Samstag, 06. August 2011:
Erst nach 9 Uhr kommen wir mit leicht schwerem Kopf aus den Federn (Regnar & Rainer vor allem ...). Gemeinsames Frühstück, dann verabschieden wir uns von der Familie. Wir fahren nach Hirtshals, hier findet heute das "Hirtshals Fiskefestival" statt. Schnell haben wir einen Parkplatz in Zentrumsnähe und stürzen uns in das Getümmel.
An diversen Buden werden Kostproben aller möglichen Leckereien rund um den Fisch angeboten. Für 100Dkk bekommt man ein Gutscheinheftchen, damit zieht man dann von Bude zu Bude und lässt sich verkosten. Im Zelt am Hafen kann man dann zusehen, wie der Fisch zerlegt wird und auch hier bekommt man Kostproben.
Nach gut 2 Stunden fahren wir dann hinaus zum Leuchtturm. Die Besteigung ist obligatorisch. Das Wetter meint es heute bestens mit uns, strahlend blauer Himmel seit dem Morgen, so macht der Urlaub richtig Spaß. Oben vom Leuchtturm hat man einen guten Blick auf den Campingplatz, irgendwie können wir es uns gut vorstellen, uns dort niederzulassen. Ein Platz mit Meeresblick, das hat was !
Gesagt getan, schon haben wir eingecheckt. Den restlichen Tag verbringen wir auf dem Campingplatz, unterbrochen von Strandspaziergängen, Bunkerbesichtigungen, Kaffee trinken.
Abends dürfen wir noch einen sehr schönen Sonnenuntergang erleben, bevor sich langsam die Nacht über den Platz senkt.
Sonntag, 07. August 2011:
Gegen Morgen kommt sehr stürmischer Wind auf, Regen peitscht gegen unser Wohnmobil, wer hätte das nach dem schönen gestrigen Tag gedacht. Nun wir schlafen aus und frühstücken in Ruhe, dann überlegen wir, was wir heute unternehmen könnten. Die Wahl fiel als erstes auf den kleinen Ort Tornby südlich von Hitshals. Am "Gamle Købmandsgård findet heute ein Krämermarkt statt. Mona interessiert das, so fahren wir hin. Mona ergattert auch ein paar Kleinigkeiten, so ist die Welt dann auch in Ordnung ;-)
Sodann hat sie gelesen, dass in Hjørring im Sommer am ersten Sonntag im Monat verkaufsoffen ist, also nix wie hin in die Stadt. Leider hatten es sich wohl die Geschäftsleute anders überlegt nichts war offen (oder Mona hat verkehrt gelesen ...). So spazierten wir also einfach so durch die ausgestorbene Innenstadt.
Die nächste Station ist dann der alte Fischerort Lønstrup. Hier an der Küste pfeift der Wind ganz ordentlich, Rainer kann kaum den Foto ruhig in der Hand halten. Trotzdem spazieren wir gemütlich am Strand entlang und natürlich auch durch den malerischen Ort. Zum Abschluss einen Kaffee als Stärkung.
So gestärkt fahren wir wenige Kilometer weiter zum versandeten Leuchtturm Rubjerg Knude. Wohl wissend, dass bei dem Wind es nicht unbedingt riesigen Spaß macht, im wehenden Sand die Dünen zum Leuchtturm zu erklimmen. Aber wir sind ja hart im nehmen und lassen uns von ein wenig Wind und Sand nicht abhalten. Auch Mona hat sich tapfer die Dünen hochgearbeitet, aber bis zum Leuchtturm traute sie sich dann doch nicht. Den Leuchtturm kennen wir ja nun schon seit ziemlich genau 16 Jahren, viel hat sich hier in der Zwischenzeit verändert, die Dünen sind nun weit vor dem Leuchtturm auf der landesinneren Seite. Die Küste ist dem Turm auch bedenklich nahe gekommen, wenn man bedenkt, dass das Meer hier sich jährlich bis zu 20m Küste holt, dann steht der Turm vielleicht nur noch ein paar Jahre.
Das folgende YouTube - Video (ca. 12 Minuten Länge) zeigt eindrucksvoll die Veränderungen am Rubjerg Knude in den Jahren von 1995 bis heute (2011):
Auf dem Weg zurück zum Campingplatz halten wir in Tornby noch kurz beim Dagli Brugsen. Wir brauchen Brot und so diverse Kleinigkeiten. Auf den Campingplatz kommen wir dann gegen 17 Uhr zurück. Den restlichen Abend bleiben wir auf dem Platz, Rainer spaziert nochmal zum Strand, auch hier ist die Nordsee recht aufgewühlt.
Später dann duschen (der Sand vom Rubjerg Knude steckt tief in den Poren), dann fernsehen mit Meeresblick. Na, wenn das kein Urlaub ist !
Montag, 08. August 2011:
Über Nacht hat sich der Wind gelegt. Zwischendurch kam noch so der eine und andere Regenschauer, aber morgens schaut der Himmel doch recht ordentlich aus. So starten wir nach dem Frühstück in Richtung Skagen.
Das erste Ziel ist Grenen, das sog. Nordkap Dänemark's. Heute gönnen wir uns die Fahrt mit dem Traktorbus "Sandormen" mal wieder (25dkk pro Person, hin und zurück). Zügig wühlt sich der Traktor durch den Sand und bringt uns nach vorne an die Landzunge. Es ist recht viel los hier Touristen ohne Ende, und wir mittendrin. Wir lassen uns gleichzeitig die Nordsee und die Ostsee um die Füße spülen, ein immer wieder interessantes Schauspiel.
Mit dem Sandormen fahren wir dann auch wieder zurück zum Parkplatz. Von dort aus spazieren wir durch die Dünen an die Ostseeseite von Grenen. Dort stellt Rainer fest, dass er seine Kamera auf dem verkehrten Aufnahmeprogramm (Sonnenuntergang ) stehen hat, dadurch sind die Bilder alle zu dunkel. Wir beschließen, zu Fuß nochmals zur Landspitze hinauszulaufen. Dort werden die Aufnahmen wiederholt dann wieder mit dem Sandormen zurück (die Ticket werden nur angesehen, nicht geknipst ).
Als nächstes halten wir beim Leuchtturm von Grenen. Die Besteigung ist Pflicht, schließlich hat man von oben eine herrliche Sicht zum Landsende. So langsam quält uns der Hunger, wir fahren an den Hafen von Skagen. Nach einiger Suche finden wir doch einen Parkplatz, dann ab zu den Fischerbuden. Garnelen und Tintenfischringe sind unser Mahl.
Der Himmel zieht sich langsam zu, dunkle Wolken beherrschen das Bild. Wir fahren trotzdem noch zu der Råbjerg Mile, der größten Wanderdüne Dänemarks. Sie ist wirklich riesig, irgendwie haben wir sie kleiner in Erinnerung, aber vielleicht täuscht das auch. Rainer schießt ein paar Panoramafotos, anders ist die Ausdehnung der Düne gar nicht festzuhalten.
Da die Wolken immer dunkler werden, treten wir den Rückzug an und fahren wieder gemütlich zurück Richtung Hirtshals. Unterwegs kam das, was abzusehen war, ein Wolkenbruch, die Scheibenwischer schafften das Wasser kaum, viel Wasser auf der Straße aber wir kamen unbeschadet durch.
Zurück am Campingplatz war der Himmel wieder klar, die Sonne schien wieder warm, so konnten wir noch den restlichen Nachmittag in den Campingstühlen genießen. Später dann Abendessen (geräucherte Makrele / Lachs). Den restlichen Abend lassen wir wieder in aller Ruhe ausklingen, während sich der Campingplatz mehr und mehr füllt, irgendwann ist leider unser Meeresblick auch zugestellt.
Dienstag, 09. August 2011:
Obwohl wir erst um 9 Uhr aus den Betten krabbeln die Nacht kam uns irgendwie kurz vor. Lag wohl am späten zu Bett gehen ;-)
Dafür scheint heute morgen die Sonne mit voller Kraft, so ist wieder ein Frühstück "out door" angesagt. Dann checken wir aus vom Campingplatz. Wir haben zwar noch keine Vorstellung über den konkreten Verlauf des Tages, aber die drei Tage hier sollen reichen, auch wenn sie recht schön waren.
So starten wir zum ersten Ziel: Bindslev. Hier suchen und finden wir auch recht schnell die alten Fischtreppen, bei denen die Fische den Fluss Uggerby Å aufwärts gelangen können. Gleich nebenan liegt das alte Elektrizitätswerk (Gl. Elwærk). Auch heute liefert das Teil noch Strom in das örtliche Stromnetz.
Von Bindslev aus fahren wir nach Mosbjerg, in das dortige Landschafts- und Landwirtschaftsmuseum. Wir waren vor vielen Jahren schon mal hier, aber es ist immer wieder sehenswert. Nach der Besichtigung des Museumshauses mit der Einrichtung von vor 100 Jahren sind wir noch den vielen Grabhügeln und einer großen Pferdekoppel entlang zur Bjørnager Ausstellung gelaufen, um diese zu besichtigen. Den Abschluss des Besuches bildet ein kleines Picknick mit Kaffee und Mandelkringel am Parkplatz.
Dann fahren wir durch Mosbjerg hindurch und Besichtigen noch die Mosbjerg Kirke. Überhaupt könnte man diesen Nachmittag als Kirchennachmittag betrachten, den danach schauen wir noch zur Sindal Kirke (leider in Renovierung) und dann auch noch zur Mygdal Kirke.
Dann aber war es gut mit den Kirchen. Wir sind nach Uggerby an den dortigen Strand gefahren um dort ein wenig am Strand spazieren zu gehen. Trotz frischen Wind konnte man gut am und im Wasser laufen. Überhaupt zeigt sich dieser Tag heute als sehr sonnenreich mit wenig Wolken bei ca. 22 , also bestes DK Urlaubswetter.
So beschließen wir dann auch für heute einen Grillabend. Dazu müssen wir jedoch noch etwas Fleisch einkaufen, also nichts wie ab nach Hirtshals in den nächsten Supermarkt. Schnell haben wir die notwendigen Utensilien eingekauft, dann geht es auf Stellplatzsuche. Wir probieren es vor Tversted, da ist im DK-Camp ein Stellplatz ausgewiesen. Dort angekommen, stellen wir fest, dass wir:
1. alleine dort sind
2. keine Toiletten dort sind
3. für die Nacht mit Strom 15 Euro fällig sind
=> wir gehen wieder nach Hirtshals an den Campingplatz mit Blick aufs Meer !
So werfen wir dann auf dem Campingplatz den Einweggrill an, den wir schon lange spazieren fahren. Die Putensteaks sind schnell durch, und auch die Ziegenkäse-Stückchen (eingerollt in Speck) waren sehr schnell gar, so konnten wir schnell die Leckereien genießen.
Später dann noch ein Spaziergang entlang der Dünen. Der sonnige Tag findet seinen krönenden Abschluss mit einem phantastischen Sonnenuntergang (allerdings bei kräftigem Wind). Natürlich haben wir den per Foto festgehalten. Zurück im WoMo genießen wir den nun vielleicht letzten Abend auf dem Campingplatz in Hirtshals mal sehen ;-)
Mittwoch, 10. August 2011:
Die Nacht war alles andere als ruhig, der starke Wind vom Abend nahm noch deutlich zu und erreichte in den Morgenstunden Sturmstärke. Da war mit Nachtruhe nicht mehr viel drin. Die SAT-Schüssel klapperte auch im eingefahrenem Zustand munter auf dem Dach hin und her. Der Wind schaukelte ruckartig am Fahrzeug trotz ausgefahrener Stabilisierungsstützen, weil wir quer zum Wind standen. Gegen 6 Uhr morgen parkten wir das WoMo um in Windrichtung, dann war es deutlich ruhiger, kein klappern der SAT-Schüssel, kein Wind rüttelte mehr seitlich am Fahrzeug, Schlaf war endlich wieder möglich.
So kamen wir dann heute auch erst gegen 10 Uhr aus den Federn. Ausgeschlafen ist etwas anderes so entscheiden wir, die Zeit auf dem Campingplatz in Hirtshals doch noch um einen Tag zu verlängern und heute einen wirklich ruhigen Tag einzulegen.
Nach einem kurzen Strandspaziergang (sehr stürmischer Wind, ca. 15 heute nur) spazieren wir in den Ort und bummel durch die Geschäfte. Nicht ganz ohne Folgen für den Geldbeutel und für die Arme, die dann diverse Tüten zu tragen hatten ;-)
Mittägliche Stärkung gab es dann auch noch, bevor wir wieder zurück zum Campingplatz spazierten. Nun mit heftigen Gegenwind. Zurück am Campingplatz richten wir nochmals das WoMo genau in Windrichtung aus und stabilisieren es wieder. Der Wind hat keine Spur nachgelassen, aber wenigsten scheint die Sonne !
Den restlichen Nachmittag verbringen wir ... naja, extrem ruhig:
- Nickerchen
- duschen
- lesen
- nichts tun
Was soll's wir haben schließlich Urlaub !
Eine wirkliche Abwechslung bringt auch der Abend nicht (außer einem phantastischen Abendhimmel), wir erwarten wieder eine stürmische Nacht, aber nun sicher wirklich die letzte hier auf dem schönen Campingplatz direkt am Meer.
Eine Übersicht über den Reiseverlauf des zweiten Teils können Sie sich mittels folgender Karte machen:
Donnerstag, 11. August 2011:
Heute kommen wir recht pünktlich aus den Federn. Nach dem Frühstück checken wir auch sogleich vom Campingplatz aus und halten uns in südlicher Richtung. In Aabybro halten wir für einen kurzen Einkauf in der uns mittlerweile bestens bekannten Mejeri (Käsefabrik), dann fahren wir weiter in Richtung Aalborg. Unser Ziel ist der Lindholm Høje. Dies ist ein Museum über das Leben und wirken der Wikinger und den angrenzenden Grabfeldern. Für den grauen, leicht regnerischen Tag wohl die richtige Entscheidung.
Da es zum Abschluss des Museumsbesuches so richtig das regnen anfängt, fahren wir in das Aalborg Storcenter südlich der Stadt. Einkaufbummel, Mittagessen, alles war dabei (auch kostenloses Internet).
Am späten Nachmittag verlassen wir die Großstadt in Richtung Limfjord. Wir haben gelesen, dass es in Hvalpsund einen Stellplatz geben soll. Dies entpuppt sich als kostenloser Parkplatz am dortigen Yachthafen, aber mit super Blick auf den Limfjord.
In der angrenzenden Seglergaststätte kehren wir dann zum Abendessen ein. Tagesgericht für 75Dkk (ca.11€):
- Kalbsteak mit Salzkartoffeln (Rainer)
- falscher Hase mit Bratkartoffeln (Mona)
Als Beilage jeweils für beide: Gurkensalat, Preiselbeeren und Waldorfsalat und nicht zu vergessen: die braune Soße ! Eine großzügige Beilage in Form von Kartoffelchips war auch für uns beide noch dabei. War wirklich lecker und sehr reichlich, absolut zu empfehlen !
Mit vollem Magen genießen wir dann für den Rest des Abends den Blick auf den Limfjord.
Freitag, 12. August 2011:
Den ursprünglichen Plan, das Freilichtmuseum Hjerl Hede zu besuchen, haben wir verworfen. Wir wollen uns der hiesigen Gegend etwas mehr widmen. So fahren wir nach einer kurzen Hafenbesichtigung von Hvalpsund in die Kleinstadt Aars. Eigentlich wollten wir dort ein Museum besuchen, aber dies hat heute nicht auf. Die Innenstadt ist für uns nicht interessant genug, so fahren wir weiter.
In Farsø bummeln wir kurz im dortigen kleinen Einkaufszentrum, dann fahren wir weiter nach Ertebølle in das Stenalder Centret (Steinzeit Zentrum). Hier können wir einiges über das Leben in der Steinzeit hier in der Gegend erfahren. Sowohl die Innenausstellungen als auch der Außenbereich sind recht interessant.
Von dort aus fahren wir der Limfjord-Küste entlang weiter nach Rønbjerg. Dort landen wir im Yachthafen und am Fähranleger zur kleinen Insel Livø. Ein Einkauf in der Fischräucherei muss noch sein, dann fahren wir weiter nach Løgstør. Nach einem Strandbummel beim Limfjordmuseum (mit unendlich vielen Muscheln) spazieren wir noch durch die Innenstadt des kleinen Örtchens. Hier kaufen wir beim Metzger noch unser Abendessen (spanisches Kotelett).
Dann lassen wir uns auf dem neuen Wohnmobilstellplatz am Yachthafen nieder. Der Platz bietet Strom, Ver- und Entsorgung und Duschen (10Dkk) und kostet mit Strom 110Dkk.
Schnell kommen wir mit unseren dänischen Nachbarn ins Gespräch, fachsimpeln über Wohnmobile, Dänemark, Deutschland und und und ...
So verfliegt die Zeit und der Abend senkt sich abermals mit herrlichem Sonnenuntergang über den Limfjord. Dank kostenlosem Internet hat Rainer dann auch noch so seine Beschäftigung ;-)