2022 - Sommertour durch Schweden / Norwegen

#9 - von Sylte bis ... das wars dann wohl !

Samstag, 13. August 2022:

Der Routenplan für heute: von Sylte bis Stryn

Wir stehen noch in Sylte-Valldal und frühstücken mit Blick auf den Norddalsfjord. Rainer läuft mit einem prüfenden Blick um Mr. Esprit herum ... so wie die Reifen aussehen, waren wir wohl in schwerem Gelände unterwegs *grins*.

Das Frühstück ist vollbracht, wir können jetzt gut gesättigt in den weiteren Tag starten. Nur wenige Kilometer ist es bis zum nächsten Punkt ... die Fähre von Linge nach Eidsdal.

Die Fähre wartet schon ... also nichts wie drauf ... Na, das klappt ja wie das Brezel backen ... noch schnell den Außenspiegel einklappen und weiter nach vorne fahren und schon setzt sich die Fähre in Bewegung.

Die Überfahrt von Linge nach Eidsdal geht gemütlich vonstatten ... und schon öffnet sich auch schon die Bugklappe der Fähre ... die ersten Fahrzeuge verlassen das Schiff ... irgendwann dürfen auch wir losfahren.

Am See "Eidsvatnet" entdecken wir einen schönen Aussichtspunkt. Also schnell auf den Parkplatz und ein paar Bilder schießen.

Der Eidsvatnet ist ein See an der Grenze der Gemeinden Høylandet und Overhalla im norwegischen Landkreis Trøndelag. Der 15,87 Quadratkilometer große See liegt etwa 5 Kilometer nordöstlich des Dorfes Skogmo. Der See mündet in den Fluss Bjøra, der nach einem kurzes Stück in den großen Fluss Namsen mündet (Quelle: Wikipedia).

Ergänzend noch ein paar Bilder:

Wir folgen der E63 in Richtung Geiranger, unserem nächsten Ziel ... so der Plan !

Es geht wieder ordentlich bergauf, diverse Serpentinen müssen durchfahren werden, für Mr. Esprit noch keine besondere Anstrengung ... im Verlauf der Rv63 kommen wir dann zum Rastplatz Korsmyra. Von hier aus kann man zu diversen Wanderungen starten oder auch einfach nur einen ersten Blick auf den "Geiranger Fjord" werfen.

Anhand der Bilder könnt ihr sehen, was WIR gesehen haben ...:

    • Blick zum Parkplatz

    • Blick zum Wegweiser

    • nur Wolken ... kein Fjordblick !!!

Aber ... wie befürchtet ... sehen wir nichts ... nur Wolken ... damit verstärkt sich unsere Vorahnung bzw. Befürchtung, dass wir die vor uns liegende Adlerstraße wohl weitgehend in Nebel durchfahren werden. Also dann ... rein ins "Vergnügen".

Es dauert nicht lange und unsere Befürchtungen bewahrheiten sich. Den Aussichtspunkt "Ørnesvingen" lassen wir deswegen ausfallen, das macht einfach keinen Sinn .... bezüglich des Wetters haben wir uns die Adlerstraße anders vorgestellt ... aber so ärgerlich es auch ist ... ändern können wir es nicht, da müssen wir jetzt durch.

Die Straße ist übrigens rund 8 km lang und hat eine Steigung von bis zu 10 %.Besonders der südliche Anstieg vom Geirangerfjord aus ist eine der touristisch eindrucksvollsten Strecken in Norwegen. In elf Serpentinen schlängelt sie sich von Meereshöhe hinauf nach Korsmyra auf 620 m.ü.M., wo wir ja herkommen. Dabei bieten sich immer wieder eindrucksvolle Ausblicke auf den Geirangerfjord mit seinen Wasserfällen sowie auf den Ort Geiranger.

Soweit die Theorie ... wir nähern uns Geiranger ... der Ort liegt von hohen Bergen umgeben am Ende des gleichnamigen Fjordes und hat etwa 250 Einwohner; in den Sommermonaten steigt diese Zahl auf bis zu 2000 Einwohner an.

Wie ihr auf den Bildern selbst sehen könnt, auch an einem nicht so schönen Tag wie heute ist hier viel los ... daher verzichten wir auf einen Zwischenstopp und fahren weiter !

    • Ortsdurchfahrt Geiranger

    • viel los hier ... weiter gehts !

Schon innerhalb der Ortschaft geht es ordentlich bergauf ... und schon wieder geht es rein in die Wolken und die Straße entwickelt sich zu einer der anspruchsvollsten dieser Tour ... so hat Mr. Esprit jetzt doch ganz ordentlich zu tun !

Weiter geht es stramm hinauf und Serpentinen ohne Ende ... aber Spaß macht eine solche Strecke schon !

So langsam können wir singen .... Über den Wolken ... aber sagt selbst ... ist das nicht traumhaft mit den Nebelschwaden an den Bergen ? Wir halten für einen kurzen Fotostopp ...

Während dessen können die Fahrzeuge hinter uns weiter fahren. Am Bild sieht man gut, mit welcher Steigung es hier weiter geht, auch für uns geht es jetzt weiter und somit wieder stramm bergauf.

Die Wolkendecke haben wir mittlerweile definitiv unter uns gelassen, mehr und mehr bekommen wir das tolle Bergpanorama zu Gesicht. Von Geiranger bis hier hinauf haben wir einen Höhenunterschied von nunmehr tausend Metern "erfahren".

Die Steigung lässt deutlich nach und wir erreichen langsam die Hochebene vor dem See "Djupevatn" und kommen damit genau auf einer Höhe von 1016 Metern über dem Meer heraus.

Eine Parkbucht liefert uns den Grund und die Möglichkeit für einen Stopp. Vom Wohnmobil aus geht es, wie so immer, etwas die Felsen hinauf, um den traumhaften Ausblick genießen und mit ein paar Bildern festhalten zu können:

    • Blick in die karge Landschaft

    • schöne Steinsetzung

    • Blick zum See "Djupevatn"

Ein Video über die Fahrt vom Trollstigen bis hierher könnt ihr hier anschauen:

Das Ganze dauert nur wenige Minuten, dann soll es zurück zum Wohnmobil gehen ... so der Plan ...

Rainer tastet sich langsam den kleinen und relativ flachen Hügel hinab. Immer darauf achtend, so weit wie möglich auf dem trockenen Fels zu laufen und das nasse Gras bzw. Flechte zu vermeiden.

Aber manchmal nützt alle Vorsicht nichts bzw. man hat keine Wahl ... einen Schritt ins Nasse muss man machen ...

Aaarrrgghhh !%$&?

Und schon ist es passiert ... mit einem markerschütternden Schrei sackt Rainer zu Boden ... der rechte Fuß ist im nassen Bereich nach vorne unhaltbar weggerutscht, der linke Fuß ist auf dem trockenen Fels stehen geblieben und der Oberkörper hat das Bein unter sich begraben. Durch die Überdehnung vom Oberschenkelmuskel sind die Sehnen desselben an der Kniescheibe abgerissen ... das war aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.

Klar war in diesem Augenblick nur eines ... Rainer konnte alleine nicht aufstehen. So ruft er Mona, die im etwa 15m entfernten Wohnmobil sitzt, um Hilfe. Mona kommt und versucht, Rainer hoch zu ziehen, rutscht selber aus und stürzt aufs Knie ... kann aber wieder aufstehen.

Nur mit fremder Hilfe gelingt es, Rainer aufzurichten und stark humpelnd ins Wohnmobil zu bringen. Jetzt ist erstmal umziehen angesagt, raus aus den nassen Klamotten und rein in trockene.

Und jetzt ? Rainer kann das linke Bein nicht anheben, total kraftlos. Wohnmobil fahren ist nicht mehr drin. Notarzt anrufen ebenfalls nicht, kein Mobilfunknetz verfügbar. Mona muss in den sauren Apfel beißen und mit dem Wohnmobil fahren, mit dem sie noch nie gefahren ist ... zumindest bis in den nächsten größeren Ort.

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Mehr und mehr verstehen wir die Tragweite des Geschehens ... die geplanten vier Wochen Tour sind schon nach zwei Wochen praktisch zu Ende ...

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Tapfer fährt Mona die fast 60 km Bergstrecke mit Serpentinen, Tunneln und Schafen auf der Fahrbahn talwärts. Sie hat wohl Blut und Wasser geschwitzt ... aber sie hat uns und das Fahrzeug wohlbehalten "runter" gebracht. Erst im Städtchen Stryn finden wir eine Möglichkeit, stehen zu bleiben ... auf einem Parkstreifen in der Nähe eines Supermarktes.

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