Rückreise: auf dem Festland gen Süden

Einen Überblick über den vierten Teil der Norwegentour 2010 können Sie sich über folgenden Link machen:

INFO: Eine Bildergalerie über diesen Abschnitt unserer Tour können Sie hier sehen (60 Bilder):

Novika-Vigdel

Novika-Vigdel

Samstag, 07. August 2010 (nun auf dem Festland):

... außerhalb der Stadt noch schnell ein Einkauf im Supermarkt, Brot und diverse Kleinigkeiten sind mal wieder notwendig. Dann biegen wir ab auf die Küstenreichstraße (Kystriksveien) RV17. Die Landschaft ist völlig anders auf den Lofoten und erscheint uns im ersten Augenblick recht langweilig, Aber wir wurden in den letzten 7 Tagen diesbezüglich auch sehr verwöhnt.

Bei Novika verlassen wir die RV17 und fahren in eine Seitenstraße in Richtung Vigdel ein. Wir spekulieren auf einen guten Platz für die Nacht. Wieder haben wir Glück, zwar erst ganz am Ende nach ca. 15km Schotterpiste, aber das ist nun egal. Einen super Blick auf den Sørfjorden und scheinbar am Ende der Welt. Leider ist hier gleich ein Wohnhaus. Ein Mann hantiert an seinem BMW herum, ich frage ihn, ob er etwas englisch spricht, ja sagte er, aber deutsch geht auch, er ist Deutscher, vor 10 Jahren aus Dresden ausgewandert . Dinge gibt es, die gibt es gar nicht ...

Novika-Vigdel

Novika-Vigdel

- ein abgelegener Platz für die Nacht am Haus eines Deutschen

Rastplatz Reipå

Rastplatz Reipå

Sonntag, 08. August 2010:

Nach einer sehr ruhigen Nacht ohne Elchbesuch sehen wir morgens nichts Nebel total ! So lassen wir uns Zeit mit dem aufstehen und frühstücken und starten erst gegen 11 Uhr von dem ruhigen Platz. Schnell sind wir wieder auf der Küstenstraße RV17 und fahren weiter südwärts.

Nach einigen kleinen Tunnels und einem etwas größeren (knapp 8km) kommen wir nach Holand. Von hier aus kann man mit einer kleinen Fähre nach Svartisen fahren und dort den zweitgrößten Gletscher Norwegens besichtigen. Die Überfahrt von Holand nach Engen dauert knapp eine Stunde. Vom Fähranleger laufen wir dann knapp 2km zum Gasthaus und genehmigen uns eine kleine Stärkung. Von hier aus sind es nochmal gut 2km bis zum Wasserfall unterhalb des Gletschers, allerding ein recht beschwerlicher Weg, so dass nur Rainer ihn zum Teil läuft (war aber mit Mona nicht abgesprochen, so dass sie eine "Wartezeit" in Kauf nehmen musste ).

Am späteren Nachmittag dann zurück zum Fähranleger und Fahrt zurück nach Holand. Dann geht es weiter auf der Küstenstraße. Bei Forøy müssen wir mal wieder auf eine Fähre. Und wen sehen wir dort ? Die Coburger, die wir schon oben in Andenes gesehen haben. Die fahren die gleiche Richtung. Die Fähre nach Ågskardet fährt nur ca. 15 min., so kommen wir dann schnell weiter. Etwa 30km weiter die nächste Fähre. Von Jektvik müssen wir nach Kilboghamn übersetzen, eine Fahrtzeit von etwa einer Stunde. Dementsprechend auch die Kosten: 404 NOK (51€). Auch hier treffen wir wieder mit den Coburgern (eigentlich ja Neustadter) zusammen. So vergeht mit Plauderei die Stunde der Überfahrt wie im Fluge und wir bemerken gar nicht, dass wir während dieser Fahrt den Polarkreis in Richtung Süden überqueren ...

Mittlerweile ist es 19 Uhr. Es wird Zeit für eine Bleibe für die Nacht. Große Lust zum Suchen haben wir heute nicht mehr, so landen wir an einem Rastplatz der RV17 in der Nähe von Selnes: Grønsvik Kystfort, nebendran eine Anlage aus dem 2. Weltkrieg, die auch besichtigt werden kann.

Wir hoffen hier an einem Platz ausnahmsweise ohne Blick zum Wasser auf eine ruhige Nacht.

Blick zum Gletscher Svartisen

Blick zum Gletscher Svartisen

- gescheiterter Versuch, den Gletscher schnell zu erreichen ... leider

Mo i Rana

Mo i Rana

Montag, 09. August 2010:

Die Nacht war trotz weniger Meter Entfernung zur RV17 recht ruhig. Erst morgen ab ca. 6 Uhr kamen schubweise (von der Fähre) wieder Fahrzeuge vorbei. Gegen 08:30 Uhr dann Frühstück und anschließend auf die Piste. Auf dem Weg nach Mo i Rana halten wir kurz auf einem herrlichen Parkplatz (wäre für die Nacht idealer gewesen --- wir uns ärgern ---), dabei treffen wir wieder das Coburger Wohnmobil. Kurzes Plaudern, dann weiter.

In Mo i Rana halten wir dann in der Nähe der alten Häuser der Bergwerksarbeiter, die hier recht gut erhalten sind.

Recht schnell sind wir wieder auf der Straße unterwegs. Nun sind wir auf der E6 gelandet. Wenn man bedenkt, dass dies die Nord-Süd-Verbindung innerhalb Norwegens ist, dann ist die Straße meist recht schmal, sehr wellig aber auch mit wenig Verkehr.

Auf der Strecke gen Süden kommen wir als nächstes in die Stadt Mosjøen am gleichnamigen See. Hier spazieren wir in Seenähe der Sjøgata entlang mit Norwegens längster Reihe erhaltener Holzhäuser aus dem 19.Jahrhundert. Eigentlich wollten wir in einem der kleinen Cafés noch einen Kaffee genießen, jedoch machte dies schon um 15:30 Uhr seinen Laden wg. Reichtum zu, so dass wir weiter unseres Weges zogen.

die Sjøgata in Mosjøen

Laksforsen

Laksforsen

Entlang der E6 kommen wir dann zum Wasserfall Laksforsen, ein eindrucksvoller Wasserfall, an dem die Lachse flussaufwärts springen (sichtbar !!!). Hier ein kleines Video bei dem dies recht gut zu sehen ist:

Eigentlich ist ja das Wetter heute zu schade, um Kilometer zu "fressen", aber wir müssen ja nun auch wieder etwas vorwärts kommen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der E6 liegt bei ca. 62km/h, also nicht all zu viel. Tempo 80 90 ist nur selten möglich

Gegen 18:30 Uhr sind wir des Fahrens überdrüssig und biegen bei Trones auf den Campingplatz vom Namsskogan Familiepark ein und lassen uns hier für die Nacht nieder. Der Preis von 220 NOK inkl. Strom (ca. 27,80€) ist angemessen für die Qualität des Platzes.

Bølareinen

Bølareinen

Dienstag, 10. August 2010:

Der Morgen begrüßt uns mit viel Sonne, so frühstücken wir endlich mal wieder draußen. Anschließend ist das Wohnmobil dran. Wir wechseln das Frischwasser aus, lassen Schmutzwasser ab und entleeren das WC. Schließlich muss die Infrastruktur einen Campingplatzes ja genutzt werden.

Dann fahren wir los. Erstes Ziel gilt einer Tankstelle, das rechte hintere Rad sieht recht leer aus, und hat schon nach wenigen Kilometern Fahrt einen recht hohe Reifentemperatur. Die erste Tankstelle ist Fehlanzeige, bei der zweiten dann können wir endlich den Luftdruck korrigieren. Anstelle von 5,5 bar waren nur noch 2,6 bar drin kein Wunder, es war also höchste Eisenbahn, wie man so schön sagt.

Die erste Besichtigung machen wir heute bei Fiskumfossen. Dort ist das Namsen Laksakvarium an einem Kraftwerk gelegen. Hier kann man sich über die Stromerzeugung aus Wasserenergie schlau machen und auch allerlei rund um Lachse lernen. Im Fluss unten sieht man auch welche springen.

Bei Snåsa verlassen wir die E6 und fahren an der Südseite des Snåsnavatnet See die RV763 weiter. Eine landschaftlich schöne Alternative zur E6 also. Bei Bølareinen halten wir an einem urgemütlichen Gasthaus, der Bøla Bua zum Mittagessen (u.a. Rentier und Elch , leider kein Foto von dem leckeren Essen).

In Steinkjer endet die RV763 und wir kommen wieder auf die E6 zurück. Im weiteren Verlauf der heutigen Fahrt folgen wir immer wieder den Wegweisern zu Sehenswürdigkeiten:
- Munkby - Besichtigung der Munkeby Klosterruine
- Falstad - Falstadcentret, Ausstellung über Strafgefangenenlager im 2. Weltkrieg
- Steinvikholmen - eine Festungsruine
An letzterer schlagen wir auch unser Nachtlager auf. Die Ruine ist zur Zeit nicht zu besichtigen, wir können nur ein wenig davor herumlaufen. Den Abend genießen wir bis 21 Uhr draußen bei herrlicher Abendsonne, dann wird es uns doch zu frisch und wir ziehen uns ins Wohnmobil zurück.

Steinvikholmen - am Trondheimsfjorden

Steinvikholmen - am Trondheimsfjorden

- schöne Abendstimmung in Stellplatznähe

Kvikne Kirke

Kvikne Kirke

Mittwoch, 11. August 2010:

Auch der heutige Morgen begrüßt uns mit viel Sonne. Kurz nach 10 Uhr starten wir bei ca. 21 Außentemperatur. Die E6 ist weiterhin die Straße der Wahl. Vor Trondheim dann neue Mautsituation. Wir lesen die Infotafel durch und beschließen, dass wir die Kreditkartenregistrierung nehmen. Dies werden wir so bald als möglich (Internet nötig) nachholen, 14 Tage ist dafür Zeit.

Einige Kilometer hinter Berkåk verlassen wir die E6 und fahren die Straße 3 weiter. Hier ist deutlich weniger Verkehr als auf der E6 und landschaftlich reizvoller ist sie auch. Allerdings so wirklich aufregend ist hier die Gegend auch nicht auf der Strecke nach Tynset halten wir nur bei:
- Storfoss Staudamm vor Kvikne
- Kvikne Kirke - Besichtigung der Holzkirche von außen
In Tynset dann Einkauf und Mittagessen im Supermarkt. Ein Schnäppchen ist auch hier das Essen nicht, umgerechnet ca. 25€ für Fish & Chips / Tagesgericht + Cola + Kaffee nun, man macht ja nicht alle Tage Urlaub :-)

In Tynset verlassen wir die Straße 3 und fahren die RV30 in Richtung Bergset weiter. Dabei lernen wir das etwas abgelegene Tylldalen kennen. In Bergset biegen wir ab zum "Bull Museum". Dies scheint ein kleines Freilichtmuseum zu sein, leider hat es nur am Wochenende auf. Also fahren wir weiter. Wir verlassen hier die RV30 und fahren über einen Höhenzug (Nebenstraße = Schotterpiste !!!) zur Straße 3 hinüber nach Atna. Dort entdecken wir vor dem Ortseingang ein leicht schauriges Gebäude. An der Vorderseite hängen lauter Elchköpfe, mit Haut, Fleisch, Zunge usw., schon etwas gruselig, es so zu sehen.

Die weitere Fahrt bringt uns dann durch das recht einsame Atnedalen (RV219) auf die RV27, die bis nach Ringebu führt. Die RV27 führt uns über das Venabygd Fjellet, eine Hochebene von über 1100 m.ü.M., hier sind wir vor gut 2 Jahren, bei unserer ersten Norwegentour schon mal entlanggefahren. Damals war hier oben allerdings noch Schnee und das Wetter deutlich besser. Die Wolken hängen dicht in den Bergen und ein leichter Nieselregen beginnt. Bei Venabuy halten wir bei dem wohl höchstgelegenen Supermarkt Norwegen und stellen fest, dass es hier so gut wie wohl alles zu kaufen gibt. Auch Dinge, die die Menschheit nicht wirklich braucht (z.B. Souvenirs).

Mittlerweile ist es 19 Uhr. Wir fahren noch wenige Kilometer und lassen uns auf einem der Rastplätze hier in der Hochebene für die Nacht nieder. Schon um 21 Uhr ist es recht duster, wir müssen Licht im Wohnmobil anmachen das hatten wir schon lange nicht mehr

Draußen fällt leichter Regen, die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht wirklich gut

Venabygd Fjellet, eine Hochebene  auf ca. 1100 m.ü

Venabygd Fjellet, eine Hochebene auf ca. 1100 m.ü

- beinahe wie im Hochgebirge der Alpen

Ringebu Stavkyrkje

Ringebu Stavkyrkje

Donnerstag, 12. August 2010:

Während der Nacht regnet es immer wieder recht stark. Morgens wecken uns Kuhglocken (*breitgrins*), die jedoch mal wieder von Schafen getragen werden. Der Himmel ist stark bedeckt, nur hin und wieder kommt ein Sonnenstrahl durch. Den heutigen Tag lassen wir ruhig angehen wir wissen warum :-)

Nach dem Frühstück verlassen wir die Hochebene und fahren hinunter nach Ringebu. Als erstes steht ein Stadtbummel auf dem Plan, dann mal wieder ein kleiner Einkauf im Supermarkt. Mittlerweile ist es ca. 12:30 Uhr. Wir fahren das nächste Ziel an, die Ringebu Stavkyrkje (Stabkirche). Als wir vor 2 Jahren hier vorbei kamen, war sie noch geschlossen, so wollen wir heute die Besichtigung nachholen.

Gesagt, getan wir fahren auf den dortigen Parkplatz und besichtigen die alte Stabkirche von außen und von innen. Bei der Rückkehr zum Parkplatz entdecken wir ein uns nun recht bekanntes Wohnmobil mit Coburger Kennzeichen, ja, die Neustadter haben uns wieder eingeholt, die Welt ist doch klein die haben jedoch wenig Zeit und starten mit ihrer Tour gleich nach der Kirchenbesichtigung. Wir kochen uns Kaffee und genießen den sonnigen Tag.

Ringebu Stavkirke

Kurz vor 14 Uhr dann fährt ein Bus auf den Parkplatz. Es ist der Reisebus von Thoenissen, mit dem Lore und Detlef ihre Norkaptour fahren. Natürlich wussten wir davon, dass die hier halten, wir hatten es auch telefonisch am Vorabend nochmals geklärt. Die Freude ist groß, die Zeit des Zusammenseins leider klein. Gut 15 Minuten später verlässt der Bus den Parkplatz und fährt mit seiner Tour weiter.

Auch wir fahren dann weiter. Unser nächstes Ziel ist die ehemalige Olympiastadt Lillehammer. Das Freilichtmuseum Maihaugen soll es noch einmal sein. Wir haben leider nicht viel Zeit. Zwei Stunden bleiben uns bis zur Schließung um 17 Uhr. Leider nicht genug Zeit um die Besichtigung der Außenanlagen nachzuholen (die waren 2008 geschlossen). Aber ganz vergebens war der Besuch dennoch nicht. In einige Häuser konnten wir hinein und teilweise wurde uns auch sehr detailliert über die Geschichte des Hauses und des damaligen Lebens erzählt.

Kurz nach 17 Uhr sind wir dann wieder auf der Piste. Für heute soll das Endziel mal wieder ein Campingplatz sein. Gegen 19 Uhr landen wir in Brumunddal auf dem Campingplatz Mjøsa und lassen uns auf diesem für die Nacht nieder. Nach dem Outdoor Abendessen dann Körperpflege (duschen) und wie sonst auch: den Abend geruhsam ausklingen lassen.

Freilichtmuseum Maihaugen in Lillehammer

Freilichtmuseum Maihaugen in Lillehammer

- das Leben in lange vergangenen Zeiten wird hier veranschaulicht

Frederikstad

Frederikstad

Freitag, 13. August 2010:

Leichter Regen begrüßt uns am neuen Morgen. Wir haben es heute nicht eilig, dies wird der letzte Tag in Norwegen sein, da wir heute nach Schweden "zurückkehren" wollen. Damit schließt sich natürlich das Kapitel Norwegen mit dem heutigen Tag.

Nachdem wir auch das Wohnmobil versorgt haben, starten wir gegen 11 Uhr in Richtung E6. Auf der Strecke nach Oslo kommen immer wieder zum Teil heftige Regenschauer, gepaart mit schier endlosen Baustellen, also nicht gerade entspannende Fahrt. Am frühen Nachmittag halten wir dann südlich von Oslo an einem Rasthaus "By the Way" zum Mittagessen. Nun, um es vorab zu sagen, es war nicht schlecht, aber der Preis auf jeden Fall gesalzen. Umgerechnet etwa 18 Euro für einen Hähnchenschenkel mit Bratkartoffeln, Salat und Kaffee, nun, halt so zum abgewöhnen :-)))

Wenige Kilometer später biegen wir ab nach Frederikstad. Dabei folgen wir den Hinweisschildern zum sehenswerten "Gamle Byen". Nach einer etwas umständlichen Parkplatzsuche auf mittelalterlichem Kopfsteinpflaster in dem Museumsörtchen gehen wir auf Besichtigungstour. Schöne kleine Läden wechseln sich ab mit Cafés, Kneipen und Restaurants. Wir gehen relativ schnell durch da wir ja noch ein Stückchen weiter fahren möchten.

Zurück auf der E6 fahren wir dann weiter in Richtung Svinesund Strömstad.

Zum nächsten Teil des Berichtes gelangen Sie hier:

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