Das Bergwerksmuseum „Kleva Gruva“:

Die Kleva gruva ist ein ehemaliges Kupfer- und Nickelbergwerk in Alseda (Gemeinde Vetlanda) in der Provinz Jönköpings län, die im Norden der südschwedischen historischen Provinz Småland liegt. Zehn Kilometer östlich der Stadt Vetlanda im Småländischen Hochland gelegen, ist es heute eine Touristenattraktion.

Geschichte:

Der Abbau von Kupfererz begann 1691.[1] In diesem Jahr war die Lagerstätte von einem Glöckner aus Skede während eines Spaziergangs entdeckt worden. Er hatte einen glänzenden Stein gefunden und hoffte auf einen Goldfund. Bei der daraufhin durchgeführten Analyse wurde jedoch nur ein geringer Goldanteil, dafür aber in lohnender Menge Kupfer gefunden. 1692 wurde eine Gesellschaft gegründet, die den Abbau durchführen sollte. Bei der Mühle in Gyaån bei Ädelfors wurde 1694 eine Schmelzhütte errichtet. Die Abbau des Erzes begann oben auf dem Berg, danach entwickelte er sich langsam nach unten. Eine erste Probeschmelzung erfolgte 1696.

Das gewonnene Kupfer war von schlechter Qualität, da es sehr spröde war. Der Betrieb der Grube erwies sich als unwirtschaftlich.

1728 erfolgte eine erste Stilllegung der Grube, durch den damaligen Betreiber Carl Leijonader. Die Großgrube hatte zu diesem Zeitpunkt eine Tiefe von etwa 85 Meter erreicht. Die Großgrube füllte sich daraufhin mit Wasser. Mit der Anlage der sogenannten kleinen Grube setzt Carl Leijonader die Förderung jedoch 1731,[2] nach anderer Angabe bereits 1728/29,[3] fort. Zunächst erfolgte der Abbau unregelmäßig. In den fünf Jahren bis 1736 wurden ungefähr 5.000 Kilogramm gereinigtes Kupfer hergestellt. In der Zeit nach 1736 wurden aus dem Haldenmaterial jährlich 3.000 Kilogramm Kupfer gewonnen, wobei das Erz lediglich einen Kupfergehalt von 0,5 % enthielt. Als Abbaumethode kam sogenanntes Feuersetzen zur Anwendung. Das Gestein wurde durch Feuer über Stunden erhitzt und anschließend mit eiskaltem Wasser übergossen, so dass der Stein spröde wurde. Zum Teil wurde Schwarzpulver eingesetzt. Die unterschiedlichen Abbaumethoden sind noch heute in der Grube erkennbar.

Es erfolgte 1738 eine erneute Schließung der Grube, da in Ädelfors Gold gefunden wurde. 1739 wurde die Grubengesellschaft Kleva an die Gesellschaft Ädelfors verkauft. Über zwölf Jahre stand die Goldgewinnung in Gyafors in Ädelfors im Vordergrund. In Kleva fand nur unregelmäßig in geringem Umfang eine Förderung statt. Darüber hinaus wurde in Sunnerskog ein weiteres Kupfervorkommen entdeckt.

1750 wurde die Großgrube durch Johan Olsson wieder fortgeführt. Zunächst wurde zwei Jahre lang das Wasser aus der Grube abgepumpt. Mit dem Rückgang und der zeitweisen Einstellung der Goldförderung in Ädelfors 1768 stieg die Bedeutung von Kleva. 1769 wurde der in 27 m Tiefe gelegenen Nilsonsstollen als Entwässerungsstollen fertiggestellt. In diesen Stollen wurden mit Hilfe von Pumpenstöcken das ständig nachfließende Wasser gepumpt. Als Antrieb der Pumpen dienten zunächst in den Schacht hinabgelassene Pferde. Ein Windrad auf der Bergspitze wurde ebenso als Antrieb eingesetzt. Zur Bewetterung der Grube dienten verschiedene Schächte. Mit Hilfe von hölzernen Lufttrommeln wurden Frischwetter auch an schlecht erreichbare Stellen gebracht.

Am Rande der Grube wurde von den Bergmannsfamilien ein roter Farbstoff, das Falunrot, gewonnen. 1774 wurde die Grube erneut stillgelegt, diesmal für etwa 50 Jahre.

1824 erwarb Bergrat Johan Lorentz Aschan die Grube. Aschan bemühte sich, einen Stollen zur Entwässerung der Großgrube, der im 18. Jahrhundert, vermutlich ab 1769, von innen begonnen und bis zur Hälfte gebaut worden war, von außen fertigzustellen. Das schwierige, gestützt auf alte Pläne durchgeführte, Vorhaben gelang 1828. Durch diesen heute als Aschanstollen bezeichneten Stollen wurde die Großgrube erneut entwässert. Aschan setzte den Kupferabbau fort, wobei die Resultate ungünstig waren. Aschan veranlasste 1838, dass das Erz der Grube Kleva von Jöns Jakob Berzelius erneut untersucht wurde. Dieser fand heraus, dass das Kleva-Erz neben Kupfer auch Nickel enthielt, das 1691 noch unbekannt war. Nickel war zu dieser Zeit ein begehrter Rohstoff für die Herstellung von Neusilberlegierungen und wurde überwiegend nach Deutschland exportiert. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Grube als Nickelgrube betrieben. Ab 1845 erfolgte die Nickelproduktion in größerem Umfang. Im Zeitraum von 1845 bis 1862 wurden 6.266 Tonnen Erz gefördert, aus dem 125,35 Tonnen Nickel gewonnen wurden. In den Jahren 1854 und 1855 war die Grube geschlossen. Nach dem Tode Aschans 1856 führten seine Kinder über etwa 20 Jahre die Grube fort.

Von 1863 bis 1875 wurde die Grube am intensivsten betrieben und 24.224 Tonnen Erz gefördert. 461 Tonnen Nickel[4], eine andere Angabe führt nur etwa 125 t an,[5] wurden so gewonnen. Es konnten Rekordgewinne erzielt werden. So wurden 1874/1875 Gewinne von über 200.000 Kronen erzielt.

Mit dem Auffinden größerer und reichhaltigerer Nickelerzvorkommen in Neukaledonien Ende des 19. Jahrhunderts verfiel der Weltmarktpreis um etwa 60 %. Der Abbau in Kleva war nicht mehr lohnend und wurde 1879 eingestellt. In begrenztem Umfang wurde der Abbau 1881 fortgeführt. 1885 übernahm Hans von Post die Grubenleitung. Bis 1890 wurde unregelmäßig und wenig Erz gefördert. Von 1890 bis 1896 war ausschließlich das Nickelwerk in Betrieb, Erz wurde jedoch nicht gefördert. Die Erzförderung blieb bis 1913 eingestellt. Im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg lebte die Produktion nochmals kurz auf, bis 1920 die Grube endgültig stillgelegt wurde. In dieser Zeit wurden 9.814 Tonnen Erz gefördert. Insgesamt wurden in der Zeit der Nickelproduktion 54.380 Tonnen Erz gefördert aus dem 1.028 Tonnen Nickel gewonnen wurden. Von 1933 bis 1944 fanden Unterhaltungsarbeiten in der Grube statt. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs wurde aus den alten Abraumhalden wiederum Nickel gewonnen, welches für die Rüstungsproduktion von Bedeutung war.

1991 eröffnete die Gemeinde Vetlanda, nach vorhergehenden umfangreichen Kontroll- und Sicherungsarbeiten, das Bergwerk als eine touristische Sehenswürdigkeit. Seit 1995 wird es in privater Regie betrieben. Die Familie Berggren pachtete die Grube und gestaltete die Anlage zum Schaubergwerk. 2009 übernahm die aus Deutschland stammende Familie Hörner/Helfritsch den Betrieb der Anlage.

mehr bei Wikipedia (= Quelle)

Webseite: www.klevagruva.se

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