den Hinweis auf die "Rya Kyrkoruin" (Link) ... also eine Kirchenruine. Das spricht uns ganz deutlich an mit unserem Fabel für alte Steine *grins*.
INFO: Die vermutlich um die Jahrhundertwende im 12./13. Jahrhundert erbaute romanische Kirche bestand aus einem Kirchenschiff und einem geraden Chor aus Stein sowie einem Flachdach aus Holz. Im 15. Jahrhundert wurden Gewölbe gebaut und mit Gipsmalereien bedeckt. Vor dem Südportal wurde ein Zeughaus errichtet. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts soll es laut Pfarrer durch die Gewölbe geregnet haben. Im Jahr 1715 wurde die Kirche um einen hölzernen Anbau erweitert und mit einem Turm versehen.
Die Kirche war zu klein geworden und befand sich in einem schlechten Zustand, als die Gemeindeversammlung 1856 den Bau einer neuen Kirche beschloss. Im Jahr 1875 wurde die Ausstattung der Kirche versteigert, ebenso wie das Dach, die Balken und die Ziegel der Gewölbe. Übrig blieben lediglich die grauen Steinmauern, die bis zur Restaurierung der Kirchenruine 1941 verfielen. 1957 wurde die Ruine erneut instandgesetzt, die Zinnen mit Zement verputzt und die Fensterbänke mit Zementfliesen belegt. Im Jahr 1967 wurde neben der Kirchenruine ein Glockenturm mit einer neu gegossenen Glocke errichtet. Heute werden die Kirchenruinen für Gottesdienste im Freien sowie für Taufen und Hochzeiten genutzt. - (Quelle: www.svenskakyrkan.se)
Und wir haben wieder zwei Bildergalerien für euch ... klein & groß:
Unser nächstes Ziel ist per Luftlinie vielleicht einen Kilometer entfernt. Aber die Fahrstrecke ist letztendlich 5 - 6 km lang ... wir fahren zum "Ingeborrarp Freilichtmuseum" (Link). Mit Erstaunen stellen wir fest, dass hier sogar ein minimalistischer Wohnmobilstellplatz ist. Aber wir sind noch nicht soweit, dass wir eine Bleibe für die Nacht benötigen.
Wir erkunden gemütlich, aber mit Interesse das kleine Museum.
INFO:„Der Dorfname Ingeborarrp geht auf den weiblichen Namen Ingeborg zurück, dessen Endkonsonant g im Dialekt nicht ausgesprochen wird. Die Endung -arp ist das dänische Äquivalent des schwedischen torp.
Dass der Name einer Frau zu einem Ortsnamen führte, ist ungewöhnlich, könnte aber damit zusammenhängen, dass das Dorf zu Bjärsgård gehörte, wo vielleicht ein Familienmitglied den Namen trug.“
(Zitat aus der Schrift: „Örkelljunga Hembygdsförening 75 år“, 2006)
Über das Freilichtmuseum haben wir noch einige Beschreibungen zu den Häusern finden können:
INFO: Die in den 1830er Jahren erbaute Wohnsiedlung wird in jüngerer Zeit Kröktorpet genannt, da sie an einer Straßenbiegung am Ortseingang von Ingeborarp liegt. Das Gebäude wurde 1991 einer Außenrestaurierung unterzogen.
Die Schmiede verfügt über Doppel-Asse und ist auf der einen Seite als Dorfschmiede und auf der anderen Seite als mechanische Werkstatt konzipiert. Am Eingang wurde der ursprüngliche Beschlagstall zum Beschlagen von Pferden rekonstruiert. Im Obergeschoss befindet sich ein Museum, das die Gewinnung und Verhüttung von Eisenerz zeigt. Der Ofen stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Im Erdgeschoss, wo sich früher eine Hütte befand, befindet sich ein Sägewerk mit einer wasserbetriebenen Säge, die aus Vångamöllan (Lärkesholm) hierher verlegt wurde. Bevor es ein wasserbetriebenes Sägewerk gab, wurde mit dem Kransägen gearbeitet, was neben drei verschiedenen Hausmodellen aus Astholz, Schindeln und Fachwerk mit unterschiedlichen Dacheindeckungen auch gezeigt wird.
Über dem ehemaligen Stall befindet sich der Handwerkerboden, der die Vielfalt des Holzhandwerks in der Region in den Jahren 1750 bis 1950 zeigt.
Quelle: ingeborrarp.se/friluftsmuseum
Okay ... dieser Besuch vom "Ingeborrarp Freilichtmuseum" war jetzt nicht so besonders erschöpfend. Also zurück zu Mr. Esprit und weiter des Weges nach Ängelholm. Bevor wir den dortigen Stellplatz anfahren, möchten wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen.
Dazu fahren wir zum Supermarkt im Gewerbegebiet von Ängelholm (Link). Irgendetwas brauchen wir immer, trotz recht großem Kühlschrank ... und vielleicht auch, weil wir für die Fika am Stellplatz noch etwas Leckeres dazu haben möchten.
Nun ... so passiert es dann auch *grins*.
Nach dem Einkauf wird es nun Zeit, uns auf dem Stellplatz am Yachthafen nieder zu lassen. Der Stellplatz liegt in der Gemeinde Skälderviken, also nicht direkt in Ängelholm. Den "Ställplats Föreningshamnen i Skälderviken" (Link) kennen wir bislang nicht.
Ab und an eben auch mal etwas Neues.
Einen freien Platz haben wir schnell gefunden und dann heißt es: Kaffee kochen, Leckeres aus dem Supermarkt genießen und das Ganze sehr gemütlich ... eben eine "Fika" ... schließlich sind wir (noch) in Schweden.
Nach dem gemütlichen Teil macht sich Rainer auf den Weg, das Übernachtungsticket zu lösen. Etwas Zweifel kommen schon auf, ob es sinnvoll ist, hier für die Nacht zu bleiben. Etwa 30m entfernt von uns rauschen fast im Minutentakt die Züge auf der doppelgleisigen Bahnschiene vorbei ... und das nicht gerade langsam. Aber wir sind uns sicher, dass die Nachts nicht, oder nicht so häufig fahren.
Es entwickelte sich dann doch anders als erhofft. Wir bleiben bis spät am Abend auf und sehen fern.
So hoffen wir, entsprechende Müdigkeit zu erlangen.
Die Züge fahren unermüdlich von links nach rechts und umgekehrt.
Das Kopfkino während der Nacht ... wenn da ein Wagen entgleist ...
nicht auszudenken ...
von Ängelholm bis Rögle
Dienstag, 03. September 2024
Detaillierte Übersichtskarte für den heutigen Tag von Ängelholm nach Rögle
Ohne Frage ... die Nacht war grausam ... wir hatten wenig Schlaf, und das auf so einer Tour. Na gut, heute steht als erstes die Körperreinigung auf dem Plan. Dazu fahren wir an das andere Ende des Hafens, denn nur dort sind die sanitären Anlagen geöffnet. Die bei unserem Standplatz sind nämlich geschlossen ... auf sehr super ... muss man schon sagen.
Also gut, das Duschen haben wir erfolgreich hinter uns gebracht. Frühstück hier am Hafen ? Oder besser an unserem Zielort ? Wir entscheiden uns für letzteres und verlassen damit den als weniger empfehlenswert zu bezeichnenden Stellplatz und fahren zum hiesigen Eisenbahnmuseum ... dem "Järnvägens Museum" (Link).
Das haben wir vor einigen Jahren (siehe Reisebericht 2017) schon einmal besucht, aber vielleicht gibt es ja das eine oder andere Neue zu entdecken.
Auch hier in diesem Fall halten wir es mit den Bildergalerien wie gehabt ... klein und/oder groß ... ihr habt die Wahl:
1856 rollte die erste Dampflokomotive durch die schwedische Landschaft. Ein neues Zeitalter brach an!
Erleben Sie die Entwicklung der Eisenbahn, angefangen vom Pferdewagen bis zum heutigen Schnellzug auf unserer grossen Modellanlage mit dazugehörender Filmshow.
Oder fahren Sie mit dem Loksimulator LOCOMOTION. Das Museum bietet allen, Kindern als auch den Technikbegeisterten, etwas Interessantes.
Falls Sie im Sommer kommen, verpassen Sie nicht unseren Minizug im Museumspark !
In unserem Shop finden Sie Souvenirs, Bücher, Spielsachen und vieles mehr.
Im Café bieten wir Kaffee, Getränke, leichte Mahlzeiten, Eis und Süßigkeiten an.
(Quelle: www.tripadvisor.de)
Sooo ... den Rundgang durch das nach wie vor interessante Museum ist abgeschlossen. Wie ihr sicher feststellen konntet, handelt es sich hier nicht um ein Museum mit vielen Lokomotiven. Hier geht es um die Geschichte der Eisenbahn und dem drum herum ... das sollte man vor dem Besuch wissen.
Es ist Zeit für eine kleine Stärkung ... einen starken Kaffee und eine nicht selbstgebackene Waffel schmecken uns recht gut und verdrängen den kleinen Hunger ... vorerst *grins*.
Es ist etwa halb zwölf ... also früh am Tag. Wir lassen das Wohnmobil auf dem Parkplatz stehen und spazieren in Richtung Stadt, die fußläufig gut erreichbar ist (gut 10 Minuten). Um den Bahnhof herum ist Großbaustelle, aber durch die Fußgänger-Unterführung kommen wir gut durch. Unter anderem besuchen wir die "Ängelholms Kyrka" (Link).
Wir ersparen uns viele Worte und stellen eine Bildergalerie über den Stadtbummel zur Verfügung:
Zurück am Eisenbahnmuseum werfen wir noch einen Blick auf die "größte" Märklin Lok der Welt. Es handelt sich um die weltweit größte Märklin-Lokomotive im Maßstab 87:1 mit der Bezeichnung 31100 nach dem Modell im Maßstab 1:87.
Im Zusammenhang mit der Feier „100 Jahre elektrische Züge“ im schwedischen Eisenbahnmuseum Gävle im Jahr 2015 präsentierten Netrail und Märklin gemeinsam eine vollwertige grüne Da Lokomotive - also Da 903, die entsprechend dem Vorbild neu lackiert und gekennzeichnet wurde.
Die Da-Lokomotive wurde 1955 von ASEA, Allmänna Svenska Elektriska Aktiebolaget, in Västerås hergestellt. Eine elektrische Lokomotive mit Spurstange, die die letzte ihrer Art war, bevor die heutigen überlegenen Boogie-Lokomotiven die Macht übernahmen.
Quelle: www.bricksway.com/?p=1534 (Text auszugsweise verwendet)
Unsere Tour liegt in den letzten Zügen, das Wetter ist toll, es ist warm, schon fast zu warm (28°) ... so liegt es nahe, den restlichen Tag auch völlig entspannt zu genießen. Am besten auf einem schönen ruhigen Stellplatz.
Und den gibt es ganz in der Nähe von Ängelholm ... nämlich in Rögle ! Dieser Platz ist uns nicht unbekannt. Auf der Wintertour 2023/24 (Reisebericht HIER !) haben wir die Silvesternacht in angenehmer Ruhe verbracht.
Bei der Ankunft am "Ställplats Rögledammarna" (Link) stellen wir überrascht fest, dass aktuell nur zwei weitere Fahrzeuge schon am Platz stehen ... das kommt uns extrem entgegen *lach*.
Da liegt es natürlich auch nahe, erst einmal eine gemütliche "Fika" zu machen und dann vielleicht auch einfach mal NICHTS zu tun ... darf ja auch mal sein !
Aber keine Sorge ... ein paar Bilder vom Platz haben wir noch für euch:
Hier noch kurz ein paar Informationen zu dem Platz:
ganzjährig nutzbar, 10 Plätze, davon 8 mit Strom, Kosten 100 Kronen ohne Strom, 150 Kronen mit Strom.
Bezahlt wird in der kleinen Hütte neben dem Platz. Formular ausfüllen und mit den Bargeld in den Kasten werfen.
Ansonsten passiert heute genau genommen nichts mehr, deswegen verabschieden wir uns für heute von euch:
also dann: Gute Nacht ... Freunde !