von Ejerslev nach Struer

Sonntag, 31. März 2024

Detaillierte Übersichtskarte für die Fahrt von Ejerslev nach Struer

Die Nacht verlief wieder einmal absolut ruhig ... zumindest bis kurz nach 6 Uhr morgens ... da haben leidenschaftliche Fischer ihr Boot ins Wasser gelassen und ihr Material ins Boot "geworfen" ... da war es eigentlich mit der Nacht vorbei. Aber zum leichten Dämmerschlaf hat es dann doch noch gereicht.

Irgendwann stehen wir dann doch mal auf und genießen unser Frühstück. Heute (zumindest im Augenblick) regnet es nicht. Wir sind gespannt, wie sich der Tag entwickelt.

Bevor wir jedoch den Platz verlassen möchte Mona noch ein Stück am Strand hinter uns spazieren gehen und Muscheln sammeln ... falls welche da sind *grins*. Natürlich haben wir vom Spaziergang ein paar Bilder mitgebracht:

Der Wunsch von Mona mit dem Spaziergang war eine tolle Idee ... wir sind in der Stille und Einsamkeit in der wir waren, so richtig heruntergekommen. Das hat sehr gut getan !

Wir setzen unsere Tour fort indem wir zu dem Punkt zurück fahren, wo wir gestern aufgehört haben ... in etwa zumindest. Wir fahren zum "Stenbjerg Landingsplads" (Link), der liegt nur wenige Kilometer südlich von Nr. Vorupør.

Info: Stenbjerg ist als Landeplatz für Küstenfischer bekannt, an dem die Boote an Land geschleppt wurden. Die Häuser in Stenbjerg Landingsplads stammen aus der Zeit um 1900, als Änderungen der Fangmethoden dazu führten, dass die Ausrüstung unter einem Dach gelagert und gewartet werden musste.

Die Geräteschuppen wurden von den Fischern selbst gebaut, in vielen Fällen wird vor Ort Zementstein gegossen. Die Häuser wurden in einfachen Konstruktionen und Materialien gebaut, die den Stempel des Zufalls trugen. Die Häuser wurden im Jahr 2000 gründlich restauriert.

Das denkmalgeschützte Rettungshaus wurde 1931 erbaut. Das Rettungshaus enthält eine Ausstellung über die Geschichte von Stenbjerg mit besonderem Schwerpunkt auf dem Rettungsdienst. Die Ausstellung umfasst ein Rettungsboot aus dem Jahr 1892.

In einem der Fischerhäuser auf dem Stenbjerg Landingsplads befindet sich ein Informationszentrum für den Nationalpark Thy. Das Haus ist einen großen Teil des Jahres besetzt und man kann sich eine Tasse Kaffee und andere Getränke kaufen (Quelle: www.visitnordvestkysten.de).

Dem Rettungsmuseum statten wir als erstes einen Besuch ab ... hier die Bilder:

    • Rettungsboot von 1892

    • Rettungsboot von 1892

    • Ausstellung mit Bildern

    • Ausstellung mit Bildern

    • Strandungen

Vom Rettungsmuseum aus geht es nun gemächlich hinunter zum Strand.

Leider sind aktuell keine Boote mehr am Strand ...

... die Stürme im letzten Winter haben einiges zerstört.

Nachfolgend ein paar Bilder:

Mit den Fischerhütten vom "Stenbjerg Landingsplatz" haben wir uns nun intensiv genug auseinandergesetzt. Zurück am Wohnmobil setzen wir unsere Tour fort. Als nächstes ist der Besuch einer Kirche angesetzt, und zwar größte Dorfkirche in Skandinavien. Sie steht in Vestervig. Es ist also die "Vestervig Kirke" (Link).

Die Vestervig Kirche hat eine lange und aufregende Geschichte. Sie wurde umgebaut und renoviert und ist der einzig verbleibende Zeuge eines Vestervig Klosters, das hier im 11. Jahrhundert von Augustinern gegründet wurde.

Die gewaltige Kirche sollte die größte Kirche des Nordens werden und zumindest hat sie heute den Titel als „größte Dorfkirche Skandinaviens“ inne. Möglicherweise war sie Bischofskirche bevor der Bischofssitz nach Børglum verlegt wurde, also ca. bis zum Jahr 1130. Zudem soll hier im frühen 11. Jahrhundert ein Königshof existiert haben, denn Knud den Store (ca. 995 – 1035) soll hier in Vestervig seine Truppen für den Zug gegen England gesammelt haben.

Die dreischiffige Basilika aus hochwertigem Granitquadermauerwerk war ursprünglich nach Westen 6 m länger. Der zwischenzeitlich ebenfalls verkürzte Chor wurde 1898 nach archäologischen Funden rekonstruiert. Die Südseite trägt eine gut erhaltene Sonnenuhr, die zu den ältesten in Nordeuropa gehört. Derartige kanoniale Sonnenuhren dienten den Mönchen zur Feststellung der Gebetszeiten.

Auf dem Weg vom Parkplatz zur Kirche kommt man an den Überresten von drei Häusern aus der Eisenzeit vorbei. Der Byhøj von Nørhå ist eine eisenzeitliche Siedlung. Die Erkenntnisse über die Byhøj-Häuser aus der Eisenzeit in Thy sind das Ergebnis von Ausgrabungen, die in den 1920er Jahren begannen. Das erste Haus wurde 1922 in Ginderup in der Nähe von Vestervig ausgegraben, wo heute eine Rekonstruktion des „Jernalderboplads“ (deutsch „Eisenzeitwohnplatz“) zu besichtigen ist.

Die Ost-West-orientierten Langhäuser mit Wänden aus Grassoden, deren Wohnbereich mit Lehmboden und Feuerstelle im Osten lag, hatten im Westen einen Stallbereich mit Erdboden.

Aber nun gehen wir hinein in die Kirche, die wir übrigens auch schon öfters besucht haben. Hier ein paar Bilder:

Nach so viel Kultur fahren wir weiter. Im Verlauf der Strecke die uns jetzt weiter gen Süden führt, überqueren wir die "Oddesundbrücke". Die 473 Meter lange kombinierte Klapp- und Bogenbrücke wurde im Jahr 1938 fertiggestellt. Die Oddesundbrücke verbindet eine einen Kilometer breite Engstelle, durch die fast ständig eine gewaltige Menge Wasser vom Limfjord in die Nissum Bredning und umgekehrt gedrückt wird.

Im weiteren Verlauf der Straße 11 passieren wir noch einen Damm vor der Stadt "Struer" ... der Stadt des Klanges ... wie sie sich selber nennt. Struer ist eine Kleinstadt mit 10.112 Einwohnern. Der wichtigste Industriebetrieb und größte Arbeitgeber der Stadt ist der Elektronikkonzern "Bang & Olufsen". Ebenso befindet sich hier der für seine aus Holz gebauten See- und Renn-Kajaks bekannte Hersteller Struer. Daneben lebt Struer aber auch vom Tourismus. Struer besitzt den mit 500 Liegeplätzen größten Yachthafen am Limfjord. Und der ist auch unser Ziel, weil dort auch ein Wohnmobilstellplatz zu finden ist.

Der "Autocamperplads Struer" (Link) ist für eine Übernachtung eine gute Wahl. Stadtnah, recht ruhig und direkt am Wasser gelegen. Und wir gönnen uns erst einmal einen guten Kaffee mit Himbeerschnitten.

Der Yachthafen bietet den ganzen Sommer über Hafenstände, ein Restaurant, einen Spielplatz und jede Menge Aktivitäten. Struer Zentrum liegt direkt am Hafen und hier finden man sogleich die Fußgängerzone mit vielen Fachgeschäften, Einkaufsmöglichkeiten, einem Kino und dem Museum.

Der Stellplatz kann per WebApp bezahlt werden (QR-Code auf Infotafel neben Stromsäule), also per Kreditkarte. Das Ganze funktioniert absolut problemlos ... so wie auch unsere Kaffeepause *lach*.

Nach der kleinen süßen Stärkung geht es noch einmal raus. Erst eine Runde am Yachthafen entlang und dann ab in die fußläufig entfernte Fußgängerzone.

Die folgende Bildergalerie zeigt unsere Eindrücke:

Zurück am Wohnmobil ist es Zeit für ein leckeres Abendessen. Den gestern in Nr. Vorupør gekauften Fisch mit Bratkartoffeln, dazu ein dänisches Bier ... uns könnte es deutlich schlechter gehen ... *grins*.

Dazu muss man aber erwähnen, das wir seit dem Frühstück nur die kleine Himbeerschnitte gegessen haben und jetzt doch ziemlich Kohldampf haben.

Es war heute noch einmal ein Tag mit vielen Eindrücken, die im Kopf erst einmal verdaut werden wollen. Dazu die vielen Bilder auf der Kamera und die Fahrvideos der ActionCam ... das alles muss abgespeichert und gesichert werden.

Deswegen beenden wir den heutigen Tag und sagen nur noch: Gute Nacht ... Freunde !

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