Møgeltønder & Tønder(Dänemark)
Dienstag, 29.10.2019
Das kleine Dorf Møgeltønder ist historisch betrachtet wesentlich bedeutsamer - und vor allem älter - als seine große Nachbarstadt Tønder, das früher einmal das "kleine Tønder" war. Das Schloss Schackenborg und seine Vorläufer bildeten samt ihren zuerst bischöflichen, später adligen, zuletzt königlichen Besitzern über 400 Jahre eine dänische Enklave im Herzogtum Schleswig - heute bildet die südliche Grenze des Kirchspiels (sogn) zugleich die dänisch-deutsche Staatengrenze.
Wir parken auf dem Parkplatz hinter der Møgeltønder Kirche. Schon von weitem ist der Kirchturm sichtbar. Kein Wunder also, dass dieser lange Zeit sogar als Seezeichen diente. Die Kirche zu Møgeltønder ist sogar eine der größten Dorfkirchen Dänemarks und zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Südjütland. Wir haben nicht gezählt, wie oft wir mittlerweile in dieser faszinierenden Kirche waren, aber es zieht uns abermals dort hin.
Die folgende Bildergalerie vermittelt einen guten Eindruck von unserem Besuch:
Nun spazieren wir zur Schlossstraße (Slotsgaden) von Møgeltønder mit ihren vielen alten und vor allem zauberhaften Gebäuden. Genau solche Straßen sind für uns typisch dänisch und ganz gleich ob auf dänischer oder deutscher Seite, der Inbegriff von hyggelig.
Die Häuser strahlen so viel Ruhe und Liebe aus. Ganz besonders, wenn sie so liebevoll gepflegt aussehen wie hier. Ein absoluter Augenschmaus. Komischerweise können wir uns nicht vorstellen in so einem Haus zu wohnen, da sie zum Teil wirklich sehr klein sind, aber wir lieben es sie anzugucken. Da die Sonne heute so klar vom Himmel schien und damit auch durch die Fenster, hatten wir ziemlich oft das Glück auch einen Blick ins Innere der Gebäude zu erhaschen.
Aber das ist noch nicht alles, denn in dieser Straße gibt es noch einen Antikladen, an dem wir selbstverständlich nicht vorbei gehen konnten, ohne einen Blick hineinzuwerfen. Ein wenig erinnerte das Geschäft an einen Flohmarkt, denn es gab sowohl Antiquitäten als auch neuen Nippeskram.
Am Ende der Schlossstraße, also am Ortseingang von Møgeltønder (von Tønder aus kommend) befindet sich der Haupteingang zu Schloss Schackenborg. Das Schloss und das zugehörige Gut wurden erstmals im Jahr 1223 als Mögeltondernhaus erwähnt. Ein Besuch ist im Regelfall nicht möglich, wir können nur durch das gußeiserne Tor schauen.
Die folgende Bildergalerie zeigt unsere Eindrücke:
Von Møgeltønder aus fahren wir die wenigen Kilometer nach Tønder. Auch hier waren wir in den Jahrzehnten unserer Reisen nach Dänemark schon unzählige Male. Aber zuerst ein paar Informationen über das Städtchen:
Tønder (deutsch Tondern) ist eine dänische Kleinstadt an der Vidå (deutsch: Wiedau) nahe der deutsch-dänischen Grenze. Tønder gehört zu den ältesten Städten auf der Landbrücke zwischen Nord- und Ostsee. Schon 1017 war es in Flensburg als Hafenort bekannt. Im Jahr 1227 waren die Dominikaner und 1238 die Franziskaner nach Tønder gekommen und hatten Klöster gegründet. 1243 erhielt der Ort Lübisches Stadtrecht und ist damit heute Dänemarks älteste Stadt. Es war im Mittelalter einer der wenigen Hafenplätze der schleswigschen Westküste. Davon zeugt noch heute das Schiff im Stadtwappen. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte die Stadt bis 1920 zu Preußen sowie ab 1871 zum Deutschen Reich.
Ähnlich dem schottischen Gretna Green gilt das grenznahe Tønder seit Mitte der 1960er Jahre als Heiratsparadies (Quelle: Wikipedia).
Ein ausgedehnter Spaziergang durch die Stadt ist für uns obligatorisch. Ebenso ein leckeres Mittagessen, den Besuch der "Alten Apotheke" und diverse kleiner Einkäufe. Die folgende Bildergalerie vermittelt die Eindrücke: