Abstecher nach Stettin (Polen)

Montag, 13. Juni 2022

Detaillierte Übersichtskarte: von Mescherin über Stettin nach Mescherin

Am Campingplatz von Mescherin kehrte erst nach Mitternacht wirklich Ruhe ein. Dauercamper nebenan hatten Lagerfeuer an und unterhielten sich ... es war nicht laut, aber irgendwie doch störend. Trotzdem kann man die zurückliegende Nacht durchaus als ruhig bezeichnen.

Wir starten erst gegen 10:30 Uhr und verlassen den Campingplatz. Für heute steht "Neuland" für uns auf dem Plan:

DAS ERSTE MAL NACH POLEN EINREISEN

Das hat es in der Vergangenheit noch nicht gegeben ... also, auf in neue Erfahrungen und Erlebnisse !

Entlang der B2 fahren wir also nun zur polnischen Grenze. Grenzübergang absolut unspektakulär ... kein Mensch zu sehen, der irgendetwas kontrollieren möchte ... so weit also schon mal gut.

Da wir gestern ja noch den Spurt zurück nach Schwedt fahren mussten, ist der Dieseltank nun auf Reserve. Da kommt uns die erste Tankstelle auf polnischer Seite, kurz vor dem Ort Kolbaskowo gerade recht. Ein Bediensteter verweist uns an eine passende und freie Zapfsäule und kommt auch sogleich ans Fahrzeug. Er will den Schlüssel haben ...

... etwas zurückhaltend öffnete ich die Fahrertür und gebe ihm den Schlüssel. Er fragt noch "voll ???" ... wir bejahten. Wirklich deutsch kann er wohl nicht, aber macht ja nix, wir können auch kein polnisch !

Bezahlt haben wir übrigen umgerechnet 1,697 Euro für den Liter Diesel ... inkl. Bedienung. Das sind gut 35 Cent pro Liter weniger als bei uns in Deutschland.

Im Ort Kolbaskowo finden wir dann auch gleich einen sog. "Polenmarkt"

Es stellt sich heraus, dass der "Polenmarkt" vergleichsweise überschaubar ist. Aber nachdem auch die deutsche Polizei hier einkauft (haben sich ein Frühstück & Kaffee geholt), scheint hier alles mit rechten Dingen zuzugehen.

Auch wir erstehen ein paar Kleinigkeiten und sind dann relativ schnell wieder zurück am Wohnmobil.

Als Tageshighlight für heute haben wir die Großstadt Stettin auserkoren. Es sind nur wenige Kilometer und etwa einen halbe Stunde Fahrt.

In Stettin erwartet uns lebhafter bis dichter Verkehr, Großstadt eben. Irgendwelche Verkehrsschilder zu lesen und damit eine Richtung zu erkennen ... fast unmöglich. Einzig "Centrum" war hin und wieder ausgeschildert. Ohne ein gutes Navi ist man hier hoffnungslos verloren ...

Erschwerend kommt die Unmenge an Baustellen hinzu, die teils sogar Android Auto (Google Maps) nicht bekannt sind, so wird das umfahren derselben zum Lotteriespiel. Ein guter Orientierungssinn und vorheriges Studium der Online Karte von unserem gewünschten Parkplatz haben dabei ein wenig geholfen. Wenn nur nicht so viel Schlaglöcher hier überall wären ...

Irgendwann haben wir es geschafft und den wohl letzten freien Parkplatz für unser Wohnmobil direkt am "Stettiner Boulevard" erreicht.

Vom "Stettiner Boulevard" aus hat man schon den ersten Blick zum "Schloss der pommerschen Herzöge", das möchten wir uns unter anderem auch etwas näher anschauen.

So einen richtigen Plan haben wir nicht, einige Sehenswürdigkeiten haben wir uns herausgepickt, aber je nachdem, was wir noch so selbst interessantes sehen, kann sich das Interesse schnell verlagern.

Aber zuerst müssen wir den Boulevard entlang, dann über eine größere Brücke und dann ist man eigentlich gleich im Bereich der Altstadt.

Für den Weg bis in die Altstadt habe ich ein paar Bilder vorbereitet:

Noch kurz ein Blick zur Jakobskathedrale (Jakuba Apostoła, katholische Kirche) und dann steuern wir auch schon das "Schloss der pommerschen Herzöge" an.

Der früheste Sitz der Herrscher des Herzogtums Pommern war die Stadt Usedom, später Cammin, dann Wollin und ab Mitte des 15. Jahrhunderts Stettin, das Hauptstadt des Greifenstaates bis zu dessen Untergang Mitte des 17. Jahrhunderts blieb. Die Greifen ließen eine Reihe von Burgen und Herrschaftssitzen errichten, in denen sie ständig oder zeitweilig regierten. Das größte und prunkvollste Objekt unter ihnen ist das Herzogsschloss in Stettin.

Im Jahr 1720 geriet kraft des Friedens von Stockholm der schwedische Teil des ehemaligen Herzogtums Pommern mit Stettin unter preußische Herrschaft. Das ehemalige Herzogsschloss war nun nur noch eines von vielen Schlössern in Preußen.

Im frühen 20. Jahrhundert wurden in Zusammenhang mit neuen Gedanken in der Denkmalpflege und wissenschaftlichen Untersuchungen über die Geschichte der Greifen, Bemühungen angestrengt, dem ehemaligen Sitz der Pommernherzöge seinen alten Glanz zurück zu verleihen.

Wir haben ein paar Bilder von dem Schloss:

Wir setzen unseren Stadtbummel durch Stettin fort und kommen auf dem weiteren Weg zum Palast "Unter dem Globus" (Pałac Pod Globusem). Direkt davor steht ein wunderschöner Brunnen, der "Weiße Adlerbrunnen" (Fontanna Orła Białego).

Gleich in der Nähe treffen wir eine wunderschöne Dame ... das "Flora Monument" (Pomnik Bogini Flory). Die Dame stellen wir euch gleich in der nächsten Bildergalerie vor.

Wir sehen noch weitere interessante Bauwerke. Wir erleben, wie am "Hafentor" (auch: Berliner Tor bzw. Brama Portowa) die Ampelanlagen ausfallen und genießen ein Mittagessen in einem Restaurant, in dem gerade der Strom ausgefallen ist.

Aber sonst war alles gut *grins*. Und jetzt die versprochenen Bilder:

So langsam werden die Füße ein wenig platt. Es war jetzt irgendwie nicht übermäßig anstrengend, aber Großstadt gehört nicht unbedingt zu unseren Reisefavoriten. Deswegen treten wir langsam aber sicher den Rückweg zum Wohnmobil an.

Ein wenig unwohl ist es uns schon bezüglich unserem Wohnmobil ... aber das hat jetzt nichts mit Polen an sich zu tun ... dieses Gefühl haben wir immer, wenn wir unser Urlaubsdomizil länger alleine lassen.

Aber alles gut ... schon von der Brücke aus sehen wir weit hinten unser Fahrzeug und wenig später steigen wir auch ein ... alles gut !

Mittlerweile ist es schon 16 Uhr geworden ... wie doch die Zeit vergeht. Auf dem etwas hektischem Weg aus der Stadt entdecken wir am Stadtrand noch einen Supermarkt.

Wir nutzen die Gelegenheit, zumal hier wenig los ist. Ein paar Dosen polnisches Bier und diverse andere Kleinigkeiten bzw. Leckereien finden dann doch noch den Weg in unser Wohnmobil.

Bleibt noch die Frage für die Bleibe für die Nacht ... schnell beantwortet: noch einmal der Campingplatz in Mescherin. Vorsichtshalber rufen wir von unterwegs an, ob auch noch ein Platz frei ist. Es ist ...

Den langen und doch etwas anstrengenden Tag lassen wir gemütlich am bzw. im Wohnmobil ausklingen. In diesem Sinne wieder ... Gute Nacht ... Freunde !

Damit endet dieser Teil des Reiseberichtes, weiter geht es mit dem nachfolgenden Button:

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