2015: Tour zur Mecklenburgische Seenplatte
Info:
Diese Tour führt uns in den Osten Deutschland's nach Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern bzw. an die Mecklenburger Seenplatte.
Samstag, 31. Oktober 2015:
Nur leichter Hochnebel ist nach einer ruhigen Nacht am Morgen da. Dieser macht schnell Platz für die Sonne und wir starten weiter gen Norden. Kurz vor 12 Uhr erreichen wir den Stellplatz "Marina Coswig", den wir ja eigentlich gestern schon anfahren wollten.
Als erstes wird natürlich der Stellplatz inspiziert. Schnell merken wir, dass hier schon auf "Winterbetrieb" umgestellt worden ist. Die Toiletten und Duschen sind geschlossen, nur die Türe zur Toilettenentsorgung ist auf. Das Restaurant ist seit Mitte Oktober geschlossen. Trotzdem finden wir den Platz an der Elbe schön !
Das schöne Wetter möchten wir noch gerne ausnutzen und so spazieren wir an der Elbe entlang in Richtung Innenstadt. Wir kommen am Schloss Coswig vorbei, welches sich in einem leicht renovierungsbedürftigen Zustand befindet. Am Schloss vorbei steuern wir den Marktplatz mit seinem schönen Rathaus an und kommen dann auch sogleich zur St. Nicolai Kirche. Nur dem Zufall haben wir es zu verdanken, dass wir einen Blick in das Innere der tollen Kirche werfen dürfen ... es finden gerade Proben für das Stück "Adams Schlange" statt, welches heute abend hier aufgeführt werden soll.
Sonntag, 01. November 2015:
Gut ausgeschlafen begrüßt uns morgens die strahlende Sonne. Wir frühstücken in aller Gemütlichkeit und verlassen später den Stellplatz in Richtung der Lutherstadt Wittenberg. Nach kurzer Suche landen wir auf dem sehr einfachen Wohnmobilstellplatz der Stadt (ein Parkplatz neben dem Sportplatz). Innerhalb weniger Minuten spazieren wir von hier zur Schlosskirche von Wittenberg.
Auch hier haben wir Glück. Eigentlich ist die Kirche wegen aufwändiger Renovierungsarbeiten geschlossen, aber die beiden Torflügel mit den 95 Thesen stehen offen und wir nutzen die Gelegenheit, einen Blick ins Innere zu werfen.
Dann weiter in Richtung Innenstadt. Schnell kommen wir zum Marktplatz mit seinem imposanten Rathaus, welches einst auch die Stadtwache beherbergte. Die heutigen Lichtverhältnisse mit kräftiger Sonne und großen Schatten machen das Fotografieren nicht wirklich einfach ... aber man kann ja etwas nachbearbeiten ;-)
Wir spazieren weiter durch die Stadt. Stolpern durch das eine oder andere Turi-Geschäft, aber ohne etwas sinnvolles für uns zu finden. Nach einer weiteren Kirchenbesichtigung (Stadtkirche Wittenberg) stellt sich der Wunsch nach einem Kaffee bzw. Tee ein. Recht schnell finden wir ein modernes, aber gemütliches Cafè, welches uns zum Verweilen einlädt.
So eine Pause tut gut und wir spazieren weiter durch die Stadt. Eigentlich wollten wir zurück zum Wohnmobil, da fährt die Wittenberger Bimmelbahn an uns vorbei und hält vor der Schlosskirche. Für uns Anlass genug, sogleich einzusteigen, und die Rundfahrt mit sehr ausführlichen Erklärungen zu genießen.
Zurück an der Schlosskirche spazieren wir nun aber wirklich zurück zu unserem Wohnmobil. Da wir auf dem Stellplatz hier nicht verweilen möchten, fahren wir zurück nach Coswig. Bei herrlichstem Sonnenschein und Blick auf die Elbe ... da schmeckt ein Kaffee doch erst recht gut !
Schnell haben wir wieder unseren Platz eingenommen und ebenso schnell sind Tisch und Stühle aufgebaut. Wir genießen die Sonne bei angenehmen 16 Grad und räumen das Feld erst, nachdem die Sonne hinter den Bäumen verschwunden ist und es dann doch im Schatten schnell recht frisch wird.
Zum Abendessen wird die Küche vom Esprit eingeweiht ... es gibt Roulade mit Nudeln und Blaukraut.
Montag, 02. November 2015:
Abermals gut ausgeschlafen frühstücken wir in aller Gemütlichkeit, während sich draußen der Nebel über der Elbe lichtet und mehr und mehr die Sonne durch kommt. Wir entscheiden uns für die Weiterreise gen Norden. Potsdam lassen wir links liegen und Berlin rechts ... so kommen wir geradewegs auf die Bundesstraße 96 in Richtung Löwenberger Land. Interessanterweise heißt hier sogar eine Gemeinde "Löwenberger Land".
Da unsere Vorräte an Frischwaren ziemlich aufgebraucht sind, nutzen wir den "NETTO" am Wegesrand für einen Einkauf. Es ist frisch geworden, das Thermometer zeigt gerade mal noch 8° an und hochnebelartige Bewölkung hat sich gebildet.
Wir fahren weiter. Das eigentliche Ziel ist der Stellplatz in Fürstenberg an der Havel. Dort angekommen lesen wir erstaunt, dass dort seit 01. November Winterpause ist. Also gut, es ist ja noch zeitig von der Uhrzeit her, alles kein Problem. Wir fahren weiter. Als nächsten Platz haben wir den "Wohnmobilpark am großen Priepertsee" ausgewählt. Unterwegs dort hin wird der Nebel dichter und dichter. Gegen 16 Uhr kommen wir auf dem am Ortsrand von Priepert gelegenen Platz an. Der Platz ist leer, aber auf dem Schild am Häuschen steht, dass zwischen 18:00 und 18:30 Uhr jemand vorbei kommen würde.
So gesehen, ist ja noch Zeit ... und um das noch vorhandene Tageslicht (wenn man es denn so nennen kann) noch zu nutzen, spazieren wir auch sogleich los auf eine Runde durch den beschaulichen Ort. Wir entdecken ein im dichten Nebel liegendes, aber schmuckes Örtchen am See, von dem man leider nicht wirklich viel sieht.
Vorbei an der Heimatstube und der Dorfkirche drehen wir bei immer dichter werdendem Nebel unsere Runde und kehren dann doch langsam zu unserem Wohnmobil zurück. Der Stellplatz ist unbeleuchtet, was die Stimmung dann doch etwas unheimlich machte ...
Heute testen wir eine neue Errungenschaft an unserem Wohnmobil: den Backofen. Im Supermarkt hatten wir uns Pizza mitgenommen, damit wollen wir den Ofen testen. Ausnahmsweise wird vorher die Bedienungsanleitung gelesen und der Ofen erst einmal für 20 Minuten aufgeheizt. Ein nicht ganz so angenehmer Geruch entsteht dabei, den wir über die zahlreich vorhandenen Dachluken entweichen lassen. Nach eine Abkühlphase ist es dann soweit ... die erste Pizza kommt in den Ofen.
Es dauert länger, deutlich länger, als auf der Packung angegeben, aber die Pizza wird dann doch schön kross und während wir die Erste gemütlich verspeisen, ist die Zweite im Ofen. Auch diese wird schön knusprig und schmeckt für eine Fertigpizza ganz lecker !
Mittlerweile ist es schon kurz vor 19 Uhr. Zwischendurch haben wir rausgeschaut, aber heute kommt wohl keiner mehr zum kassieren. Ist wohl zu neblig ;-)
Nach dem schönen Spaziergang fahren wir weiter. Wir sind ja nun im Zielgebiet: die Mecklenburgische Seenplatte !
Die nächste Station ist das Städtchen Röbel, am südwestlichen Rand der Müritz gelegen. Einen Parkplatz finden wir am Ortsrand, nach nur wenigen Gehminuten sind wir im Zentrum. Es ist ruhig hier ... wenig Menschen auf der Straße, aber auch nicht wirklich viele Geschäfte. So schlendern wir gemütlich durch die Gassen, es finden sich einige sehr schöne Fachwerkhäuser und auch eine Mühle auf dem "Mühlenberg".
Zuerst versuchen wir es am Stellplatz beim Seglerverein hier in Röbel. Jedoch findet sich dort keinerlei Hinweis auf einen Wohnmobilstellplatz. Die Parkplätze dort sind nur für PKW's geeignet und sind für uns unsinnig. So fällt die Wahl auf den Stellplatz "Pension Müritzwiese" in Gotthun, etwa 5 km außerhalb (nördlich) von Röbel gelegen.
Der Besitzer weist uns schnell einen geeigneten Platz zu und zeigt uns die komplette Anlage mit Ver- und Entsorgung, sowie WC und Duschen. Letztere sind für uns heute wichtig, da wir sie nutzen möchten. So geschieht es dann auch. Wir hätten vielleicht nur eine halbe Stunde vor dem Duschen die Heizkörperventile öffnen sollen .... ;-)
Was uns nicht umbringt, härtet ab ... ein alter Slogan !
Den restlichen Abend verbringen wir in entspannter Ruhe im Wohnmobil. Wieder sind wir völlig alleine und in absoluter Stille ...
Mittwoch, 04. November 2015:
Man wiederholt sich, wenn wir wieder sagen: NACH EINER RUHIGEN NACHT ... aber es ist wirklich so. Kein Auto ist die schmale Straße vorne entlang gefahren, nicht einmal die Kühe auf der Weide haben sich akustisch bemerkbar gemacht.
So frühstücken wir wieder bei Sonnenschein und beratschlagen den Werdegang des heutigen Tages. Die Entscheidung fällt als Erstes auf das Örtchen Malchow, am gleichnamigen See gelegen. Der Parkplatz ist auf der anderen Seeseite, so sind es ein paar Minuten Fußweg über den Damm zur Innenstadt. Die Inselstadt Malchow liegt mit ihrem Altstadtkern auf einer Insel zwischen dem Malchower See und dem Fleesensee und verbindet über den Erddamm und die Drehbrücke beide Ufer, an denen sie sich auf sanft ansteigenden Hügeln ausgebreitet hat. Moderne und bodenständige Architektur sind ausgewogen miteinander verwoben und überall öffnen sich Gassen, die den Blick auf das Wasser und grüne Wiesen und Wälder frei geben. Beeindruckend ist das alte Rathaus. Hinten ein mächtiger Klinkerbau, vorne ein Stadthaus (zum Markt hin).
Leider hat sich der Himmel zugezogen, aber er hält dicht ... das ist die Hauptsache !
Auch hier fällt die Ruhe in der Stadt auf. Relativ wenig Geschäfte, wenig Menschen ... dafür viel Verkehr ... das nervt !
So verweilen wir nicht allzu lange und spazieren zurück zum Wohnmobil. Wir verlassen Malchow und steuern nun den bekannten Ort Waren (Müritz) an. Am Rande der Altstadt entdecken wir bei einem Großparkplatz einen Wohnmobilstellplatz. Es ist zwar nur ein Parkplatz, aber immerhin. Am Automaten lösen wir das Ticket und machen uns auf den Weg zur Altstadt. Da der Hafen gleich ums Eck liegt, schauen wir dort noch schnell vorbei. Auch hier ist Saisonende ... die Ausflugschiffe liegen am Kai und warten auf die neue Saison im kommenden Jahr.
Also weiter in die Innenstadt. Hier kann man wirklich von Innenstadt reden. Man findet ordentlich Geschäfte, Kneipen und auch die Bevölkerung ist hier fleißig unterwegs.
Donnerstag, 05. November 2015:
Irgendwie haben wir schon so ein Talent dieses Mal mit unseren Stellplätzen. Natürlich schlafen wir auch hier in dieser abgelegenen Einöde bestens aus und frühstücken morgens bei herrlichem Sonnenschein.
Mona möchte heute gerne nach Wittstock (Dosse). Diskutiert wird nicht, also los. Zum Glück finden wir am Parkplatz der Touristinfo auch die Möglichkeit, unser Mobil abzustellen und so direkt neben der Stadtmauer zentrumsnah zu stehen. Schon von weitem sehen wir einen Turm und sind eigentlich der Meinung, einen Kirchturm zu sehen. Aber so kann man sich täuschen ... es ist das Rathaus !
INFO: Das Rathaus wurde 1905 / 1906 umgebaut im neugotischen Stil. Gerichtslaube, Kellergewölbe und Nordgiebel blieben aus früheren Zeiten erhalten, sodass Spuren bis zum 15. Jh. zurückreichen. Bei einem rätselhaftem Anschlag (20.03.1954) wurde das Gebäude im Innern zerstört. Nach der Restaurierung 1992 - 1997 ist das Rathaus in alter Schönheit entstanden, auch das Gemälde im Plenarsaal wurde rekonstruiert (Marshall, Übergabe der Stadtrechte). Bemerkenswerte äußere Details: Terrakotten in der Gerichtslaube (wohl von 1530) und eine alte Sonnenuhr.
Wir bummeln durch die Innenstadt, das eine und andere Geschäft muss unseren Besuch ertragen, dann kehren wir wieder zu unserem Fahrzeug hinter der Stadtmauer zurück. Das nun folgende Studium der Landkarte lässt die Idee aufkommen, der Stadt Neuruppin noch einen Besuch abzustatten. Jedoch haben uns da zwei Faktoren einen Strich durch die Rechnung gemacht:
1. kein geeigneter Parkplatz zu finden
2. absolut nerviges Kopfsteinpflaster im ganzen Stadtgebiet
Irgendwann möchte man dann einfach nur noch raus ... so passiert es dann auch. Nach einigen Umwegen über verschiedene Dörfer kommen wir wieder auf die Autobahn (A24) zurück und steuern unser "Endziel" für den heutigen Tag an: Restaurant & Cafè "An der Fähre" in Ketzin. Die amtsfreie Kleinstadt Ketzin/Havel liegt im Havelland zwischen Potsdam und Brandenburg.
Das Restaurant bietet den Gästen den Stellplatz kostenlos an, wenn dort eingekehrt wird. Das ist natürlich auch so von uns geplant.
Wir gönnen uns heute mal was Leckeres: gekochtes Vordereisbein mit Erbsenpüree, Kartoffeln und Sauerkraut. Eine mächtige Portion wird uns da von der netten Bedienung vor die Nase bzw. auf den Tisch gestellt. Ob wir das schaffen ?
Ja und Nein ... während bei Rainer nur etwas von den Kartoffeln zurück bleibt, lässt sich Mona etwa die Hälfte vom Fleisch einpacken. Ein Friesengeist zur Verdauung muss nach solch einem Mahl allerdings sein.
Zurück im Wohnmobil sehen wir noch etwas fern und reiben uns den Bauch ... bis wir dann irgendwann doch müde in die Betten fallen.
Mittlerweile fängt es leicht das Regnen an. Aber was soll es ... wir hängen an Strom (testen sogleich die frisch aufgebaute Stromsäule), fahren die SAT-Anlage aus und machen einen gemütlichen Fernsehnachmittag. Auch das gehört mal zu einer Tour. Der Nachmittag vergeht, draußen wird es dunkel und es wird Zeit für das Abendessen. Dieses setzt sich heute aus diversen Resten der letzten Tage zusammen, die ja auch mal gegessen werden müssen.