von Gräsmark bis Munkelbol
Donnerstag, 17. August 2023
Detaillierte Übersichtskarte für die heutige Fahrt von Gräsmark bis Munkelbol
Mit strahlend blauem Himmel begrüßt uns der neue Reisetag. So könnte es ruhig die nächsten Wochen weiter gehen ... naja, träumen darf man ja wohl noch *grins*.
Nach dem Frühstück schauen wir uns nun das Freilichtmuseum etwas genauer an. Gestern war es schon zu dämmrig, das macht beim heutigen Sonnenschein viel mehr Sinn.
Das Museum wird verwaltet von der sog. Hembygdsföreningen (Heimatmuseumsverein). Hier trifft man sich regelmäßig in den Sommermonaten. Privatpersonen und Vereine haben vor allem in der Zeit von Mai bis Oktober die Möglichkeit, das Gehöft für verschiedene Veranstaltungen zu mieten. Auf dem Gehöft werden selbst produzierte Bücher, Souvenirs und Postkarten usw. verkauft.
Nachfolgend eine Bildergalerie von unserer Besichtigung:
Wir sind zurück am Wohnmobil und kommen noch einmal mit den Nachbarn ins Gespräch. Dabei erfahren wir, dass sowohl der kleine Lebensmittelladen als auch die Kirche sehr sehenswert sein würden. Damit wissen wir auch schon, wohin die Reise als nächstes gehen wird.
Bis zur Kirche ist es nicht wirklich weit ... eigentlich hätte man das auch Laufen können. Aber die Bequemlichkeit siegt in diesem Fall ... allerdings auch mit der Begründung, dass wir heute noch weiter fahren möchten.
Etwa 100m vor der Kirche ist ein recht großer Parkplatz. Von diesem aus erreichen wir bequem die Kirche (Link) und ebenfalls den Supermarkt. Aber zuerst einmal zur Kirche ... diese liegt übrigens direkt am See Rottnen. Die Kirche von 1738 ist mit ihrer schönen Lage und einmaligen Deckenmalereien von Erik Jonaeus heute zu einer beliebten Hochzeitskirche geworden.
Das schauen wir uns doch mal näher an:
Nach dem Besuch der beeindruckenden Kirche kehren wir zur Realität zurück und begeben uns ins Zentrum des kleinen Ortes. Sehr groß sieht der Dorfladen von außen ja nicht aus, aber drinnen überrascht er dann doch durch eine unerwartete Größe. Das Sortiment ist wirklich vielseitig, man bekommt hier fast alles, was man auch in einem großen Supermarkt findet.
Man merkt es sofort, dass hier die Uhren anders gehen, eine beruhigende Gemütlichkeit liegt in der Luft, kein Stress, keine Hektik ... irgendwie fühlt man sich auf Anhieb wohl hier.
Neben ein paar Kleinigkeiten gönnen wir uns ein Eis, welches wir mit Blick auf den See gemütlich verspeisen.
Nach dem leckeren Eis steigen wir in unseren Mr. Esprit und fahren nun ein Stück in südlicher Richtung weiter. Damit kommen wir auf unseren eigentlichen Tourplan zurück, der einen Stadtbummel in Sunne (Link) für uns parat hat. Der Ort liegt am See Fryken an der Engstelle zwischen den Seen Mellan Fryken und Övre Fryken.
Sunne ist ein Touristenort, in dem vor allem auf den Wintersport Wert gelegt wird. Es gibt ein Skizentrum, das Värmlands größte Liftkapazität und Europas modernste Skilanglaufstation aufzuweisen hat. Besiedelt ist das Gebiet um Sunne schon seit rund 5000 Jahren, im 17. Jahrhundert bildete sich ein Marktflecken.
Einen Parkplatz haben wir in der Nähe vom Gästehafen (Link) schnell gefunden und unser Weg in die Stadt startet hier. Ein paar Bilder sollen einen Eindruck verschaffen:
Zurück am Wohnmobil schauen wir wieder einmal auf unseren Tourplan. Die E45 ist für uns nun die weiterführende Strecke, sie führt uns am See Övre Fryken entlang. Unterwegs entdecken wir einen tollen Rastplatz (Link), von dem aus man einen tollen Blick über den See hat.
Wir verweilen hier allerdings nicht lange. Wir möchten noch ein Stück vorwärts kommen.
So kommen wir nach "Torsby" (Link) ... der Ort liegt ganz im Norden von Värmland. Die Gemeinde hat 11.500 Einwohner. Der Slogan der Gemeinde lockt mit der Behauptung, man habe das ganze Jahr über Saison. Das stimmt auch, denn man hat ja einen ganzjährig betriebenen Skitunnel.
Für uns ist das Skifahren eher uninteressant (zwei linke Füße), daher steuern wir ein anderes, auch sehr empfohlenes Objekt an ... die Konditorei "Nya Wienerkonditoriet" (Link). Eine große Auswahl von herzhaft bis süß ist hier zu finden, so finden wir beide auch hier etwas Leckeres.
Das Zentrum selbst ist von der Größe her ziemlich überschaubar, deswegen findet man hier auch keine richtige Fußgängerzone. Nur ein Straßenstück kann man als "verkehrsberuhigt" bezeichnen.
Deswegen widmen wir uns lieber einem möglicherweise sehenswerterem Punkt: ein Freilichtmuseum ! Schon wieder ein Freilichtmuseum ? Hatten wir nicht heute morgen schon eines ? Ja, das stimmt, aber irgendwie ist jedes auf seine Weise interessant. Also nichts wie hin zu dem Gehöft.
Das Gehöftmuseum von Kollsberg in Torsby liegt am Ende des wunderschönen Frykensees. Das Museum versammelt eine große Anzahl originaler Holzhäuser mit traditioneller Einrichtung. Alle Häuser und Gebäude standen einst in oder in der Nähe von Torsby. Vom Museumsgelände aus genießt man einen tollen Ausblick auf den See und die umliegende Landschaft.
Und hier ein paar Bilder von unserer Besichtigung:
So langsam wird es Zeit, sich über die Bleibe für die Nacht Gedanken zu machen. Mittels "Park4Night" findet sich auch schnell ein kleiner Stellplatz, direkt an einem Fluss gelegen. Hört sich ja recht gut an.
Wir fahren die E16 in nördlicher Richtung. Doch dann sehen wir bei Björby ein Hinweisschild zu einem Stellplatz. Dazu verlassen wir die E16 und fahren nun Nebenstrecke (heißt: Schotterpiste) weiter. Die Straße führt an dem Fluss "Klarälven" entlang, an dem auch der eigentliche Stellplatz liegen soll.
Wir lassen uns überraschen ... und fahren ... und fahren ... und fahren ...
Zugegeben, schöne Strecke, landschaftlich ... hier und da mal ein nettes Häuschen ... aber ein Stellplatz ??? Keine Spur.
So fahren wir bis zur nächsten Brücke und kommen somit auf die Straße 62, die uns dann zu dem geplanten Stellplatz bei Munkebol bringt (Link). Und wie ihr an den Bildern unschwer erkennen könnt ... wir hätten es schlechter treffen können !
Den restlichen Nachmittag genießen wir noch draußen, ein frisches (dänisches) Bier darf dann schon auch mal sein (Mitbringsel von der Frühsommertour in Dänemark).
Leider wird es gegen Abend mehr und mehr ungemütlich ... kleine surrende, mit Stachel gewaffnete Plagegeister wollen unbedingt an unser Blut ... unsere Begeisterung hält sich außerordentlich in Grenzen. Deswegen gibt es dann schon das Abendessen im Wohnmobil ...
Aber machen wir uns nichts vor ... die eine oder andere Stechmücke kommt durch, versteckt sich den ganzen Abend und greift dann Nachts mit voller Wucht an ... *grummel*
In diesem Sinne: Gute Nacht ... Freunde !
von Munkelbol bis Fulunäs
Freitag, 18. August 2023
Detaillierte Übersichtskarte für die heutige Fahrt von Munkelbol bis Fulunäs
Nach einer angenehmen und ruhigen Nacht, sowie einem ordentlichen Frühstück und total zerstochenen Beinen verlassen wir den schönen Stellplatz bei Munkebol.
Für heute steht der Ort Malung auf dem Plan (Link), das ist der Hauptort der Gemeinde Malung-Sälen in der schwedischen Provinz Dalarnas Län. Malung ist das Zentrum der schwedischen Lederindustrie, unter anderem wird hier auch Elchleder verarbeitet.
In Schweden ist eine Musikrichtung populär, die man wohl als eine Mischung aus Volksmusik, Schlager und Country bezeichnen könnte: die Dansband Musik. Und hier in Malung feiert man jedes Jahr ein sehr großes Fest, die "Dansbandsveckan" (Tanzbandwoche).
Unseren Tag in Malung beginnen wir mit der "Malungs Kyrka" (Link). Nachfolgend gleich ein paar Bilder:
Irgendwie kombinieren wir mal wieder Kirche und Freilichtmuseum ... letzteres gibt es nur wenige hundert Meter von der Kirche entfernt ... den "Malungs hembygdsgård" (Link). Natürlich schauen wir uns das auch noch etwas genauer an.
Kurze Info: 1922 wurden die ersten Gebäude errichtet und 1932 der Bauernhof eingeweiht. Ziel war es zu veranschaulichen, wie ein großer Bauernhof im 17. und 18. Jahrhundert in Malung ausgesehen haben könnte.
Kulturhistorische Gebäude: Gård å Hundholen, erbaut aus Gebäuden, die aus verschiedenen Dörfern verlegt wurden, darunter zwei Dachschuppen, eine Scheune, ein Getreidespeicher, ein Stall und eine Stangenscheune. (Die Hütte ist eine Kopie.)
Und jetzt schauen wir uns das richtig an ... leider gibt es keinen Plan, mit dem man die Häuser namentlich zuordnen könnte. Deswegen in der Bildergalerie keine Bildbeschriftung:
Eigentlich sollte mit Kirche und Museum jetzt genügend kulturelles passiert sein ... hmmm ... einen hab' ich noch *grins*. Dazu müssen wir aber ein paar Kilometer fahren. In der Nähe gibt es den ehemaligen Steinbruch "Kvarnstensbrottet i Östra Utsjö" (Link). Dort wurden früher Mühlensteine zum mahlen von Getreide hergestellt bzw. gehauen.
Leider war diese Strecke über 4km lang und ausschließlich Schotterpiste ... naja ... wir und Mr. Esprit haben es überstanden. Und jetzt laufen wir mal los ...
So als Resümee ... wir haben definitiv mehr Pilze gesehen als wirklich Steine bzw. Steinbruch.
In den Bildern sind diese natürlich mit enthalten. Vielleicht bekommt ihr bei dem einen oder anderen Appetit ?
Dann müsst ihr nach Schweden fahren und selber sammeln *grins*
So ... jetzt aber wirklich genug von dem Kulturgedöns ... sicher ??? Nun, fahren wir doch erst einmal in die Stadt, dann sehen wir weiter !
Der Ortsname leitet sich übrigens vom Dialektwort mal für Sand und Kies ab, die reichlich am Ufer des Flusses Västerdalälven vorhanden sind, der durch den Ort fließt. Malung ist Hauptort der Gemeinde Malung-Sälen.
Wie bereits schon erwähnt ... die Lederindustrie hat eine lange Tradition in Malung und wird noch heute mit dem Bewusstsein für die Ursprünge betrieben. In den Straßen finden sich die zahlreiche Geschäfte unterschiedlicher Größe. In den meisten werden verschiedene Leder- und Pelzwaren angeboten. Da diese direkt vor Ort hergestellt werden, sind sie vergleichsweise günstig, sodass Urlauber in Malung durchaus das eine oder andere Schnäppchen machen können.
Für uns kommt das aber eher weniger in Frage, trotzdem bummeln wir gemütlich durch den Ort.
Während unseres Spazierganges durch die überschaubare Stadt bemerken wir mal wieder so ein eigenartiges Gefühl in der Magengegend ... man nennt es gemeinhin: HUNGER !
Es ist 13:30 Uhr ... da entdecken wir ein asiatisches Restaurant (Link), welches auch sog. "Hausmannskost" anbietet. Das Restaurant ist gut besucht ... da schauen wir doch mal hinein.
Ein kurzer Blick auf die Auswahl am Buffet klärt alles ... wir bleiben und gönnen uns das Buffet für umgerechnet knapp 10 Euro inkl. Getränke (Wasser / Kaffee) und Suppe. Und wie sich schnell herausstellt ... eine gute Entscheidung !
So verlassen wir gut gesättigt das Restaurant mit einer ganz lieben und netten Thailänderin an der Theke, nicht ohne uns ausdrücklich bei ihr für das leckere Essen zu bedanken. Sie war sichtlich erfreut, das hat uns auch gefreut *grins*.
Zurück am Wohnmobil schauen wir uns die weiteren Schritte unserer Tour an. Ja ... da hätten wir noch etwas in Richtung "Kulturgedöns". Es geht hierbei um die alte Wassermühle "Hallsjökvarn" (Link).
Die Hallsjökvarn liegt in einer malerischen Gegend mit einem gut gefüllten Teich dahinter. Hier kann man auch heute noch mahlen. Die Mühle ist renoviert und in sehr gutem Zustand.
Es sind nur wenige Kilometer Fahrt dort hin, alles geteerte Straße, keine Schotterpiste. Erst das letzte Stück geht dann auf Waldboden entlang, aber das ist unproblematisch.
So sind wir schnell an der kleinen Sehenswürdigkeit und machen auch sogleich ein paar Fotos:
Wir verlassen die Wassermühle und kehren auf die Straße 66 zurück. Da sehen wir am Wegesrand ein Gebäude mit dem Hinweis "Skinn Fabrik" (Link). Das Gebäude kommt uns sofort bekannt vor, vor gut 10 Jahren sind wir hier schon einmal vorbei gekommen und haben angehalten. Seinerzeit hat sich Rainer ein paar Handschuhe aus Elchleder gekauft, die sehen noch heute aus wie neu.
Also halten wir auch diesmal an und steuern auf den Laden zu ... und was sehen wir da ? Einen Elch, der es sich auf der Veranda gemütlich gemacht hat:
Natürlich ist der Elch - nicht mehr - lebendig, es ist ein präpariertes Tier. Er bleibt auch ganz artig sitzen *lol*.
Wir gehen kurz in den Laden hinein, aber diesmal finden wir nichts, was für uns interessant wäre. Die Preise sind auch nicht gerade ein Schnäppchen. Also ... zurück zum Wohnmobil und weiter mit der Tour.
Nördlich von Bergsbacken entdecken wir einen kleinen Wasserfall (Link), natürlich halten wir für ein paar Fotos an. Anschließend geht es gleich weiter mit der Suche nach einer Bleibe für die Nacht. Das gestaltet sich jedoch alles andere als einfach.
Zuerst haben wir es im Skigebiet bei Sälen probiert. Dort oben gibt es einen Stellplatz, jedoch will man aber ordentlich Geld abkassieren. Des Weiteren ist das Bezahlsystem auch irgendwie unlogisch programmiert, wir beschließen die Weiterfahrt.
Letztendlich werden wir abseits der Straße 311 fündig. Der Platz (eigentlich nur ein Parkplatz) liegt direkt am Fuluälven (Link), einem recht großen Fluss. Die nächste Ortschaft heißt dann auch Fulunäs.
Ein Platz ohne jegliche Infrastruktur, kostenlos, an einem Fluss gelegen ... ein Traum !!!
Wir genießen den restlichen Tag bzw. Abend und freuen uns über unser Glück, so toll reisen zu dürfen !