Ribe(Dänemark)
Montag, 28.10.2019
Das kleine Städtchen Ribe, welches für uns seit vielen Jahren immer wieder einen Besuch wert ist, gibt es bereits seit dem 8. Jahrhundert, schon die Wikinger siedelten hier. Ribe ist somit die älteste Stadt Dänemarks und war bis zur dänischen Kommunalreform 2007 Verwaltungssitz von Ribe Amt. Sie hat 8315 Einwohner (Stand 1. Januar 2019) und gehört seit dieser Kommunalreform zur Gemeinde Esbjerg Kommune in der Region Syddanmark. Das gesamte Mittelalter hindurch bis in die frühe Neuzeit war Ribe der wichtigste dänische Hafen an der Nordsee. Heute hat die Stadt ihre einstige Bedeutung verloren, bietet aber dank etlicher erhaltener Bauwerke aus ihrer Glanzzeit immer noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, allen voran den Dom zu Ribe.
Weithin sichtbar ist das Wahrzeichen von Ribe, der Dom. Ein Bummel durch die engen Gassen mit den windschiefen Fachwerkhäuschen, an denen sich Rosen hochranken, gleicht einer Erkundungstour durch vergangene Zeiten. Nicht nur dank der vielen alten Gebäude und Sehenswürdigkeiten lohnt sich heutzutage ein Ausflug, es lässt sich auch gut shoppen und bei schönem Wetter laden die vielen Straßencafés zum Verweilen ein. „Hyggelig“ ist es hier – ein idyllisches und gemütliches kleines Städtchen, in dem die Uhren ein bisschen langsamer zu ticken scheinen.
Nur schade, dass just an dem Tag unseres erneuten Besuches hier in Ribe, Rainers Brille zu Bruch ging, der Reißverschluss vom Anorak seinen Dienst versagte und das alles somit die Urlaubsfreude nachhaltig dämpfte ...
Aber irgendwie meisterten wir die Situation und bummelten als erstes durch die wunderschöne Altstadt. Die folgende Bildergalerie verschafft einen guten Eindruck:
Wer Ribe besucht, sollte auch den Dom besuchen. Diesem Grundsatz folgen wir meistens auch ... auch dieses Mal.
Ribe Domkirke ... der am besten bewahrte hochromantische Dom des Nordens. Die romanische Kirche Vor Frue Kirke ist Dänemarks ältester und am besten bewahrter Dom. Er wurde von 1150–1250 erbaut und ist Dänemarks einzige Kirche mit fünf Schiffen. Vom 53 m hohen Burgturm aus dem Jahre 1333 hat man einen beeindruckenden Panoramablick auf Ribe und die unter Naturschutz stehende Landschaft Ribe Hovedeng. Die Kirche ist für das Hauptwerk des Künstlers Carl-Henning Pedersen, der zur Künstlergruppe Cobra gehörte, berühmt. Von 1982–1987 schmückte er die Apsis der Kirche mit sieben Stiftmosaiken mit biblischen Motiven unten im Chorbogen, Glasmosaiken in den Fenstern und Kalkgemälden in den Wölbungen.
Einige Fotos von unserem Besuch veranschaulichen die bedeutsame Kirche:
Wenige Kilometer außerhalb von Ribe, direkt am Wattenmeer, findet man die Kammersluse (Kammerschleuse). Der Fluß Ribe Å gelangt hier ins Wattenmeer. Die Schleuse wurde 1912 im Zusammenhang mit dem Bau einer Ufermauer errichtet, weil zwischen 1911 und 1915 bei mehreren Sturmfluten mit einem Wasserstand von bis zu 4,41 Metern über normal in Ribe erreicht wurde. Der Deich ist 15 km lang. Die Schleuse, die aus zwei Torsätzen besteht, muss die Schiffe von einem Wasserstand zum anderen bringen und den normalen Gezeitenunterschied im Wattenmeer von etwa zwei Metern ausgleichen .
Die folgenden Bilder sind bei einem kleinen Spaziergang an der Schleuse entstanden: