Vorpommern ... der Rest
Mittwoch, 15. Juni 2022
Detaillierte Übersichtskarte: von Anklam nach Gremersdorf
Nach einer ruhigen Nacht am Wasserwanderrastplatz Anklam gibt es erst einmal wie gewohnt ein leckeres Frühstück. Für heute steht Greifswald auf dem Plan (Museumshafen und Stadtbummel). Also fahren wir los und nehmen Kurs auf die Kreisstadt des Landkreises Vorpommern-Greifswald im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern, die ungefähr 40 km entfernt von Anklam liegt.
Die Universitäts- und Hansestadt liegt an dem in die Ostsee mündenden Fluss Ryck am Greifswalder Bodden zwischen den Inseln Rügen und Usedom.
Bekanntlich gibt es einen Unterschied zwischen Theorie & Praxis ... Greifswald wird zum Synonym für uns in dieser Beziehung. Der Museumshafen eine riesige Großbaustelle, fast keine Schiffe liegen dort und freien Parkplatz ? Selbst mit einem PKW hätte man massive Probleme einen zu finden.
Nach fast einer Stunde vergeblicher Bemühungen verlassen wir die Stadt genervt. Belohnung gibt es im Supermarkt außerhalb. Zufällig entdeckt Rainer sein geliebtes original "Fransk Hotdog Dressing" ... das findet man eigentlich nur direkt in Dänemark ... oder hier im Supermarkt *grins*.
Auch bezüglich T-Shirts und Unterwäsche werden wir fündig, so ist die Fahrt nach Greifswald wenigsten nicht ganz sinnlos gewesen.
Aber nun brauchen wir einen "Plan B" ... den müssen wir uns aus den Fingern saugen. Irgendwie möchten wir ans Wasser und dort ein wenig spazieren gehen.
Wir probieren es mit Gristow / Riemserort ... nun ... die Anfahrt dorthin hat nicht so richtig Spaß gemacht, nach dem verlassen der B105 wird die Straße denkbar schlechter und vor allem schmaler. Langsam zweifeln wir daran, ob wir überhaupt mit dem Wohnmobil zu dem per Navi auserkorenen Parkplatz fahren können.
Wir haben es geschafft und starten mit unserem Spaziergang am "Greifswalder Bodden" ... aber so wirklich beeindrucken tut uns die Gegend hier nicht. Nach wenigen 100m kehren wir um und spazieren zum Wohnmobil zurück.
Wir fahren ein paar Kilometer weiter. In Stahlbrode ist ein Fähranleger ... eine Fähre transportiert PKW und Menschen hinüber auf die Insel Rügen. Hier schaut es auch schon gleich besser aus, hier wollen wir eine Zeit verweilen und die Gegend erkunden.
Schönes maritimes Flair ist halt doch etwas anderes. Es ist beschaulich und ruhig hier ... erinnert ein wenig an die kleinen Ostseehäfen in Dänemark.
Gemütlich schlendern wir im Hafengebiet umher, kaufen geräucherten Fisch und gönnen uns ein leckeres Fischbrötchen. Ergänzend dazu haben wir ein paar Bilder mitgebracht:
Während wir unser Fischbrötchen genießen, fachsimpeln wir über den weiteren Verlauf des Tages. Von der Idee, nach Stralsund zu fahren, ist Mona nicht so wirklich begeistert ... der Vorschlag nach Grimmen in den dortigen Tierpark der Stadt Grimmen zu fahren, gefällt ihr deutlich besser.
Also gut, dann auf nach Grimmen. Die Adresse vom Tierpark im Navi eingegeben ... los geht's. Das hätten wir mal so nicht machen sollen ... das Navi führt uns in Grimmen in ein Wohngebiet, dort ist nur der Hintereingang vom Tierpark und keinerlei Parkmöglichkeit.
Letztendlich fahren wir mit unserem Wohnmobil durch die angrenzende Parkanlage vom Schwanenteich ... der Weg ist sicherlich nicht für schwere Mobile gedacht und die Menschen hier gucken uns an, als kämen wir vom Mars.
Aber verboten war die Durchfahrt keinesfalls und wir kommen auch anschließend wohlbehalten auf dem richtigen Parkplatz an. Von hier aus sind es dann auch nur wenige 100m bis zum Eingang des Tierparks.
Der Eintritt soll hier 4 € pro Erwachsenen kosten ... die Frage ist nur, wo können wir bezahlen ??? Aber das klärt sich dann später in Form einer Kasse des Vertrauens, dort haben wir wir dann auch brav den Obolus eingeworfen.
In der Zwischenzeit haben wir schon einiges an Tieren gesichtet. Die nachfolgende Bildergalerie zeigt einige davon:
Nach dem gemütlichen und wirklich lohnenswerten Spaziergang durch den Tierpark der Stadt Grimmen kehren wir zum Wohnmobil zurück. Wir machen uns Gedanken über die Bleibe für die Nacht.
Die Entscheidung fällt auf einen Platz aus der App "Landvergnügen". Es ist auch nicht weit zu fahren. Der Platz befindet sich in Gremersdorf. Der Ordnung halber rufen wir dort an und fragen, ob ein Platz für uns frei ist ... ja, ist frei !
Also los, auf geht's !
Die wenigen Kilometer sind schnell gefahren und schon erreichen wir "Frau Holles Land-Art-Hof" ... der Beschreibung nach ein "idyllischer Permakulturhof" mit ökologischer und ressourcengerechter Bewirtschaftung ... wir sind sehr gespannt !!!
Wir bekommen den guten Rat, von der Straße aus rückwärts in das Grundstück einzufahren und dann in die Parkbucht seitlich einzufahren. Das ist auch wirklich sinnvoll, denn sonst müsste man rückwärts aus der Bucht herausfahren, was mit einem größeren Mobil nahezu unmöglich ist.
Nach leichter Rangierarbeit kommen wir dann auf den vorgesehenen Platz. Von Anna (so heißt die Betreiberin) bekommen wir den Auftrag, erst einmal anzukommen. Also Tisch und Stühle raus, Kaffee kochen und relaxen.
Später bekommen wir dann eine "Hofführung". Dabei erfahren wir viel über Kräuter und dies und das. Anna bezeichnet sich selbst als "Kräuterhexe", sie macht auch entsprechende Führungen.
Eines sollte noch erwähnt werden ... hier ist wirklich nur Platz für ein Fahrzeug ...
Auf jeden Fall haben wir nach der Führung einen angenehmen und ruhigen Abend. Später schaut Annas Mann mal kurz ans Wohnmobil, wir unterhalten uns eine Weile recht angeregt.
Als sich später die Nacht über den Platz legt, wird es auch für uns langsam Zeit, in die Federn zu kriechen. In diesem Sinne dann: Gute Nacht ... Freunde !
Donnerstag, 16. Juni 2022
Detaillierte Übersichtskarte: von Gremersdorf bis nach Wismar
Abermals liegt eine ruhige Nacht hinter uns ... am Morgen unterhalten wir uns noch recht angeregt mit unseren beiden Gastgebern. Irgendwann schaffen wir den Absprung und verlassen den kleinen Stellplatz.
Unser Glück möchten wir heute in der Stadt Wismar versuchen. Der dortige Stellplatz am Hafen liegt in fußläufiger Entfernung zum Zentrum ... für uns ideal !
Die Strecke dorthin legen wir auf der Autobahn A20 zurück. So kommen auch schon gegen Mittag auf dem Stellplatz am Westhafen in Wismar an und bekommen noch einen recht schönen Platz.
Das schöne Wetter zwingt uns förmlich, den Tag noch draußen zu nutzen. Zuerst eine Runde über den großen Stellplatz mit etwa 100 Stellplätzen. Dann Begutachtung der Ver- und Entsorgung und dann machen wir uns auf den Weg in die Stadt.
Leider ist vom Stellplatz aus der Fußweg ins Zentrum nicht ausgeschildert. Zwei bis drei kleine Schilder wären hier sehr hilfreich. Wenn man als Fußgänger in der Einfahrt zum Stellplatz steht, kann man nicht erkennen, ob links oder rechts richtig ist.
Wir entscheiden uns für rechts in Richtung "Westhafen Wismar" ...
Zumindest war diese Entscheidung schon mal richtig. Der Hafen liefert ein paar schöne maritime Fotos. Aber wie weiter ?
Naja ... erst einmal in Ruhe Hafen gucken, dann sehen wir weiter.
Rainer hat dann die Idee, dass wir uns an den hohen Gebäuden orientieren können ... so z.B. die "St. Georgen Kirche" oder der "St. Marienkirchturm" weiter links.
Über den "Parkplatz Schiffbauerdamm II" hinweg kann man diese beiden Gebäude sehr gut erkennen. Und die weitere Vermutung, dass vom Parkplatz aus ein Fußweg und nahe zum Zentrum bringen könnte, war die nächste gute Idee. So brauchten wir nicht außen herum zu laufen *grins*.
Ergänzend kommt es uns etwas zu Gute, dass wir vor einigen Jahren schon mal in Wismar waren ... das war an einem verregneten Herbsttag im Jahr 2012 ... also fast 10 Jahre her !
Wismar besitzt mit seinen monumentalen Kirchen, dem beeindruckenden Marktplatz mit seinen sorgsam restaurierten Bürgerhäusern und der Wasserkunst einen der am besten erhaltenen mittelalterlichen Stadtkerne Deutschlands. Die idealtypisch entwickelte Stadtanlage aus der Blütezeit der Hanse gehört seit 2002 zum Welterbe der UNESCO.
Wir stauen nicht schlecht, hier wurde sehr viel investiert und man ist auch heute noch dabei. Alles wirkt sauber und ordentlich !
Schlendert man durch die einzelnen Gassen, begegnen einem auf Schritt und Tritt kulturhistorische Bauwerke unterschiedlichster Stile und Epochen.
Und wie heißt es immer: Bilder sagen mehr als tausend Worte ... hier die Bildergalerie "Wismar"
In der Zwischenzeit sind wir zum Stellplatz zurück gekehrt. Den restlichen Nachmittag und auch teilweise den Abend, genießen wir draußen vor, bzw. hinter dem Wohnmobil. Gespräche mit den Nachbarn bleiben nicht aus, schließlich hat man als Wohnmobilist einiges an gleich gelagerten Interessen.
So vergeht die Zeit schnell und wir ziehen uns ins Wohnmobil zurück und auch bald in unsere Betten zu verschwinden. Da bleibt nur noch zu sagen: Gute Nacht ... Freunde !