Freitag, 31. August 2009
Wir lassen den Urlaub gemütlich angehen und frühstücken noch zu Hause. Das Tagesziel für heute ist Rostock. Nach unproblematischer Fahrt erreichen wir den Ort gegen 17 Uhr. Direkt am Fährterminal lassen wir uns auf dem Parkplatz nieder. Per Spaziergang erkunden wir das Gelände, ein kleines Abendessen gönnen wir uns im Kiosk des Fährterminals.
Gegen 21 Uhr verlassen wir den Parkplatz (nach 4 Stunden wird er kostenpflichtig ... 2 € / Stunde) und drehen eine Runde durch das Hafengebiet. Schließlich landen wir beim Schwedenshop etwa 500m weiter. Hier kann man 6 Stunden parken und erst dann kostet es 50 Cent pro Stunde, also deutlich günstiger. So verbringen wir hier eine recht ruhige Nacht.
Samstag, 01. August 2009
Punkt sieben Uhr morgens stehen wir am Fährterminal und werden auf die passende Fahrspur eingewiesen. Dann heißt es warten ... warten ... warten !
Erst kurz vor 8 Uhr beginnt die Auffahrt auf die Fähre. Alles läuft zügig und ohne Probleme, so daß wir um 8 Uhr im Restaurant sitzen und es uns mit dem Frühstücksbuffet gut gehen lassen. Die Überfahrt geht ruhig bei viel Sonne vonstatten. Wohlbehalten verlassen wir gegen 13:50 Uhr die Fähre im Hafen von Trelleborg.
Schnell lassen wir Trelleborg hinter uns liegen und steuern auf Ystad zu. Schnell haben wir einen Parkplatz in einer Wohnsiedlung, jedoch die Anwohner sind gar nicht begeistert, weil unser Wohnmobil ihnen die Sicht auf den Park verhindert ... so parken wir eine Straße weiter, wir wollen ja nicht am ersten Tag schon Streit :-)))
Beim Bummel durch Ystad stellen wir fest, daß der Marktplatz abgesperrt ist ... dies mag wohl seinen Grund haben ... also suchen wir uns ein passendes Plätzchen. Das war nicht umsonst ... wir hören Marschmusik und schon sehen wir es: Feuerwehrumzug
Menschen in alten Uniformen und alte Feuerwehrauto's ziehen durch die Stadt !
So haben wir unerwartet etwas Sehenwertes erleben dürfen und fahren weiter. Das nächste Ziel ist uns gut bekannt: Kåseberga, schon 2005/06 und 2007 haben wir das Dorf, die Fischräucherei und Åles Stenar (die Steinsetzung) kennen gelernt. Bei der Einfahrt zum Ort werden wir sogleich höflich, aber bestimmt, auf das große Parkgelände am Sportplatz eingewiesen. Macht auch Sinn, da der kleine Ort mit den Fahrzeugmassen hoffnungslos überfordert wäre !
Für umgerechnet 10 € (Kassierer kommt gegen 20 Uhr) dürfen wir hier die Nacht verbringen. Den restlichen Tag verbringen wir mit einem Spaziergang durch den Ort und zur Fischräucherei. Natürlich besichtigen wir auch nochmals die Steinsetzung Åles Stenar.
Sonntag, 02. August 2009
Nach einer ruhigen Nacht starten wir gegen 10:30 Uhr. Als erstes halten wir in dem kleinen malerischen Küstenort Skillinge. Bei einem Spaziergang lernen wir die kleine St. Pauli Seemannskirche kennen, tätigen einen Einkauf im Supermarkt und erfreuen uns der schönen Häuser im dänischen Stil ... ja: dänischer Stil, da dieses Gebiet lange in dänischem Besitz war !
Die Fahrt geht weiter ... über Simrishamn gelangen wir nach Åhus. Ein kleines gemütliches Städtchen. Auch hier ist ein Spaziergang Pflicht. Wir erkunden den kleinen Hafen, spazieren durch die engen Gassen und landen schließlich noch in der St. Maria Kirche.
Bei der Weiterfahrt orientieren wir uns etwas an der Landkarte und stoßen auf eine Sehenswürdigkeit bei Gudahagen: ein Grabfeld. Haken bei der Sache: wir müssen durch eine Weide laufen, vorbei an einer Herde Kühen ... nur Mut, sagen wir uns und siehe da, wir bleiben unbehelligt. So kehren wir wohlbehalten unter den strengen Augen der Vierbeiner zum Wohnmobil zurück ...
Als nächstes halten wir an einem Schloß, schon im Hinterkopf, dass wir eine Bleibe für die Nacht benötigen ... aber hier Fehlanzeige. Am Schloss Bäckaskog findet eine Hochzeit statt, könnte also eine unruhige Nacht bedeuten, also fahren wir nach einem Spaziergang durch den Schlossgarten weiter und landen in Tosteberga am Yachthafen. Auch dies ist ein Ort, den wir auf vergangenen Touren schon kennen gelernt haben. Hier lassen wir uns für die Nacht nieder.
Montag, 03. August 2009
Heute meint es das Wetter nicht so gut mit uns ... es regnet. Wir beschließen, eine Stadt aufzusuchen, da lässt sich der Regen am einfachsten ertragen. So landen wir in Kristianstad. Während des Stadtbummels lässt der Regen nach, wir besichtigen noch die Dreifaltigkeitskirche und fahren dann weiter ins Landesinnere.
Hier landen wir beim ersten Elchpark unserer diesjährigen Tour: Elinge Älgpark (siehe auch Bildergalerien Schwedentour 2009).
Wieder bekommen wir am Eingang Birkenzweige in die Hand, um damit große und kleine Elche füttern zu können. Die anfängliche Reserviertheit der Tiere verflog aber dann schnell, als der erste Elch an den Zaun kam um sich seine "Leckerli" abzuholen.
Nach dem Verlassen des Elchparks wurde es Zeit, über das Nachtquartier nachzudenken. Wenige Kilometer von Ljungby ist der Bolmsö, ein kleiner See mit einer Insel. Sinnigerweise heißt diese Insel "Insel Bolmsö" und auf dieser ist ein kleiner Campingplatz (Bolmsö Island Camping). Nicht gerade ein Spitzenplatz, aber für uns gut genug, da wir eh nur eine Nacht bleiben. Leider sind die Wege und Wiesen durch den Regen sehr matschig und aufgeweicht ...
Dienstag, 04. August 2009
Vom Campingplatz aus fahren wir quer durch das Land in Richtung Jönköping (Vättern See). Nach wenigen Kilometern entdecken wir ein Hinweisschild: Store Mosse Nationalpark. Irgendwie waren wir der irrigen Meinung, daß es hier Elche geben könnte, so fuhren wir die enge Straße hinein ...
Natürlich haben wir keinen Elch entdeckt ... so fuhren wir weiter. Bei Hillerstorp südlich von Jönköping sehen wir erstaunt auf eine große Westerdampflok am Straßenrand. Wir biegen ein und sehen den Parkplatz zu High Caparral, einem Westernland von beachtlicher Größe. Leider macht das Wetter heute keinen stabilen Eindruck, immer wieder kommen ein paar Tropfen herunter, so daß wir beschließen, uns die 16 Euro Eintritt pro Person zu sparen.
Wir besichtigen nur den Westernshop und genießen eine Westernpizza, dann fahren wir auch schon weiter. Schnell kommen wir nach Jönköping. Dank guter Ausschilderung gelangen wir schnell zu dem geplanten Ziel: das Streichholzmuseum (Tändsticksmuseet). Hier kann man viel über die Entstehung und Produktion der Streichhölzer in Schweden sehen und lernen.
Recht lange verweilen wir im Museum. Sogar einen Film in deutscher Sprache durften wir uns ansehen. Hier wurde die ganze Geschichte rund um das Streichholz schön aufbereitet dargestellt.
Am späten Nachmittag verlassen wir das Museum und fahren weiter in Richtung Gränna, die Stadt der "Polkagrisar" (Zuckerstangen). Wenige Kilometer vor der Stadt landen wir im ersten Shop und erstehen schon die ersten leckeren Zuckerstangen.
Dann fahren wir weiter in den kleinen Ort Röttle By, der direkt am Vättern See liegt. Die malerischen Häuser hier sind zum Teil über 100 Jahre alt und werden noch bewohnt. Am Ortsrand entdecken wir einen Parkplatz mit Toilette und Blick auf den Vättern See ... also genau das Richtige für uns.
Am Abend lichten sich die Wolken, so spazieren wir vom Parkplatz aus hinunter zum kleinen Hafen und genießen den Sonnenuntergang und die Abendstimmung.
Mittwoch 05. August 2009
Nach einer sehr ruhigen Nacht brechen wir bei strahlender Sonne auf und fahren nach Gränna. Die Zuckerstangenstadt ist das erste Ziel heute für uns. Hier finden wir eine Zuckerstangenbäckerei neben der anderen. Bei den doch recht unterschiedlichen Preisen und der unvorstellbar großen Vielfalt an Zuckerstangen fällt die Auswahl nicht immer leicht.
Doch wir bewahren den Überblick und finden die für uns "geeignete" Auswahl :-)))
Die Tour geht weiter am Vättern See entlang. Wir folgen einem Hinweisschild ... und landen beim Ekopark Omberg. Als erstes sehen wir uns das Naturhaus an, hier kann man viel über die Natur und die Lebewesen hier im Naturreservat lernen.
Wir entdecken jedoch gegenüber ein Cafè (Stocklycke Vandrarhem), welches ein Mittagsbuffet anbietet. Da unsere Mägen entsprechende Signale von sich geben, genießen wir das Buffet für ca. 11 € pro Person und essen uns so richtig satt. Dabei Kaffee oder Wasser ohne Ende ... das Leben kann soooo schön sein !
Hervorragend gesättigt beschließen wir einen Spaziergang durch das Naturreservat. Die Wahl der Wege fällt auf den zu Hafen. Recht schnell sind wir dort (Stocklycke Hamn). Wir genießen kurz den Blick auf den Vättern See, dann laufen wir weiter. Diesmal aber in den Wald hinein. Wir laufen und laufen ... keine Menschenseele begegnet uns ... wir laufen und laufen. Hin und wieder bietet sich an Aussichtspunkt an mit entsprechendem Seeblick. Nach gut 30min Berg- und Talwanderung kommen wir ans "Ziel": der Aussichtspunkt "Oxbåset" ... ein schmaler Felsen bietet ein wundervollen Blick auf den Vättern See !
Der mühevolle Weg hat sich also gelohnt und dabei haben wir doch einige der mittags angefutterten Kalorien wieder verarbeitet ... geschwitzt haben wir auf jeden Fall genug !
Es muß ja irgendwie weiter gehen ... wir fahren ein Stückchen weiter und landen bei der nächsten Sehenswürdigkeit: die Ruine vom Kloster Alvastra. Anschließend fahren wir bis zum Städtchen Vadstena. Um die Burg herum scheint sich für heute etwas zusammenzubrauen: ein Treffen amerikanischer Oldtimer (siehe auch Bildergalerie Oldtimer). Für uns klar: eine ruhige Nacht werden wir hier nicht haben ... so fahren wir nach einem Stadtbummel weiter.
Per Landkarte orientieren wir uns etwas abseits zu einem Museum / Sehenswürdigkeit in der Hoffnung, auf dem dortigen Parkplatz eine Bleibe für die Nacht zu finden. Glück muß der Mensch haben ... eine große Wiese (es stehen schon zwei Wohnmobile dort) lädt uns zum verweilen ein. Wir sind in Övralid am Nationalmuseum von "Verner von Heidenstams" gelandet.
Den restlichen Abend verbringen wir hier, den Sonnenuntergang erleben wir mit Blick auf den Vättern und erleben, wie ein Fuchs durch eine Schafherde marschiert ...
Donnerstag 06. August 2009
Nach einer ruhigen Nacht auf dem Museumsparkplatz geht die Tour weiter. Wir kommen als erstes am Ort Medevi vorbei. Eine Siedlung, die einem Freilichtmuseum ähnelt, entpuppt sich als Sveriges Första Hälsobrünn (Schweden's erster Gesundheitsbrunnen). Hier kann man also kuren !
Auch wir kommen in den Genuss des klaren, geschmackvollen Trinkwassers bevor wir weiterfahren. Wir erreichen nun langsam die Nordspitze des Vättern See's. Kurz vor Askersund biegen wir von der Landstraße ab zum Stjernsunds Slott. Die Lage am See ist einmalig, die Wahl des Platzes für das Schlosses kann man also gut nachvollziehen. Nach einem Spaziergang durch den Schlossgarten kommen wir zum Schloss - Cafè. Hier geniessen wir mit Seeblick leckeren Kaffee und Kuchen (Rainer), respektive ein Krabbenbrot (Mona).
Gut gesättigt spazieren wir weiter. Wir besichtigen eine Wagenausstellung und bekommen noch eine Besonderheit gezeigt: einen schwedischen Oldtimer (Volvo) in einer Nebengarage.
Nun ... irgendwie muss es ja witergehen ... wir fahren ein Stück ins Landesinnere und halten für eine kurze Besichtigung bei einer Kullängstugan aus dem 16. Jahrhundert in der Nähe von Markebäck. Es ist eines der ältesten Blockgebäude in Schweden, sehr gut erhalten und hochwertig.
Nun geht es über Nebenstraßen quer durch das Land. Der nächste Halt ist am Hafen vom Mariestad am Vännern See. Von dort aus laufen wir als erstes zum Dom und besichtigen diesen. Dann zurück zum Hafen, hier ist der Kauf von Fisch obligatorisch !
Unser Nachtlager schlagen wir auf dem Campingplatz Kinnekulle bei der Ortschaft Hällekis (südlich von Mariestad) auf. Dieser Platz ist uns von unseren dänischen Freunden Evi & Regnar empfohlen worden (sie waren letztes Jahr dort).
Schnell haben wir einen Platz und machen es uns für den Abend gemütlich. Bei einem Abendspaziergang geniessen wir die schöne Stimmung eines Sonnenunterganges am Vännern See.
Freitag 07. August 2009
Recht zeitig erwacht der Campingplatz zum Leben ... :-)))
Wir lassen den Tag ruhig angehen und kommen erst gegen 11 Uhr vom Platz weg. Aber schließlich haben wir Urlaub. Außerdem haben wir für heute etwas besonderes geplant: den Besuch der Medeltidens Värld (Mittelalterliche Welt) bei Götene, etwa 20km vom Campingplatz entfernt. Dieser Erlebnispark macht erst um 12 Uhr auf ...
Gleich nach dem Eingang kommen uns Minnesänger entgegen, die ihr musikalisches Können zum Besten geben. Im Verlauf des Weges lernen wir die Häuser der damaligen Zeit, die Einrichtung derselben im Inneren und vieles mehr kennen. Uns begegnen Pestkranke. Gaukler und mehr !
Als nächstes fahren wir nach Lidköping (liegt ebenfalls noch am Vännern See). Wir genehmigen uns einen ausgiebigen Stadtbummel in der recht gemütlichen Stadt.
Wir sind nun ziemlich an der Südwest - Spitze des Vännern See's angelangt. Bei der Fahrt in Richtung Vänersborg kommen wir bei Skalunda an einer Kirche aus dem 11. Jahrhundert vorbei. Leider ist hier nur eine Besichtigung von außen möglich, so fahren wir dann auch recht schnell wieder weiter.
Es ist mal wieder Zeit, nach einem Platz für die Nacht Ausschau zu halten ... geeignet scheint uns das Gebiet "Hunneberg Naturreservat" kurz vor Vänersborg. Wir haben Glück und finden recht schnell einen geeigneten Parkplatz. In dessen Nähe ist ein herrlicher Aussichtspunkt mit einem phantastischen Blick ins Land und auf den Vännern See.
So verweilen wir hier den restlichen Abend und genießen die Nachtruhe.
Die erste Woche liegt nun schon hinter uns. Irgendwie vergeht die Zeit wie im Fluge, alles rauscht an einem vorbei ... wie es weiter geht, lesen Sie im nächsten Teil, bitte hier auf "Teil 2 - Sommertour Südschweden" klicken ...