Fahrt nach "Hooksiel"
Samstag, 29. Mai 2021
Entgegen der Vorhersage scheint heute keine Sonne. Es ist grau in grau, aber wenigstens die Temperatur ist einigermaßen akzeptabel. Eigentlich ist für heute kein Regen angesagt ... können wir uns darauf verlassen ? Wir tun es nicht und packen entsprechende Jacken und auch Regenschirme in dem PKW.
Was haben wir überhaupt vor ? Rainer hat den Vorschlag zu einer kleinen Rundreise durch Friesland und Ostfriesland zu machen. Hört sich jetzt als ziemlich mächtig an ... ist es aber nicht. Wir beschränken uns praktisch auf die folgenden Orte:
- Hooksiel - | - Wangerland - | - Neuharlingersiel -
Untergeordnet spielen am heutigen Tag aber auch die folgenden "Begriffe" eine Rolle:
- Horumersiel (Durchfahrt) -
- Neu- Augustengroden (Hofcafé Schild, Wangerland)
- Friedrichsgroden (Hofladen hinter Carolinensiel) -
Also erstmal los zur Autobahn A29 in Richtung Norden. Bei der Anschlussstelle Fedderwarden verlassen wir die A29 und fahren nun auf der "Hooksieler Landstraße" zu unserem ersten Zielort Hooksiel.
Der Küstenbadeort Hooksiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland, dem historisch zu Oldenburg gehörenden Teil der ostfriesischen Halbinsel. Der Ortsname basiert auf der Bezeichnung „Hook“ für Nase oder Vorsprung und dem Begriff Siel als Kennzeichnung eines Sielortes.
Parkplatz finden wir gleich am Ortseingang ... passt ! Los geht's ... nach wenigen Metern Fußweg können wir den Deich erklimmen und haben damit auch gleich einen tollen Blick auf das Hooksieler Hafenbecken.
In dem unter Denkmalschutz stehenden Hooksieler Hafenbecken befindet sich eines der letzten intakten historischen Sielwerke. Wie in einem Freilichtmuseum zur Schifffahrt sind außerdem am Hafenbecken verschiedene Objekte aufgestellt: Anker, Seetonnen, ein Lotsenturm und das einzig erhaltene Mudderboot, das früher zum Entschlammen der Fahrrinne eingesetzt wurde.
Früher galt der Hafen als Tor zur Stadt Jever. Heute laufen bunte Krabbenkutter im Hafen, der wie ein Museum aussieht, ein und aus. Nicht zu vergessen die historischen Packhäuser gegenüber vom Deich. Hier beginnt der eigentliche Ort Hooksiel.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang rund um das Hafenbecken zieht es uns noch in den Ortskern selbst hinein. Der Ortskern von Hooksiel weist zahlreiche historische Gebäude auf, von denen das auffälligste das ehemalige Rathaus und heutige Muschelmuseum ist.
Das Gebäude diente in der Vergangenheit unter anderem als Schule und von 1986 bis 2011 als Künstlerhaus. Seit 2012 ist dort das Muschelmuseum untergebracht. Auf dem Dach befindet sich ein jahrhundertealter Zwiebelturm, der eine vergoldete Wetterfahne mit einem Luther-Schwan aus dem Jahre 1760 trägt.
Der Turm ist ein Geschenk eines britischen Kapitäns, der sich auf diese Weise für die Reparatur seines Schiffes in einer Hooksieler Werft bedankte. In 2008 wurde der alte Zwiebelturm für 49.000 Euro durch einen originalgetreuen Nachbau ersetzt.
Über unseren Spaziergang am Hafen und den Ortskern haben wir ein paar Eindrücke in einer Bildergalerie zusammengefasst:
Während der Rückkehr zum Parkplatz fällt uns siedend heiß ein ... wir haben kein Parkticket gelöst ... oh Schande ! Aber wir haben Glück, es wurde anscheinen noch nicht kontrolliert, kein "Knöllchen" am PKW. Etwas ernüchtert durch den unbewusst erlebten und etwas peinlichen Vorfall fahren wir los.
Zum Sightseeing fahren wir den nächsten Ort an: Horumersiel. Der Ort liegt etwa zwei Kilometer südlich der äußersten Nordost-Spitze der ostfriesischen Halbinsel, an der Innenjade, rund 20 Kilometer nördlich von Wilhelmshaven, zwei Kilometer südlich von Schillig und vier Kilometer östlich von Minsen.
Wir halten hier nicht an, da der Ort unserer Meinung nach recht überlaufen ist. Eigentlich ein ganz normaler Küstenort ohne Besonderheiten. Vorbei an Schillig fahren wir die Störtebekerstraße weiter in Richtung Carolinensiel. Bei Neu-Augustengroden fahren wir durch zwei Deichdurchbrüche und steuern das uns sehr gut bekannte "Hofcafé Schild" in Wangerland an.
Da es schon Mittagszeit ist, würden wir gerne hier noch eine Kleinigkeit essen, doch vorher erstmal in den Hofladen. Hier ist aktuell noch ein Corona-Test erforderlich, der max. 24h alt ist. Da sind wir mit unserem Test von gestern etwas drüber, probieren es aber trotzdem.
Leider ohne Erfolg, wir wurden freundlich aber bestimmt abgewiesen. Der Hofladen war okay, aber für die Bewirtung ist ein aktueller Nachweis erforderlich. Wir sind zwar etwas enttäuscht, akzeptieren diese Entscheidung aber freundlich und ziehen weiter.
In Carolinensiel biegen wir rechts ab in die Schleusenstraße, die uns bis an den Anleger Harlesiel bringt. Hier ist richtig was los, es reizt uns nicht, hier einen Parkplatz zu suchen und etwas zu bummeln. So wenden wir und fahren zurück nach Carolienensiel und von dort aus weiter in Richtung Neuharlingersiel.
Hinter Carolinensiel soll ein Hofladen mit richtig leckeren Kleiekartoffeln sein ... bei Friedrichsgroden rechts neben der Straße werden wir fündig (leider kein Bild bzw. Videodokument verfügbar). Einkauf ist schnell hinter uns gebracht ... wir fahren weiter. Nun aber steht Neuharlingersiel auf dem Plan.
Direkt am Ortseingang von Neuharlingersiel biegen wir rechts ab zum großen Parkplatz. Dieser ist zwar recht gut befüllt, aber nicht rappelvoll. So hoffen wir, hier einigermaßen ohne Stress bummeln zu können.
Aber was jetzt erstmal ganz ganz wichtig ist: den Hunger stillen !!!
Auch wenn uns die Schlange an Menschen vor der Fischbude eigentlich zu lange ist ... der Hunger ist stärker. Guter Kompromiss: Rainer fotografiert schon mal, Mona, Doro & Ludwig stellen sich an. Gesagt - getan !
Noch ein paar Worte über den Ort: Neuharlingersiel ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Esens im Landkreis Wittmund im Nordwesten Niedersachsens. Der Ortsteil Neuharlingersiel ist seit 1979 ein Nordseebad und seit 1996 ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad.
Maritime Atmosphäre am Kutterhafen: Der Hafen bietet einen tollen Blick auf ein- und auslaufende Kutter. Von einem Café aus beobachtet man bei einem leckeren Ostfriesentee, wie die Krabbenfischer ihre Kutter herrichten und dann zum Fang hinaus auf die Nordsee fahren. Im Buddelschiffmuseum werden ca. 100 originalgetreue Modelle maritimer Schiffe in Flaschen präsentiert.
Bevor wir über unseren Bummel rund um den historischen Hafen viel Worte verlieren ... Bilder sagen da mehr als Worte ... hier die passende Bildergalerie:
Den Abschluss unseres ausgedehnten Bummels rund um den Hafen bildet noch ein Blick über den Deich zum Strand. Interessant ist auch der Blick zur Insel Spiekeroog. Schließlich ist dieser Hafen auch der Anleger für die Fähre hinüber zur Insel.
Wir spazieren gemütlich zum Parkplatz zurück. Auf jeden Fall hat die Zeit hier uns allen sehr gut gefallen und das ist schließlich das Wichtigste. Mittlerweile ist es schon 15 Uhr. Wir werden nicht mehr weiter der Küste entlang fahren, sondern durch das Landesinnere den Weg nach Hause (sprich Melkhus) einschlagen.
Über Esens fahren wir nach Wittmund. Ein kleiner Einkauf für das gemeinsame Abendessen muss noch sein. In Wittmund entdecken wir einen größeren Supermarkt mit eigener Metzgerei, genau das haben wir gesucht !
Zurück am Melkhus in Jaderkreuzmoor beginnen wir mit den Vorbereitungen für das gemeinsame Abendessen. Doro & Ludwig möchten uns heute gerne bewirten, als kleines Dankeschön für die vielen Ausflüge die wir mit den beiden unternommen haben.
Das nehmen wir natürlich dankend an und freuen uns schon riesig auf das Ergebnis vom heutigen Chefkoch Ludwig. Die beiden haben sich den "Schaschlik Topf" ausgedacht und Ludwig wird ihn für uns alle zubereiten.
Hausdame "Daisy" beobachtet das Ganze aus der Nähe, weil es könnte ja aus dem Topf etwas für sie herausfallen. Riechen tut das Ganze auf jeden Fall schon mal sehr lecker !
Die folgende kleine Bildergalerie zeigt den Entstehungsprozess bis zum fertigen Produkt auf dem Teller: