Einen Überblick über den dritten Teil der Norwegentour 2010 können Sie sich über folgenden Link machen:
Sonntag, 01. August 2010 (abends auf der ersten Lofoteninsel):
.... in Fiskebøl angekommen biegen wir gleich wieder von der E10 ab. Dies ist nun die erste "echte" Lofoteninsel: Austvågøya !
Einige Kilometer weiter, bei Hadselsand sehen wir das Hinweisschild zu einer Kirche. Wir biegen ab. Allerdings ist sowohl die Kirch, als auch der Parkplatz nicht so wirklich einladend, so fahren wir 100m weiter zum Friedhof. Nachdem sogleich zwei norwegische PKWs an uns vorbei weiter Richtung Meer fahren, schließen wir uns dem an und landen direkt hinter der ersten kleinen Düne mit super Meeresblick auf unserem endgültigen Übernachtungsplatz.
Mittlerweile ist es doch 22 Uhr geworden und die Nacht senkt sich NICHT über uns herab, trotzdem verschwinden wir kurz nach 23 Uhr in unseren Betten.
Montag, 02. August 2010:
Nach einer super ruhigen Nacht wecken uns Vögel, die auf dem Dach unseres Wohnmobiles herumlaufen. Nun, sie haben ja recht, 09:30 Uhr morgens ist auch im Urlaub Zeit zu aufstehen und frühstücken. Heute werden wir uns etwas näher mit der Lofoteninsel Austvågøy beschäftigen. So fahren wir als erstes in die Stadt Svolvær. Stadtbummel ist hier eine Pflicht, auch wenn dieses Städtchen noch keinen wirklichen Lofotenflair hat.
Das nächste Städtchen ist Kabelvåg. Hier gefällt es uns schon etwas besser. Bevor wir dem Lofot Museet (Link: Bildergalerie Lofot Museet, 39 Bilder) einen Besuch abstatten, stärken wir uns mit lecker Kuchen aus dem Supermarkt. Dann ab in das Museum. Hier kann man allerlei rund um das Leben hier in der Gegend in den letzten Jahrhunderten erfahren.
Von Kabelvåg aus fahren wir dann weiter nach Henningsvær, dem südlichsten Fleckchen der Insel Austvågøy. Hier kommt schon richtige Lofotenstimmung auf. Leider spielt das Wetter heute in keinster Weise mit immer wieder kommen Regenschauer und verderben die Freude am Bummeln in diesem Örtchen.
Nun was soll es hier ist ein kostenloser Parkplatz, so lassen wir uns hier für die Nacht nieder. Das Treiben rund um den Parkplatz ist besser als jedes Fernsehprogramm :-)))
Dienstag, 03. August 2010:
Eine überraschend ruhige Nacht haben wir hier auf dem Parkplatz verbracht. Beim Frühstück fährt wieder (wie gestern abend) das Feuerwehrauto vor. Die Menschen holen sich Wasser mit Eimern, Kanistern und Flaschen. Wir fragen nach: der Ort ist seit gestern wegen eines Rohrbruches ohne Wasser
Bevor wir zur Weiterfahrt starten, spazieren wir noch gemütlich durch den noch sehr ruhigen Ort. Ein beginnender Regenschauer veranlasst uns, vorzeitig zum Wohnmobil zurückzukehren. So fahren wir dann auch weiter. Wir verlassen Henningsvær und finden uns schnell auf der E10 wieder ein. Hinter Kleppstad fahren wir über die Gimsøystraumenbru und landen somit für kurze Zeit auf der Insel Gimsøy. Für kurze Zeit deswegen, weil wir der E10 noch ein wenig folgen. Aber nur solange, bis wir über die nächste Brücke auf der Lofoteninsel Vestvågøy landen. Hier verlassen wir die Hauptroute (wie schon so oft) und fahren Nebenstrecke. Auch dieses Mal werden wir nicht enttäuscht und entdecken herrliche Stellen auf dieser Lofoteninsel.
In Stamsund halten wir kurz für einen Spaziergang und kleinen Einkauf im Supermarkt (unter anderem gefrorene Garnelen für's Abendessen). Dann fahren wir weiter. Bei Harteigen kurzer Stopp für Kaffee & Kuchen (den Rest von gestern). Weiter geht es so nah am Wasser wie nur möglich, so kommen wir über Finstad und Sennesvik nach Skaftnes. Hier entdecken wir ein kleines Museum, das "Vestvågøy Museum Skaftnes". Hier steht der Hof einer Fischerbauernfamilie und der Handelsplatz von Skaftnes. Eine interessante Zusammenstellung also. Und für 70 NOK (ca. 10 Euro) für 2 Personen auch bezahlbar.
Nach der Besichtigung fahren wir weiter nach Ure. Hier ist Sackgasse dafür sehen wir freilaufende Pferde Wir wenden und fahren dann bei Sennesvik in Richtung Leknes. Die Straße gewinnt an Höhe und so gewinnen wir am Scheitelpunkt einen doppelt super Ausblick:
- Blick zurück nach Sennesvik
- Blick nach vorne in Richtung Leknes
In beide Richtungen bietet sich ein fantastischer Blick ins jeweilige Tal, vor allem, wenn man noch ein wenig in den Bergen herumsteigt :-)
Weiter fahren wir durch Leknes hindurch (kein sehenswerter Ort) und dann die Westseite der Insel gen Norden bis Borg. Hinter Borg biegen wir ab nach Eggum, da dies als landschaftlich reizvoll ausgewiesen ist. Nach etwa 13km Fahrt landen wir bei einer (offensichtlich) alten Ruine, die sich jedoch dann als "Borga Egum", einer Stellung aus dem 2. Weltkrieg herausstellte.
Da hier wirklich ein landschaftlich reizvolles Eckchen ist, beschließen wir für heute die Fahrerei zu beenden und hier zu bleiben. Als erstes wird die Stellung besichtigt, anschließend ein längerer Spaziergang zur Skulptur und zu den Schafen. Zurück am WoMo werden dann die Garnelen angebraten und verspeist. So gut gesättigt lassen wir den Abend gemütlich im Wohnmobil ausklingen
Mittwoch, 04. August 2010:
Heute morgen ist es recht hell im Wohnmobil, als wir gegen 9 Uhr aufwachen die Sonne scheint !!!
Es sind zwar noch ein paar Wolken da, aber das soll sich heute noch ändern !
Für heute steht der Besuch des Wikingermuseums in Borg auf dem Plan. Dort beginnt heute auch das Wikingerfestival, so ist es wirklich einen Besuch wert. Als erstes besichtigen wir das rekonstruierte Häuptlingshaus. Hier kann man allerlei handwerkliche Fähigkeiten ansehen, zum Teil auch selbst mitmachen. Hierzu gibt es natürlich eine Bildergalerie: Link Viking Museet Borg (35 Bilder)
Der wirklich interessante Teil ist jedoch das um 12 Uhr beginnende Wikingerfestival. Dies findet am ca. 1km entfernten See statt und beginnt mit dem musikalischen Einzug aller aktiv Beteiligten. Musik und Tanz und ein Umtrunk bilden den Start in ein vollkommenes Festival.
Hier wird richtig viel gezeigt. Wir bleiben bei einem Stand hängen, an dem nach Wikingerart gegartes Lammfleisch zerlegt und zum Kosten angeboten wird. Der Anblick des in der heißen Erde gegarten Fleisches ist nicht wirklich appetitlich, aber es schmeckt wunderbar !
Auch hierzu gibt es natürlich eine Bildergalerie:
Am frühen Nachmittag verlassen wir das Museum. Heute wollen wir nichts weiter mehr unternehmen und sind eigentlich sogleich auf der Suche nach einem Campingplatz. Das Wohnmobil muss wieder ver- und entsorgt werden und wir haben das Duschen mal wieder notwendig. Letztendlich landen wir am Brustranda Sjøcamping im südlichen Bereich der Insel Vestvågøy. Ein wunderschönes Plätzchen haben wir hier entdeckt. Fast könnte man meinen, man ist in den österreichischen oder schweizer Alpen kahle Berge rundherum, läuten von Kuhglocken, nur das diese von Schafen getragen werden und dann noch die kreischenden Möven also doch: wir sind in den Lofoten !!!
Auch diesen Abend lassen wir ruhig und genießerisch ausklingen
Donnerstag, 05. August 2010:
Der Tag empfängt uns mit tiefen Wolken und immer wieder Sprühregen. Das Wetter ändert sich hier sehr schnell, das ist bekannt. Für heute allerdings wird es weitgehend wohl so (schlecht) bleiben
Trotz der bescheidenen Wetterverhältnisse nehmen wir das noch fehlende Stück der Insel Vestvågøy in Angriff: den nordwestlichen Zipfel mit dem Ort Kvalnes. Irgendwie sind wir des "schlechten" Wetters froh, denn so wirklich überragend ist die Landschaft hier nicht, so dass wir eigentlich ja nichts verkehrt gemacht haben.
Der Weg führt uns nun über Borg weiter nach Leknes, hier ein Bummel durch das Einkaufzentrum, Geld holen und beim Fischhändler einen super leckeren Fischburger essen. Dann geht die Fahrt auch schon weiter. Über Gravdal fahren wir nach Ballstad. Hier wurden die ersten Rorbu's (Fischerhäuser) als Ferienhäuser für Touristen umgebaut. Vom Hafengebiet Ballstadøya haben wir einen guten Blick auf die Fischerhäuser und den Ort selbst.
Auf der Rückfahrt zur E10 kurzer Halt an der Buksnes Kirke bei Gravdal. Leider ist sie verschlossen, so dass wir sie nur von Außen besichtigen können. Im weiteren Verlauf der heutigen Fahrt verlassen wir die Insel Vestvågøy und kommen auf die nächste Lofoteninsel: Flakstadøya. Kaum auf dieser Insel angekommen, biegen wir wieder von der E10 ab. Diesmal geht es nach Myrland hinauf. Man wundert sich schon, wie abseits Menschen doch so wohnen das einzige, was es hier viel gibt, sind Schafe. Also ganz ehrlich, das Risiko, mit einem Schaf in Norwegen einen Unfall zu haben, ist mindestens um den Faktor 10 höher als mit einem Elch die Schafe laufen hier fast überall frei herum und natürlich auch auf der Straße !!!
Auf der Rückfahrt von Myrland kurze Kaffeepause am Wegesrand. Dann weiter. Die nächste Möglichkeit für einen Abstecher ist die Glasbläserei in Vikten, auch ziemlich abseits der E10. Von dort aus fahren wir dann das heutige Highlight an: das Museumsdorf Nusfjord. Schon die Anfahrt zu dem recht abseits gelegenen Ort bietet einzigartige Ansichten der Bergwelt in den Lofoten. Uns war es zwar nicht bekannt, dass es Eintritt kostet, um in den Ort zu gelangen, aber auf der anderen Seite sind 50 Kronen (ca. 6,25€) kein Betrag, der uns erheblich ärmer macht.
Eine Bildergalerie über den Rundgang durch das Museumsdorf sehen Sie hier:
Auf jeden Fall ist der Betrag gut angelegt. Viele der Häuser sind wirklich als Museum eingerichtet, in der Bäckerei und im Landhandel kann man wie früher einkaufen. Wir genießen das maritime Flair des kleinen Ortes ausgiebig, bevor wir weiterfahren. Mittlerweile ist es nach 17 Uhr. Wir machen uns auf die Suche nach der Bleibe für die Nacht. Normalerweise wäre heute ein "freier" Platz unsere Wahl, aber dann sehen wir bei Flakstad "Skagen Camping", der recht einladend direkt am Meer und nicht zu weit von der E10 entfernt liegt.
Schnell haben wir eingecheckt und haben somit die Bleibe für die Nacht gefunden und genießen mal wieder den Abend mit Blick auf das Meer.
Freitag, 06. August 2010:
Die Sonne weckt uns heute mit aller Gewalt. Lt. dem Campingplatzbesitzer wird es heute der wärmste Tag des Jahres auf den Lofoten wir lassen uns überraschen !
Kurz nach 10 Uhr verlassen wir den Platz und fahren die Inselkette der Lofoten weiter gen Süden. Schon nach wenigen Kilometern wird der Pullover gegen ein kurzärmeliges Hemd gewechselt es sind schon angenehme 19° !!!
Bei Ramberg halten wir an einem Rastplatz / Aussichtspunkt. Hier können wir Südseefeeling in den Lofoten erleben, und das in einem perfektem Panorama. Der nächste Haltepunkt ist vor den zwei Brücken zwischen der Insel Flakstadøya und Moskenesøy. Der nördliche Teil von Moskenesøy ist nur hier von Finnbyen aus zu erreichen. Der erste Abstecher führt und nach Innerland, dann zurück nach Fredvang. Hier können wir einem Trockenfischtransport beiwohnen, dann fahren wir weiter in das Tal hinein. Aber nur bis Krystad am Selfjorden, den Rest verkneifen wir uns wegen Schotterpiste man muss ja nicht jede mitnehmen :-)))
Zurück über die beiden Brücken kommen wir nochmal auf die E10 auf der Insel Flakstadøya. Vor Molnarodden überqueren wir wieder eine Brücke und kommen somit auf den Hauptteil der Insel Moskenesøy. Bei Akkarvik halten wir bei einem schönen Rastplatz / Aussichtspunkt und genießen den Blick hinüber nach Hamnøy, unserem nächsten Haltepunkt. Hier in Hamnøy genießen wir wieder die typische Lofotengegend. Aber wenn man meint, es könnte nicht mehr schöner kommen, so kommt es demnächst dann doch noch schöner !
In Sakrisøy halten wir zur Mittagspause. Hier gibt es leckeren Lachsburger für 60 NOK (ca. 7,50 €). So gut gesättigt fahren wir nach Reine.
Dies ist wohl einer der wirklich typischen Lofotenorte. Den schönsten Blick hat man oben am Parkplatz vor dem Ort. Hier bietet sich ein phantastisches Panorama über den Ort und die umliegenden Berge. Sehr gut zu sehen mit "Google Street View":
Wir spazieren hinab in den Ort und landen als erstes am Hafen. Hier liegt ein kleines Boot für ca. 30 Personen und bietet eine Rundfahrt an. Von Reine nach Vindstad, Kirkefjord, Rostad und zurück für 120 NOK (ca. 15 €) pro Person. Die Rundfahrt dauert eine Stunde und geht mit teilweiser hoher Geschwindigkeit durch die Fjorde hindurch. Ein absolut empfehlenswertes Erlebnis !
Die Bildergalerie über die kleine "Seereise" finden Sie hier:
So langsam nähern wir uns dem südlichen Ende der Lofotenkette. In Moskenes halten wir kurz für einen Kaffee mit Waffeln am Hafen der Fähre nach Bodø. Dann fahren wir weiter nach Å, dies ist der südlichste Ort der Lofoten, der mit dem PKW / Wohnmobil erreichbar ist. Während Mona im Wohnmobil bleibt, läuft Rainer zu Fuß an das tatsächliche Inselende zum fotografieren.
Anschließend sehen wir uns noch von außen an:
- das Torrfisk Museum (Trockenfisch Museum)
- das Fiskeværs Museum (Fischereimuseum)
Die Häuser dürfen von außen kostenlos besichtigt werden, nur wenn man hinein möchte, muss man Eintritt bezahlen.
Langsam stellt sich die Frage nach der Bleibe für die Nacht, wir entscheiden uns wieder für einen Campingplatz und landen auf "Moskenes Camping". Und wieder haben wir einen Platz mit Meeresblick, recht hoch über dem Wasser und damit auch einen guten Blick über das Meer bis hinüber zum Festland. Bei einem Spaziergang entlang der Felsen am Campingplatz entdecken wir in den Klippen zwei muszierende junge Pärchen aus Finnland. Ihre musikalischen Darbietungen bilden einen schönen Abschluss der Lofotentour.
Im Laufe des Abends ziehen dicke Wolken auf und bringen den einen und anderen Regenschauer mal sehen, was der morgige Tag bringt.
Samstag, 07. August 2010:
Nachts ziehen immer wieder Regenschauer über uns her, der Morgen empfängt uns mit tief hängenden Wolken. Wir duschen und frühstücken, kurz nach 10 Uhr verlassen wir den Campingplatz. Unten im Ort Moskenes sehen wir die Fähre stehen wir entschließen uns schnell dazu, doch vielleicht jetzt schon von den Lofoten Abchied zu nehmen. Aber ist noch Platz auf der Fähre ? Sieht schlecht aus für den ersten Moment. Doch dann wird schnell rangiert und mit eingeklappten Außenspiegeln finden wir uns mit 1516 NOK (192€) ärmer auf der Fähre wieder.
Wenige Minuten später legen wir ab. Nun ist es soweit, der wohl wichtigste Abschnitt unserer großen Tour ist damit beendet. Ab nun geht es definitiv Tag für Tag der Heimat einen Schritt näher. Während der dreieinhalb stündigen Überfahrt klart der Himmel auf und wir legen pünktlich um 14 Uhr in Bodø am Fährhafen an.