von Göteborg bis Bengtsfors
Dienstag, 15. August 2023
Detaillierte Übersichtskarte für die heutige Fahrt von Göteborg bis Bengtsfors
Die Nacht ist heute schon um 06:30 Uhr zu Ende ... warum ? Ab 7 Uhr gibt es Frühstück (Buffet), da möchten wir einigermaßen pünktlich sein. Am Restaurant läuft zu dieser Zeit alles recht entspannt ab. Die Auswahl an Speisen ist ganz ordentlich und im Regelfall geschmacklich ganz okay ... außer das sog. "Rührei" ... das können wir definitiv nicht empfehlen, da es kein richtiges Rührei ist, sondern irgendeine Billigversion.
Kurz nach 9 Uhr laufen wir in den Hafen von Göteborg ein, das Anlegemanöver beginnt. Erst wenn dies beendet ist, wird der Zugang zum Fahrzeugdeck ermöglicht (Sicherheitsgründe). Unseren Mr. Esprit finden wir wohlbehalten vor, Elli scheint seiner Aufgabe gerecht geworden zu sein *grins*.
Aber jetzt noch schnell die Gasflaschen öffnen und den Kühlschrank einschalten. Die Temperatur im Kühlschrank liegt bei ca. 8° ... das passt !
Das Verlassen der Fähre klappt diesmal reibungslos, genauso wie die Überquerung der ersten Ampel. Da merkt man doch, dass wir schon in der Nebensaison sind und nicht mehr so viel los ist. So kommen wir auch zügig durch Göteborg hindurch und steuern unser erstes Ziel für den heutigen Tag an.
Das Wetter ist heute noch etwas unentschlossen. Tiefe Wolken hängen am Himmel, von Sonne keine Spur, ab und zu ein paar Regentropfen. Wir sind gespannt ...
Unser erstes Ziel sind die "Strandpromenaden" von Uddevalla (Link). In der Nähe eines kleinen Yachthafens ist diese Sehenswürdigkeit zu finden. Wir haben von der imposanten Strandpromenade gelesen, die man vor einigen Jahren in die Felswände gehängt hat. Die Konstruktion ist nicht nur mächtig, sie soll auch sehr schön sein.
Wir schauen uns dieses Eck in aller Ruhe an und haben ein paar Bilder für euch mitgebracht:
Leider haben wir die Rechnung ohne den Wettergott gemacht ... schwarze Wolken am Himmel, die recht schnell bedrohlich näher gekommen sind, haben uns zur raschen Umkehr bewegt. Das war auch eine weise Entscheidung ... kaum zurück am Wohnmobil öffnet der Himmel seine Schleusen.
Nun gut ... ebenfalls auf dem Plan steht der erste Einkauf in Schweden. Ein ICA Kvantum in der Nähe ist daher der nächste Anlaufpunkt. Schon der kurze Weg vom Parkplatz in den Supermarkt reichte, um gut nass zu werden. Es schüttet mittlerweile gewaltig.
Um so mehr nehmen wir uns Zeit, im Supermarkt in aller Ruhe zu stöbern und schafften es dann, trocken zum Wohnmobil zurück zu kehren und unser Gekauftes zu verstauen.
Aber wir sollten uns nicht zu früh freuen ... auf der jetzt folgenden Strecke erwischen uns immer wieder kräftige Regenschauer. Wir fahren übrigens zu dem rund 90 km entfernten Ort Bengtsfors, der zu der historischen Provinz Dalsland gehört. Der Ort liegt zwischen den beiden Seen Lelång und Bengtsbrohöljen, die hier durch eine Schleuse verbunden sind und einen Teil des Dalsland-Kanals bilden.
Die Fahrt dauert gut eine Stunde, es regnet noch immer, nicht stark, aber nass *lol*. Wir suchen nach einem Parkplatz für uns. Aber irgendwie klappt es nicht so richtig. Der Parkplatz an der Touristinfo ist nicht wirklich passend, daneben ist ein großer Parkplatz, der jedoch zu einer Schule gehört.
Letztendlich fahren wir zum ausgeschilderten Stellplatz zwischen einer Tankstelle und dem Dalsland-Kanal und überlegen das Weitere ...
Es gibt hier noch einen weiteren Stellplatz außerhalb der Stadt ... an einer Jugendherberge auf dem Majberget (Link). Die Steigung dorthin von 15% stellen wir uns im Winter interessant vor ...
Unser Mr. Esprit lächelt allerdings zur aktuellen Jahreszeit nur milde und bringt uns problemlos nach oben zum Stellplatz auf dem Majberget. Wir sind uns bei der Anreise nicht so ganz sicher, sollen wir links auf dem Parkplatz stehen bleiben oder rechts auf den offiziell ausgeschilderten Stellplatz. Wir entscheiden uns fürs Letzteres. Das bedeutet aber definitiv, dass wir bezahlen müssen.
Bezahlt wird übrigens über den am Stellplatzschild angebrachten QR-Code. Dieser führt zu einer Webseite ... dort kann man unter Angabe der Parkdauer und KFZ-Kennzeichen bezahlen (200 SEK / 16,75 Euro). Zu diesem Zeitpunkt wissen wir nicht, ob das Übernachten auf der anderen Straßenseite kontrolliert wird (Anmerkung: es wurde nicht !!!).
Demnach hätten wir uns die knapp 17 Euro sparen können ... hätten ... aber so wissen wir, dass wir die Jugendherberge unterstützt haben und konnten ruhig und entspannt schlafen.
Nach dem Abendessen lichtet sich der Himmel und es lässt sich sogar hin und wieder die Sonne blicken. Uns hält es nicht im Wohnmobil, wir möchten das Umfeld noch etwas erkunden. Dabei entdecken wir eine große Hinweistafel auf ein Freilichtmuseum und mehr:
Weiter oben auf dem Majberget liegen das Halmens Hus, das Haus des Strohs, und der Gammelgården, das ist Westschwedens größtes Freilichtmuseum. Zu beiden gehört auch ein Café mit einer wahrhaft grandiosen Aussicht. Von der Terrasse vor dem Café hat man bei gutem Wetter einen hervorragenden Blick hinunter auf Bengtsfors.
Leider hat jetzt abends das Café und das Museum bereits geschlossen, aber die Häuser können von außen besichtigt werden. Davon haben wir ein paar Bilder mitgebracht, die wir hier gerne zeigen:
Mann ... das war ja eine ganz schöne Tour ... zu Fuß bis nach Norwegen und wieder zurück ... der Hammer !
Halt - Nein ... das suggerieren die Bilder, alles harmlos und gut, das war nicht die wirkliche Grenze. Der Spaziergang war absolut entspannt und wir kehren nach knapp einer Stunde wohlbehalten zum Wohnmobil zurück. Hier genießen wir den ersten Abend in Schweden und freuen uns auf die nächsten Zeit.
In diesem Sinne: Gute Nacht ... Freunde !
von Bengtsfors bis Gräsmark
Mittwoch, 16. August 2023
Detaillierte Übersichtskarte für die heutige Fahrt von Bengtsfors bis Gräsmark
Die Nacht war erwartungsgemäß ausgesprochen ruhig. Wir frühstücken entspannt und beschließen, es heute erneut zu versuchen, Bengtsfors zu besichtigen. Also verlassen wir den Stellplatz und fahren hinunter in den Ort. Als Parkplatz nutzen wir den, der eigentlich für Gäste vom Ausflugsschiff "Storholmen" gedacht ist, welches unter der Woche eh nicht fährt.
Der Himmel gibt sich stark bewölkt ... wir haben also ein latentes Risiko, als wir loslaufen. Mona hat einen Regenschirm dabei, Rainer eine Jacke. Vorbei am Schiffanleger spazieren wir in Richtung Ort. Es ist ungefähr ein Kilometer zu laufen. Eine bedrohlich dunkle Wolke kommt immer näher und man sieht in der Weite, was sie mit sich führt: Wasser ... viel Wasser.
Und es kam, wie es kommen musste ... der Wasserhahn wurde ordentlich aufgedreht. Zum Glück finden wir überdachte Sitzgelegenheiten am Schiffsanleger, so bleiben wir weitgehend trocken. Da Bilder mehr sagen als viele Worte ... bitte hier:
Letztendlich verzichten wir angesichts der Wetterlage darauf, noch bis in den Ort zu laufen. Wir drehen ab und kehren zum Wohnmobil zurück. Dem Tourplan folgend, steuern wir den nächsten Punkt an ... der Ort "Årjäng" (Link). Das ist eine Ortschaft in der historischen schwedischen Provinz Värmlands Län und Hauptort der gleichnamigen Gemeinde, etwa 30 Kilometer von der norwegischen Grenze entfernt am Nordende des Sees Västra Silen.
Für uns ist hier ein Spaziergang durch den Ort angesagt und außerdem suchen wir hier noch etwas ganz ganz Großes ... und natürlich finden wir das auch ... seht selbst in den folgenden Bildern:
Auf unserem Tourplan steht jetzt noch der "Ärjäng Hembygdsgård", ein kleines Freilichtmuseum (Link). Das finden wir etwas außerhalb von der Ortschaft. Leider sind die Parkmöglichkeiten schwierig und das Museum scheint auch nur aus wenigen Häusern zu bestehen.
Es kommt natürlich noch hinzu, dass es aktuell nicht geöffnet hat. Aber damit muss man in der Nebensaison in Schweden schon leben, da solche Museum meist von Freiwilligen in ihrer Freizeit bedient werden.
Es geht weiter mit uns zu dem nächsten Ziel.
Einer von den wenigen Wünschen Monas bezüglich Reiseziele war ein "anständiges" Einkaufszentrum. Das "anständig" bedeutet in diesem Fall: GROSS !!! Aus diesem Grund haben wir von Anfang an festgelegt, dass das "Charlottenbergs Shoppingcenter" (Link) diesbezüglich keine verkehrte Wahl ist.
Also dann ... nix wie hin ... von Årjäng aus sind es gut 60 km, also eine gute Stunde Fahrtzeit. Kurz nach 16 Uhr erreichen wir das Einkaufszentrum und stürzen uns voll hinein. Problem dabei ... wir haben Hunger ... und mit Hunger einkaufen, das sollte man tunlichst unterlassen.
Also erkunden wir mit einem ersten Rundgang die Möglichkeiten und entscheiden uns dann für ein asiatisches Restaurant.
Mit der nachfolgenden Bildergalerie zeigen wir euch ein paar Eindrücke vom Shoppingcenter:
Kurz nach 17 Uhr kehren wir zum Wohnmobil zurück. Wir stehen auf einem extra Bereich nur für Wohnmobile, hier dürfte man auch übernachten. Ursprünglich hatten wir das auch vor ... aber, da es noch vergleichsweise zeitig ist, wollen wir uns doch noch einen "richtigen" Wohnmobilstellplatz suchen.
Da käme uns doch ein Platz an einem Heimat- und Freilichtmuseum gerade recht ... oder ?
Also ... auf geht's !
Knapp 50 km und eine dreiviertel Stunde Fahrt liegen noch vor uns ... das sollte doch wirklich kein Problem sein. Wir hoffen nur, dass der Platz grundsätzlich okay ist und halbwegs ruhig liegt.
So treffen wir kurz nach 18:30 Uhr in Gräsmark beim dortigen Stellplatz der "Hembygdsförening" ein (Link). Wir sind überrascht von dem großen Stellplatzbereich, der aktuell nur mit zwei Fahrzeugen belegt ist. Wir als drittes Fahrzeug haben also praktisch freie Platzwahl.
Der große Platz liegt direkt vor dem Freilichtmuseum, in welchem auch ein komplettes Sanitärgebäude mit Dusche & WC, sowie Latrinenentsorgung enthalten ist. Strom gibt es an einzelnen Plätzen. Der Platz kostet 150 SEK, das sind 12,55 Euro. Zu bezahlen in bar per Einwurf in einen Briefkasten neben dem Eingang vom Museum.
Wir kommen noch ins Gespräch mit den Reisenden in einem Kastenwagen mit Kennzeichen aus "Heide" (D), die aber schon länger hier in Schweden leben ...
Das Gespräch wurde etwas länger, war sehr nett und unterhaltsam. In der Zwischenzeit haben uns auch die Mücken als mögliches Opfer entdeckt ... wir verabschieden uns und gehen in unser Fahrzeug zurück.
In diesem Sinne: Gute Nacht ... Freunde !