2020: Sommertour durch Dänemark (Teil 3)
--- Tour durch den nördlichen Teil von Fünen ---
Reisetag 7 im Juli 2020:
Nachdem wir gestern abermals auf dem Campingplatz von neuen Gästen angesprochen wurden, wir würden doch auf "ihrem" reservierten Platz stehen ist uns irgendwie die Lust vergangen. Wir sind nun 4 Nächte hier gewesen und wir wollen keine weitere Nacht hier verbringen. Eine solch miserable Organisation eines Platzes haben wir in den 15 Jahren Wohnmobilerfahrung noch nicht erlebt !
Also verlassen wir die Insel. Über Skærbæk fahren wir nach Ribe. Da wir uns über die Rückreise noch nicht im klaren sind, wollen wir heute schon im Supermarkt Føtex die Dinge einkaufen, die praktisch nur hier zu bekommen sind und entsprechend auch haltbar sind über die Dauer der Tour.
Von Ribe aus steuern wir direkt das Städtchen Middelfart auf der Insel Fünen an. Bei Fredericia gelangen wir über die "Ny Lillebæltsbro" (Neue Brücke über den kleinen Belt) direkt nach Middelfart. Die Überfahrt entlang der E20 ist kostenlos. Als Alternative ist auch die Fahrt möglich über die "Den Gamle Lillebæltsbro" (Alte Brücke über den kleinen Belt), die ebenfalls kostenlos ist, aber sehr schmal und nur mit guten Nerven für breite Fahrzeuge zu empfehlen ist ...
Recht schnell haben wir einen kleinen, aber passenden Parkplatz in der Nähe der Altstadt gefunden. von hier aus wollen wir nun Middelfart erkunden. Dazu nachfolgend ein paar Informationen:
Info Middelfart:
Middelfart entstand wahrscheinlich aus einer kleinen Fischersiedlung. Der Ort war bereits im frühen Mittelalter eine stark wachsende Siedlung. So kam es auch, dass Middelfart im Jahr 1496 durch König Hans die gleichen Privilegien wie Odense und Assens erhielt und dadurch noch mehr an Bedeutung gewann.
Inzwischen ist Middelfart zu einer lebendigen Kleinstadt gereift, die eine rege Kneipenszene bietet und so einiges für Kunst sowie Kultur tut. Vor allem aber die Umwelt liegt der Kommune Middelfart am Herzen. Zudem wird viel für die Bewahrung historischer Relikte wie frühzeitliche Gräber, urtümliche Siedlungsplätze und mittelalterliche Gebäude getan.
Bei unserem Spaziergang durch die Stadt und am Hafen entlang kann man den Spagat zwischen Historie und Moderne sehr deutlich spüren. Mit der folgenden Bildergalerie (11 Bilder) möchten wir das etwas untermauern:
Der Himmel hat sich im Laufe des Nachmittags ziemlich zugezogen, während unseres ausgedehnten Spaziergangs durch die Stadt hat es auch immer wieder mal geregnet.
Zurück am Wohnmobil denken wir über die Bleibe für die Nacht nach. Der Stellplatz am "Neuen Hafen" ist erstens recht voll, zweitens alles andere als gemütlich ... so entscheiden wir uns für das kleine Städtchen Bogense, ca. 30km von Middelfart entfernt.
So fahren wir los und steuern Bogense an. Zügig kommen wir über Nebenstrecke mit recht wenig Verkehr voran und erreichen am späten Nachmittag das Städtchen. Im Bereich vom Hafen gibt es insgesamt drei Stellplätze, leider alle recht klein ... teilweise nur bis zu 3 - 4 Mobile. Wir landen letztendlich auf einem Stellplatz am Rande vom Hafengebiet, ca. 200m mehr zu laufen, dafür abgelegen und ruhig.
Nach einem Spaziergang am Hafen und lösen des Tickets beim Hafenkontor kehren wir zum Wohnmobil zurück und genießen den restlichen Abend im Fahrzeug.
Reisetag 8 im Juli 2020:
Nach einer sehr ruhigen Nacht begrüßt uns bedeckter Himmel, aber es ist trocken. Auch heute ist noch recht kräftiger Wind, das spüren wir bei unserem Spaziergang entlang des Bogense Strandes und des Yachthafens.
Vom Hafen aus steuern wir nun das Zentrum von Bogense an. Vorher jedoch noch ein paar Informationen ...
Info Bogense:
Einst entstand Bogense, damals wahrscheinlich noch unter dem Namen "Bøgeskov" bekannt, aus einer kleinen und unbedeutenden Siedlung. Bogense fügt sich nicht nur auf Grund seines Erscheinungsbildes perfekt auf die Märcheninsel Fünen ein, es ranken sich auch zahlreiche Geschichten um das kleine Städtchen.
Die Geschichte des Manneken Pis in Bogense ist jedoch mehr als ein Mythos, denn sie fand tatsächlich statt. Die Statue wurde aus Dankbarkeit von dem Konsul Willem Fönns errichtet, der als Findling nach Bogense kam und dort von dem Metzgermeister Levinsohn adoptiert und großgezogen wurde.
Wir nehmen diese Informationen zum Anlass, als erstes nach dem Manneken Pis zu suchen ...
Dank einer hervorragenden Ausschilderung der Sehenswürdigkeiten sind wir auch schnell dort. Das kleine Männchen steht fast etwas verloren auf einem hohen Podest und pinkelt Tag und Nacht zielsicher in die unter ihm stehende Schale.
Von hier aus erkunden wir dann die weitere Stadt und stellen dabei fest, ein wunderschönes Eckchen hier entdeckt zu haben. Schöne kleine und bunte Häuser, sehr gepflegt und einfach schön anzusehen.
Aber bevor wir hier lange reden ... Bilder sagen mehr als viele Worte. Deswegen hier eine Bildergalerie (9 Bilder) über unseren Spaziergang durch die wunderschöne Stadt:
Haben wir zu viel versprochen ? Hoffentlich nicht ;-)
Nachdem wir so ziemlich alles wichtigen Gassen und Orte abgelaufen haben, kehren wir langsam zum Hafen zurück. Dort genießen wir die maritimen Aussichten und werfen nochmals einen Blick auf die hier zu findenden Wohnmobilstellplätze. Diese werden übrigens irgendwann demnächst auf unserer Stellplatzseite erscheinen.
Das Wetter hat sich recht gut stabilisiert, viel Sonne, wenig Wolken ... kein Regen !
Bevor wir zum Wohnmobil zurück kehren, erkunden wir noch ausgiebig den Hafen, aber so wirklich interessantes finden wir nicht mehr. Nun ... wir überlegen über den weiteren Verlauf des Tages. Dabei stoßen wir auf ein Automobilmuseum, welches nur Donnerstag nachmittags geöffnet hat. Heute ist Donnerstag ... und in knapp einer Stunde ist es 14 Uhr, dann öffnet das Automuseum !!!
Das Automobilmuseum ist in Strib zu finden. Strib ist ein recht kleiner Ort, wenige Kilometer nördlich von Middelfart. Hmmm ... also nochmals ca. 30km zurück fahren, nicht klug geplant, aber ist halt jetzt so.
Also fahren wir hin. Nach kurzem suchen finden wir das "Strib Automobilmuseum" und halten auf dem Parkplatz an. Was bietet dieses Museum ?
Info Strib Automobilmuseum:
Hier können Sie eine einzigartige Sammlung an Fahrzeugen aus vergangener Zeit sehen. Hier hat Hindsgavl- Madsen im Laufe der Jahre Oldtimer und Motorräder eingekauft, und Sie bis ins kleinste Detail restauriert.
Eine einzigartige Sammlung von Oldtimern - viele davon von bekannten Persönlichkeiten. Gut erhaltene Cadillacs, Rolls Royces, Buick und Alte Motorräder. Die jeden Mann oder Frau ins Schwärmen bringen kann. Die Sammlung besteht aus Autos aus dem In- und Ausländische Gutsherren, von privaten Personen, Baronen, aus Schlössern und Herrenhäusern, sowie Schönheiten von Schackenborg Schloss.
Also nichts wie rein. Die Preise sind zivil (leider online nicht recherchierbar). Wir sind wirklich überrascht, penibel restaurierte Oldtimer sehen aus wie frisch aus dem Werk, auf Hochglanz poliert ... aber was sollen wir lange reden ... Bilder sagen auch hier mehr als viele Worte. Deswegen hier ein kleine Bildergalerie (7 Bilder) über die tollen Oldtimer:
Wir verbringen gut 2h in dem wunderschönen Automuseum. Es ist in jedem Fall für Interessierte einen Besuch wert !
Nun heißt es eine Bleibe für die Nacht zu suchen ... und sieh da, hier im Ort am Yachthafen gibt es einen Stellplatz. Wenn wir Glück haben, ist noch ein Platz frei, also sofort los !
Wir haben Glück, es ist aktuell nur einer von ca. 6 Plätzen belegt, also gute Auswahl. Hier sind auch saubere sanitäre Anlagen, sowie Entsorgungsmöglichkeit. Wir lassen uns hier nieder und genießen den restlichen Nachmittag.
Da hier am Yachthafen auch noch ein kleiner Imbisswagen steht und wir ein paar Würstchen im Kühlschrank haben ... kommen wir auf die tolle Idee, die Würstchen als Currywurst anzubraten und am Imbiss eine Portion Pommes zu kaufen. Gesagt getan ... Currywurst mit Pommes und ein ordentliches Bier dazu ... das nennen wir: URLAUB !!!
Später werden wir noch mit einem tollen Sonnenuntergang beschenkt, vergessen sind die doofen ersten Tage unserer Tour !
Reisetag 9 im Juli 2020:
Schon morgens strahlend blauer Himmel, fast windstill und blaues Meer wenige Meter vom Wohnmobil entfernt ... das kann nur Urlaub sein ... wir fällen schnell eine Entscheidung: Ruhetag für das Wohnmobil !
Das gilt aber nicht für uns ! Wir werden die Beine in die Hand nehmen und einen ordentlichen Spaziergang machen. Das erste Ziel ist der nicht all zu weit entfernte Leuchtturm "Strib Fyr" (ca. 1km). Leider kann der Turm nicht besichtigt werden, so spazieren wir weiter, nun am Strand entlang. Hier an der Küste hat man einen schönen Blick nach Fredericia, vor allem der Hafenbereich scheint greifbar nahe.
Das nächste Ziel ist ein historische Sehenswürdigkeit, die "Sophiæodde". Hier gedenkt man dem dreijährigen Krieg zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein in den Jahren von 1848 - 51.
Nur wenige hundert Meter weiter entdeckt man eine Stahltüre an einem hohen Hang. Das ist die "Strib Nordstrand Torpedobasis" aus dem 2. Weltkrieg, also nicht ganz so historisch. Diese Basis war eine Teststation und nie im Ernstfall von den Deutschen eingesetzt.
Die folgende Bildergalerie (11 Bilder) zeigt die drei Sehenswürdigkeiten recht anschaulich:
Von der Torpedobasis aus laufen wir noch ein schönes Stück weiter am Strib Nordstrand entlang. Hin und wieder blicken wir nach Fredericia hinüber, ab und an fahren Segelschiffe oder kleinere Frachter vorbei, aber eigentlich ist es recht ruhig auf dem Wasser.
Eine Parkbank lädt zum verweilen und zum genießen der Aussicht ein, so kann man schön runterfahren und die Seele baumeln lassen.
Irgendwann spazieren wir gemütlich zurück zum Yachthafen und machen es uns vor dem Wohnmobil bequem. Die Außentemperatur von ca. 25° sind äußerst angenehm und erfordern sogar den Einsatz der Markise ... zum ersten Mal auf dieser Tour !
Später gehen wir noch einmal spazieren, diesmal in die andere Richtung, so weit es geht am Strand entlang. Leider sind hier viele Häuser in Strandnähe gebaut, so dass ein Durchgang zwar nicht verboten wäre, aber unsereins sich dabei komisch vorkommen würde, so spazieren wir am Rad- & Fußweg neben der Straße entlang.
Da wir mittlerweile ca. 20m an Höhe gewonnen haben, versuchen wir irgendwie durch Wohngebiet in Richtung Strand zu kommen und werden dann mit einem tollen Ausblick belohnt.
Unterwegs kauf Mona noch ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt "NETTO" ein, unter anderem auch für jeden von uns eine Tiefkühlpizza, welche wir später in unseren Backofen schieben und genießen werden.
Ein Bild der Pizza erspare wir euch, obwohl man sagen muss, die hat wirklich recht gut geschmeckt für eine Tiefkühlpizza. Da haben wir schon Schlechteres gegessen.
Wir werden im Laufe des Abends wieder von einem tollen Sonnenuntergang am Yachthafen verwöhnt, den möchten wir euch nicht vorenthalten ... siehe Bild !
Den restlichen Abend genießen wir im Wohnmobil, erst bei völliger Dunkelheit ziehen wir uns in unsere Betten zurück.
Reisetag 10 im August 2020:
Auch heute verwöhnt uns die Sonne schon morgens beim Aufstehen. Wir verlassen gleich nach dem Frühstück den Yachthafen von Strib. Wir haben gestern von Bootsfahrern den Tipp bekommen, dass es bei "Røjle Klint" auch sehr schon sein soll.
Es sind nur wenige Kilometer zu fahren, dann zweigt eine recht schmale Straße ab (aber breit genug für unser Wohnmobil) und führt uns nach einigen hundert Metern zu einem kleinen Parkplatz. Wir sind uns nicht ganz sicher, wie wir laufen sollen, eine Ausschilderung ist nicht vorhanden.
So laufen wir an ein paar privaten Grundstücken mit Gartenlauben vorbei, dann geht es auf einmal abwärts ... hmmm ... an den Strand wollen wir nicht (wieder), wir wollen zum Aussichtspunkt "Røjle Klint" ! Aber dann zweigt der Weg ab, wir müssen wieder bergauf steigen und werden auf einer Höhe von 45m über dem Meer mit einer traumhaften Aussicht über den "Kleinen Belt" belohnt (siehe folgendes Panoramabild) !!!
Wir spazieren zurück zum Parkplatz und fahren weiter. Wir wollen heute direkt die Küste erkunden und fahren dazu soweit es möglich ist auch die entsprechenden Straßen. So lernen wir schöne Landschaften und gemütliche Ortschaften kennen und halten an verschiedenen Stellen:
Varbjerg Strand: Spaziergang am Strand und Yachthafen
Lindøhoved: an einer Landzunge entdecken wir den Ebbevej zur Insel Æbelø (aber wir laufen diesen Weg nicht)
Nørrebystrand: kleiner Strandspaziergang
und letztendlich Flyvesandet: ein Spaziergang am nördlichsten Zipfel der Insel Fünen
Die Eindrücke der besuchten Orte haben wir in einer Bildergalerie (9 Bilder) zusammengefasst:
Mittlerweile sind wir der Meinung, dass wir heute genug spazieren waren, die Füße sind schon ein wenig platt !
So liegt es nahe, sich Gedanken über einen möglichen Übernachtungsplatz zu machen. Die Wahl fällt recht schnell auf den "Otterup Lystbådehavn". Wir müssen ein paar Kilometer fahren, zwischendurch möchte das Navi uns über Straßen mit 2m Breite und zul. Gesamtgewicht von 2,5 Tonnen führen ... wir verzeihen ihm ... in der Google Navigation gibt es keine Möglichkeit die Fahrzeuggröße einzupflegen ...
Am Stellplatz angekommen staunen wir nicht schlecht ... der Stellplatz soll für max. 6 Fahrzeuge sein ... hier stehen weit über 20 Fahrzeuge ... das wird eng !!!
Aber der freundliche Hafenmeister winkt uns zu und dirigiert uns auf einen freien Bereich. Wir bekommen erklärt, dass hier dieses Wochenende ein Wohnmobiltreffen stattfindet. Für uns zählt nur: wir haben einen schönen Platz !
Für diesen Tourabschnitt haben wir euch ein Video zusammengestellt. Es beinhaltet Aufnahmen mittels Action Cam (während der Fahrt) und Fotos von den besuchten Ortschaften, Städten, Sehenswürdigkeiten usw., die teilweise auch schon hier im Bericht zu finden sind. Lehnen Sie sich zurück und gehen mit uns auf Reise durch Nordfünen im Sommer 2020. Viel Spaß !!!
Info: sollte das folgende Video nicht funktionieren oder ruckeln, dann finden Sie es zusätzlich auf unserem YouTube Kanal: Nordfünen (Teil 1) (mit einstellbarer Auflösung in "YouTube - Qualität")