Dienstag, 25. Dezember 2012:
Nach Erledigung der "familären Weihnachtsverpflichtungen" kommen wir kurz nach 15 Uhr von zu Hause weg. Es herrschen frühlingshafte Temperaturen um die +10 . Zügig kommen wir voran. Nur kurze Fahrtunterbrechungen (Pipi-Pausen) gönnen wir uns. Das heutige Ziel ist der Parkplatz vom Heide-Park in Soltau. Kurz nach 20 Uhr kommen wir dort an der Parkplatz ist absolut leer, wir sind völlig einsam über Nacht.
Mittwoch, 26. Dezember 2012:
Wir schlafen schön aus. Erst nach 9 Uhr morgens gibt es Frühstück, dann fahren wir weiter. Relativ zügig erreichen wir dann das malerische Städtchen Schleswig gegen 12:30 Uhr. Unsere Vorfreude auf ein leckeres Fischbrötchen wird schnell zerschlagen der Imbiss am Stadthafen hat geschlossen.
So spazieren wir in die Innenstadt. Gemütlich geht es in die weihnachtlich geschmückten Gassen von Schleswig hinein. Wir besichtigen das alte Mühlrad, welches etwas versteckt am Rande der Altstadt zu finden ist. Dann weiter durch die Stadt. Abschließend noch ein Rundgang durch das alte Stadtviertel "Holm", bevor wir zurück im Wohnmobil bei einer Tasse Kaffee unsere Weihnachtsplätzchen genießen.
Nach dem Abendessen (im Wohnmobil) gehen wir nochmals in die Stadt. Die nun weihnachtlich beleuchteten Gassen bieten noch einige Möglichkeiten für stimmungsvolle Fotos. So kehren wir dann gegen 20 Uhr wieder zurück ins Wohnmobil und genießen den Abend bei immer stärker werdenden Wind und immer wieder kräftigen Regenschauern in der warmen und trockenen "Stube".
Donnerstag, 27. Dezember 2012:
Nach einer stürmischen Nacht sitzen wir schon kurz vor 9 Uhr am Frühstückstisch. Draußen ist es heute äußerst ungemütlich. Ein Sturmtief mit Windstärken 8 9 tobt über Schleswig-Holstein, begleitet von ergiebigen Regenfällen.
Wir haben zwar zwei volle Gasflaschen an Bord. Da die in Gebrauch befindliche Flasche jedoch fast leer ist, fahren wir zum nächsten Baumarkt und tauschen diese gegen eine Volle. Jetzt können wir beruhigt die vor uns liegende Zeit angehen, wohl wissend, dass der Gasvorrat auch extremeren Winterbedingungen gerecht werden wird. Dann geht es wieder auf die Piste. Punkt 11 Uhr passieren wir bei Padborg die deutsch-dänische Grenze. Der Verkehr ist mäßig und läuft flüssig. Den Tempomat auf 110km/h eingestellt, rollen wir die E45 gen Norden. Nach und nach lassen wir den stürmischen Wind und den Starkregen hinter uns. Bei Kolding wird die Straße nach und nach trocken, ab Århus ist strahlend blauer Himmel. Dafür gehen die Außentemperaturen mit jedem Kilometer weiter nach unten.
Bei Hobro verlassen wir die E45 und fahren die Straße 29 weiter in Richtung Aggersund / Løgstør (Limfjord). Wir hoffen darauf, dass der Stellplatz am Kanal Frederik VII auch im Winter nutzbar ist. Gegen 14:30 Uhr treffen wir dort auch ein und sind sichtlich überrascht: Stromsäulen sind in Betrieb, die Sanitäranlagen sind geöffnet, also bleiben wir sogleich hier. Mona drängelt richtig, sie möchte noch ein wenig in dem kleinen Ort bummeln. So ziehen wir uns warm an, hier weht mäßiger Wind bei ca. +1 , aber gefühlt sind das ca. -5 ! Nach wenigen Gehminuten sind wir im Zentrum. Schnell zieht es uns in ein Cafè. Starker Kaffee und etwas Süßes stärken uns, dann noch Einkauf beim Metzger (Gyros für das Abendessen und noch so ein paar Kleinigkeiten).
Zurück am Wohnmobil geht Rainer mit dem Foto bewaffnet den Kanal entlang. Mittlerweile ist es fast 16 Uhr, die Sonne ist schon am Horizont verschwunden, aber hier am Kanal und am Limfjord bietet sich eine fantastische Stimmung an, die mit ein paar Fotos festgehalten werden muss.
Zurück am Wohnmobil wird dann der Laptop hochgefahren. Die Hoffnung auf Internet wird erfreulicherweise erfüllt, da dieser die Zugangsdaten vom Hotspot des Hafens noch gespeichert hat. So haben wir den Abend über auch Kontakt mit der Außenwelt auf diesem Weg. Heute vermummen wir das Wohnmobil auch von außen, da die sternklare Nacht und der Wind Temperaturen im einstelligen Minusbereich erwarten lassen. Im Wohnmobil genießen wir dann den restlichen Abend in wohliger Wärme.
Freitag, 28. Dezember 2012:
Eine ruhige Nacht liegt hinter uns, als wir gegen 9 Uhr aufstehen und frühstücken. Anschließend starten wir, jedoch kommen wir nicht weit. Mona's Wunsch nach einem Supermarkt wird mit einem Bummel durch den NETTO am Ortseingang erfüllt. Erst dann geht es mit der Tour weiter.
Über die Aggersund-Brücke hinweg halten wir uns dann auf der Straße 11 gen Osten bis Aabybro. In der uns schon gut bekannten Mejeri halten wir wieder für einen kleinen Einkauf. Dann geht es in nördlicher Richtung weiter. Vorbei an Blokhus und Løkken kommen wir nach Nr. Lyngby. Dieser Ort ist vor allem wegen seiner Steilküste bekannt, die hier Jahr für Jahr mehr ins Meer gerissen wird. Nach und nach werden dabei auch Häuser in die Tiefe gerissen. Wir spazieren hier auch am Strand entlang, wohl wissend, dass es hier immer wieder Erd- nein: Sand-Rutsche gibt. Da der Sand aber stark gefroren ist, hält sich das Risiko in Grenzen.
Nur wenige Kilometer weiter ist das nächste Ziel: der alte Leuchtturm von Rubjerg Knude. Dieser Turm gehört zur Pflicht, wenn man hier oben in der Gegend ist. Auch hier kommt das Meer immer näher. Langsam ist die Abbruchkante der Dünen schon gefährlich nahe, wer weiß, wie lange der Turm noch steht
Der Weg zum Turm hin ist heute nicht ganz unkritisch. Gefrorener Schnee und Eis machen den Spaziergang zu einer Rutschpartie, aber wir schaffen es ohne Probleme wieder heil zurück zum Wohnmobil zu kommen.
Während wir weiter nach Hirtshals fahren, bricht langsam, aber bestimmt, die Dämmerung herein. Ein kurzer Einkauf deim Supermarkt FAKTA, dann beim SUPER BEST, dann Spaziergang bei frostiger Kälte durch das kleine Städtchen. So langsam stellt sich doch ein Hungergefühl ein, schließlich haben wir seit dem Frühstück heute nichts mehr gegessen. Da kommt uns ein Asia-Imbiss gerade recht und dort stärken wir uns dann auch ordentlich.
Zurück am Wohnmobil stellt sich die Frage nach der Bleibe für die Nacht. Die Wahl fällt auf den Parkplatz beim Leuchtturm. Dieser liegt recht geschützt von Bäumen umgeben und etwas abseits der Straße und ein Übernachtungsverbot gibt es auch nicht. So lassen wir uns hier nieder und freuen uns auf einen gemütlichen Abend im Wohnmobil.
Später beginnt draußen kräftiger Schneefall, der im Lauf der Nacht in kräftigen Regen übergeht ...
Samstag, 29. Dezember 2012:
Ein Blick morgens aus dem Fenster bestätigt die Befürchtung, dass wir nach einer solch nassen Nacht nicht mehr auf Schnee und Eis stehen, sondern mitten im Wasser. Nur mit Stiefeln ist es möglich, die Außenisolierung der Frontscheiben abzunehmen. Dann wechseln wir ein paar Meter die Stellung, um dann in Ruhe zu Frühstücken.
Da die Wettervorhersage keine Besserung verspricht, entscheiden wir schnell, heute das Nordsø Oceanarium hier in Hirtshals zu besuchen. Wir nehmen uns ausreichend Zeit, und entdecken eine große Vielfalt an Fischen. Mit Erstaunen stellen wir fest, dass es nun hier drei große Mondfische gibt. Diese monströsen Tiere sind schon eine interessante Erscheinung.
Gegen 14 Uhr verlassen wir das Nordsø Oceanarium. Eine Runde durch die Stadt, gefolgt durch einen kurzen Einkauf bei REMA 1000, dann verlassen wir Hirtshals. Bei der Bindslev Kirke finden wir die Ruhe und den Platz, noch einen Nachmittagskaffee zu genießen, bevor wir zu Evi & Regnar fahren, die wir heute mal wieder besuchen dürfen.
Den Abend verbringen wir gemütlich bei den Beiden inkl. ihrer vier Kinder und Hund. Wir speisen gemeinsam zu Abend (gebratene Makrelen mit Kartoffeln und Sahnesoße), während des gemütlichen Teiles beschäftigen wir uns mit einem Fass Reckendorfer Kellerbier und einer Flasche fränkischem Tresterbrand. Intensive Gespräche im Mix aus dänisch, englisch und deutsch über Gott und die Welt vertreiben die Zeit. Erst deutlich nach Mitternacht finden wir in unsere Betten zurück.
Sonntag, 30. Dezember 2012:
Erst gegen halb zehn Uhr finden wir uns dann zum gemeinsamen Frühstück ein. Kopfschmerzen hat keiner, also war alles Bestens. Dann heißt es doch langsam Abschied nehmen. Es war mal wieder ein angenehmes und kurzweiliges Treffen, wie schon so oft in den letzten Jahren.
Noch leicht unschlüssig über den weiteren Verlauf der Route fahren wir dann kurz nach 11 Uhr los. Über Sindal nach Hjørring und von dort aus weiter nach Løkken. Hier erst steuern wir einen Parkplatz an uns spazieren durch den Ort und hinunter zum "Hafen". Es hatte gerade ein kleines Fischerboot angelegt (auf Sand gesetzt) und bietet nun seine frisch gefangene Ware zum Verkauf an.