Auf in die Niederlande

oder: vom Kreuzmoor bis nach Winschoten

Mittwoch, 22. Mai 2024

Detaillierte Übersichtskarte für den heutigen Tag: vom Melkhus bis nach Winschoten (NL)

Der heutige Tag beginnt regnerisch ... aber in unserem Zielgebiet, da sind die Aussichten deutlich besser ... dann mal nichts wie los ... oder ?

Gesagt ... getan ... schnell von Inge und Gerold verabschiedet und schon geht es los. Die Fahrt bis zur Grenze zu den Niederlanden dauert knapp eine Stunde. Friesland, Ostfriesland, die Krummhörn, alles haben wir links (halt: nee ... rechts !) liegen gelassen. Schließlich wollen wir Neues erkunden und kennen lernen.

Der erste Ort auf niederländischer Seite ist "Bad Nieuweschans" (Link), zu deutsch: "Bad Neuschanz". Der dortige Supermarkt sticht uns sofort ins Auge, zumal hier zu über 90% deutsche KFZ-Kennzeichen zu sehen sind. Kann also nicht soo schlecht sein *grins*.

Na dann ... nichts wie rein und ein paar Bilder mitbringen:

erster Einkauf im niederländischen Supermarkt

    • das sieht lecker aus ... kaufen !!!

    • etwas kühl & steif ... die Dame

    • Coburger Schinken ... kennen wir nicht ... kaufen !

War schon interessant ... da drin im Supermarkt. Besonders der "Coburger Schinken" ... für uns kein Begriff, also schauen wir im Internet nach:

INFO: Couburger ham: Dieser Schinken stammt vermutlich aus der Stadt Coburg in Deutschland. Der Schinken besteht aus den beiden Schnitzelteilen des Schweins, der Oberseite und der flachen Keule. Für den besonderen Geschmack wird der Coburger Rohschinken mit Schwarte zubereitet. Das Fleisch wird trocken mit Meersalz gesalzen. Je nach Hersteller kommt noch ein Kräuterbouquet hinzu. Unser Coburger ist mindestens 6 Monate lang gereift und geräuchert. Dadurch entsteht der spezifische Geschmack.

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Aber wir haben jetzt ein ganz anderes Problem ... aber das können wir gut vor dem Supermarkt angehen ... da ist ein größerer Imbiss und hier werden "Kibbelinge mit Pommes" angeboten. Das passt doch gut zu unserem Hungergefühl und von der Tageszeit her ist es auch okay.

Nun mal von dem sog. "Pommes" abgesehen (es waren eher lasch gebratene Kartoffelscheiben) ... die Kibbelinge waren nicht schlecht und vor allem: wir sind gesättigt ! Das ist ja auch schon mal ganz gut.

Nach einer Runde durch den Ort "Bad Neuschanz" fahren wir weiter. Für die Niederlande haben wir einen "provisorischen" Plan erstellt ... ohne weitere Details. Nur Wegpunkte sind festgelegt, das können Ortschaften, Sehenswürdigkeiten oder auch Museen sein.

Diesem Plan entnehmen wir die Stadt "Winschoten". Sie hat etwas über 17.000 Einwohner und liegt etwa 35 km östlich der Stadt Groningen, an der Autobahn A7 (E22) nach Leer (Ostfriesland) und Oldenburg.

Winschoten entwickelte sich im 13. Jahrhundert als Siedlung an der Handelsstraße von Groningen nach Münster. Bereits vor dem Jahr 1600 wurde es, obwohl es erst 1825 das Stadtrecht erhielt, zu den Städten gerechnet. Im 19. Jahrhundert wurde Winschoten, wie auch die umliegenden Orte, zu einer Hochburg des Sozialismus, später sogar des Kommunismus in den Niederlanden.

Diese Informationen beflügeln uns zu einem Besuch der Stadt. Und wir haben Glück ... zentrumsnah können wir einen passenden Parkplatz ergattern. Von hier sind es nur wenige 100 Meter bis zu Fußgängerzone.

Von diesem ersten niederländischen Stadtbummel dieser Tour haben wir ein paar Bilder mitgebracht:

Winschoten (NL) - ein Stadtbummel

Während unserer Kaffeepause haben wir uns Gedanken über die Bleibe für die Nacht gemacht und dabei festgestellt, dass es hier am Yachthafen der Stadt Winschoten einen Wohnmobilstellplatz (Link) geben soll. Das hört sich doch schon mal nicht schlecht an. Es sind nur wenige Kilometer Fahrt bis dorthin ...

Am Yachthafen angekommen, staunen wir nicht schlecht. Hier ist ausreichend Platz für etwa 15 Mobile. Strom ist vorhanden, ebenso ein kleines Sanitärgebäude. Die Ver- & Entsorgung findet man an der Einfahrt zum Yachthafen. Für uns also ein guter Platz mit mehr als wir benötigen. Die Übernachtung im Wohnmobil kostet für 2 Personen 17,00 € inklusive Kurtaxe (Stand Mai 2024).

Hier noch ein paar Bilder:

Stellplatz am Yachthafen von Winschoten (NL)

    • Blick zum Stellplatz

    • Blick zum Yachthafen

    • Blick zum Stellplatz

    • Blick in Richtung Zentrum

Damit beenden wir den heutigen Tag mit ersten Eindrücken aus den Niederlanden.

Auch wenn wir schon vereinzelt die Niederlande besucht haben ...

... hier in der Ecke und dem geplanten Verlauf der Tour wird alles neu sein. Wir lassen uns überraschen.

In diesem Sinne: Gute Nacht ... Freunde !

von Winschoten bis Noordpolderzijl

Donnerstag, 23. Mai 2024

Detaillierte Übersichtskarte für den heutigen Tag: von Winschoten bis Noordpolderzijl

Der heutige Tag beginnt (nach dem Frühstück) mit etwas Arbeit. Entsorgung Grauwasser und Toilette stehen an ... nicht schlimm, muss aber auch mal gemacht werden. So nutzen wir die Station am Stellplatz und erst dann geht es weiter mit unserer Tour.

Auf unserem Tour Plan steht für heute die Stadt "Delfzijl". Sie liegt etwa 27km nördlich von Winschoten ... das ist keine wirkliche Entfernung. Unterwegs müssen wir unserem Mr. Esprit noch eine Tankfüllung spendieren und die Tankflasche auffüllen. LPG Gas ist hier in den Niederlanden vergleichsweise günstig (knapp 80 Cent), Diesel ist etwa so wie in Deutschland.

Das alles erledigen wir an einer Tankstelle bei "Midwolda". Für Delfzijl haben wir einen Stellplatz auserkoren, den fahren wir erst einmal an.

Der nett angelegte Stellplatz "Camperplaats Eemsdijk" (Link) liegt direkt hinter dem Emsdeich und in fußläufiger Entfernung zur Stadt. Der Platz kostet 12 Euro, Strom 1€ für 2kW, Ver- & Entsorgung kostenlos (100 Liter Wasser max.). Die Kurtaxe beträgt 1,65 Euro pro Person und Nacht. Bezahlt wird beim Platzwart, der im Laufe des Tages mehrfach vorbeischaut.

Da von einem Platzwart weit und breit nichts zu sehen ist, geht es für uns erst einmal in Richtung Innenstadt. Schon der Weg dorthin ist recht interessant, wie ihr an den folgenden Bildern sehen könnt:

Spaziergang am Emsdeich

In den Bildern ist unter anderem auch "die Torheit" zu sehen ... ein wildes Konstrukt.

INFO: Es sieht so aus, als ob das Gebäude, das auf der Niestern Sander Werft in Delfzijl gebaut wurde, auseinandergezogen wurde und es einfach schafft, sich auf seinen drei Beinen zu halten. Die Würfelform ist von der Rückwand gelöst, auf der Stahlstreifen ein Dach beiläufig suggerieren. Rotbraun lackierte Stahlwände, die mit grauen Linien bedeckt sind, geben der Struktur einen maritimen Look.

Über einen konvexen Gehweg betreten Sie das Gebäude, wo Wände und Böden nicht im rechten Winkel zueinander liegen und sich verwirrend wirken. Video Clip töricht ist ein typisches Beispiel für Dekonstruktivismus: ein kollektiver Name für chaotisch aussehende und fragmentierte Architec-Architektur mit oft verzerrten Dächern, Böden und Wänden. Die zugrunde liegende Idee dieses postmodernen Stils ist es, die Verwirrung und Unsicherheit der Gesellschaft in die Architektur zu übersetzen (Quelle: www.staatineemsdelta.nl).

Und wir machen uns auf den weiteren Weg in Richtung Innenstadt ...

Unser Stadtbummel beginnt also am Parkplatz "Vennenplein" (Im Bild rechts zu sehen). Von dort aus geht es die "Willemstraat" hinein, die Ausgangspunkt und Endpunkt zugleich für unseren Stadtbummel ist.

Wir durchkämmen ebenfalls einige der Seitenstraßen, soweit sie uns interessant erscheinen.

So erreichen wir dann auch die "Windmühle Adam" der Stadt, die am Rande vom "Molenbergplein" (Parkplatz) zu finden ist.

INFO: Mitten auf dem Mühlenberg im Zentrum von Delfzijl liegt die Mühle „Adam“. Diese Mühle wurde 1875 auf den Grundmauern einer ehemaligen achteckigen Getreidemühle gebaut die im selben Jahr abbrannte. Ursprünglich war die Mühle Adam eine Wassermühle und stand mit seiner "Frau" Eva in Bedum am Boterdiep. 1817 wurden beide Mühlen überflüssig, da bessere und neuere Mühlen gebaut wurden. Eva wurde abgebaut und nach Usquert gebracht, wo sie im Jahr 1890 leider abbrannte. Adam wurde in eine Getreidemühle umgebaut und, wie oben beschrieben, 1875 auf den Resten einer alten Mühle in Delfzijl wieder aufgebaut. Hier diente er noch viele Jahre als Getreidemühle (Quelle: www.dollard-route.de/sehenswertes-in-delfzijl).

Die nachfolgende Bildergalerie zeigt einige Eindrücke von unserem Stadtbummel in Delfzijl:

Delfzijl - Statdtbummel

Zum Abschluss unseres Stadtbummel ist es nahezu unvermeidlich, noch in einen Supermarkt hineinzuschauen. Da dieser Supermarkt auch das Ende der Fußgängerzone markiert, ist die Schlepperei der eingekauften Waren halbwegs akzeptabel.

Auch dieser Supermarkt bietet ein breites Sortiment an Artikeln, genauer gesagt: Lebensmittel, die uns mehr oder weniger unbekannt sind.

Dazu auch noch ein paar Bilder:

Einkauf im Supermarkt

    • großzügige Gänge

    • Sortiment an Salaten & Gemüse

    • Sortiment an Fertiggerichten

    • Wurst, Käse ... und vieles mehr !

Sooo ... nun aber mal langsam zurück zum Stellplatz. Dabei kommen wir nochmals zu den beiden fast nebeneinander stehenden Brücken, im Vordergrund die "Keerweerbrug", etwa 50m weiter links die "De Diekloper" ... da stellt sich schon die Frage: Welchen Sinn macht das ?

Leider können wir die Frage nicht beantworten.

Dafür werfen wir noch einen intensiveren Blick auf das Gebilde "eine Torheit". Der Weg hinauf ist schon eine Sache für sich ... aber zum Glück ist der Weg trocken ... hinab ist es eine kleine Herausforderung. Wenn ihr mal in der Gegend sein solltet, schaut es euch gerne mal an.

Und nun sind wir zurück am Stellplatz. Ein Platzwart ist noch immer nicht zu sehen. Auf der anderen Seite ... macht es Sinn, den restlichen Nachmittag hier stehen zu bleiben ? Diese Frage beantworten wir für uns mit "Nein".

Nun werdet ihr wohl etwas überrascht sein, was das nächste Ziel anbelangt. Wir haben uns entschlossen, jetzt zum Nordkap zu fahren. Ihr denkt jetzt wohl: die haben eine Meise ... das sind ja mehrere tausend Kilometer !!!

Wir können euch beruhigen ... es sind nur etwa 23 km. Und es ist zwar auch eine Art Nordkap, aber eben das niederländische "Poort Kaap Noord" (Link) ... also der nördlichste Punkt der Niederlande. Hat doch auch was ... oder ?

Die Straße dorthin ist zwar etwas rumpelig mit diversen Schlaglöchern versehen ... aber unser Mr. Esprit kennt das ja schon.

Dort (fast) angekommen, sehen wir noch eine weitere Sehenswürdigkeit bzw. ein Denkmal: "Gedenkteken Royal Air Force" (Link). Das Denkmal ist der Besatzung des Fliegers Wellington 1c R3202 115 SQUADRON RAF gewidmet, die am 3. August 1940 bei einer Notwasserung auf See ihr Leben verlor.

So hat der Gedenkstein, den wir gleich auf den nachfolgenden Bildern sehen, also zwei Bedeutungen:

Poort Kaap Noord - Impressionen

Nun gut ... das war jetzt sicherlich keine "Whow"-Entdeckung, diese beiden Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck. Aber recht interessant ... unserer Meinung nach zumindest. Aber wir haben ja noch mehr auf unserer vorbereiteten Liste stehen. Schauen wir doch einfach mal rein ...

Da wäre zum Beispiel das herrschaftliches Anwesen in "Uithuizen", die "Menkemaborg" (Link). Ein Schloss, oder ein Museum, oder eine Burg ? Vielleicht von allem etwas:

INFO:Die Geschichte des Hauses beginnt im 14. Jahrhundert. Die Erbauer waren die Familie Menkema, über die sehr wenig bekannt ist. Die Anlage war wehrhaft und besaß zunächst einen einfachen rechteckigen Grundriss. Das Anwesen kam dann an die Familie Clant van Menkema. Von ihnen erhielt es nun ein L-förmigen Grundriss und einen Treppenturm. 1692 kaufte Mello Alberda das Anwesen. Um 1700 wurde der Groninger Stadtbaumeister Allert Meijer (1654–1722) von Unico Alberda beauftragt, das Anwesen im Stil der Zeit umzubauen.

Im Jahr 1902 starb der letzte Besitzer Gerhard Alberda van Menkena (1829–1902), seine Erben übergaben die Burg und Grundstück dem Museum voor Stad en Lande in Groningen. Es folgte eine langwierige Renovierung, bis das Gebäude 1927 für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wurde. 1971 übernahm nun die Stiftung Museum Menkenaborg die Verwaltung (Quelle: Wikipedia).

Wir schauen mal näher hin ... es sind nur wenige Kilometer Fahrt. Einen Parkplatz finden wir etwa 200m vor dem Eingang der Menkemaborg ... so erreichen wir schnell den Eingang in den Schlossgarten.

Die Infotafel beschreibt das Nötigste ... leider stehen hier keine Eintrittspreise. Die erfahren wir dann am eigentlichen Eingang. Nur die Gärten kosten 7 Euro pro Person, das Schloss mit den Gärten kostet dann 10,50 Euro pro Person.

Bei solchen Preisen schwindet leider unser kulturelles Interesse gegen Null. Deswegen belassen wir es mit ein paar Bildern aus der Entfernung fotografiert:

an der "Menkemaborg"

    • Der Singel, ein Sandweg, ist ein Fußweg.

    • Blick zur "Menkemaborg"

    • an der "Menkemaborg"

    • Spiegelung

Es ist zwar erst früher Nachmittag, aber irgendwie sehnen wir uns nach Ruhe. Das heißt im Klartext, wir kümmern uns bereits jetzt um die Bleibe für die Nacht. Die Entscheidung fällt auf einen Stellplatz in der Nähe ... nämlich in "Noordpolderzijl". Der Platz heißt: "Camperstaanplaats Noordpolderzijl" (Link).

Die Strecke von rund 10 km bringen wir schnell hinter uns und dann stehen wir vor einer verschlossenen Schranke. So wie es aussieht, braucht man einen Code, um die Schranke zu öffnen und auf den Platz fahren zu können.

Aber wie kommen wir an den Code ?

Das Lesen vom Schild auf der anderen Seite der Einfahrt bringt die Erklärung ... App "Easy2Pay" auf das Smartphone laden, in der App registrieren und anmelden, den Platz für die gewünschte Anzahl von Nächten buchen und schon kommt eine eMail mit dem Zugangscode ... und siehe da, die Schranke öffnet sich !

Hier eben noch ein paar Bilder vom Platz:

am "Camperstaanplaats Noordpolderzijl"

    • Bedienungsanleitung Check-In

    • seitlich die Stellplätze

    • Blick zum Deich

    • am Stellplatz

Strom gibt es am Platz, kostet aber extra. Wir haben 17 Euro pro Nacht für zwei Personen bezahlt. Angeblich sind Duschen und WC inklusive ... wir wissen aktuell nur noch nicht, wo die sanitären Anlagen sind !

Aber gut, eilt ja auch nicht. Mit Kaffee und etwas Süßem sieht es da schon anders aus. Da müssen wir jetzt zwingend eine Pause machen und genießen.

In der Zwischenzeit ist es nach 16 Uhr am Nachmittag ... etwas Bewegung könnte nicht schaden ... also spazieren wir zum Deich, dort scheint es interessant zu sein, es laufen dort immer wieder Menschen umher.

Dort angekommen, sind wir überrascht. Unter uns ist eine kleine Schleuse und vor uns liegt der kleinste Seehafen der Niederlande, er liegt am Wattenmeer, südlich von Rottumeroog .

Der kleine Hafen liegt so gemütlich und beschaulich vor uns, da haben wir ein paar Bilder mitgebracht:

Hafen Noordpolderzijl - Impressionen

Zurück am Stellplatz werfen wir noch einen Blick auf die Tiny-Häuser hinter dem Platz. Die können wohl gemietet werden ... sie sehen auch modern und recht gemütlich aus. Da kommt wieder die Frage nach der sanitären Anlage auf ... in den Häusern scheinen keine WC zu sein ...

Im Moment ist uns das Thema fast ein wenig egal. Wir sind entsprechend versorgt und benötigen nichts dergleichen. Den restlichen Tag respektive Abend lassen wir gemütlich ausklingen.

In diesem Sinne: Gute Nacht ... Freunde !

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