Großer Findling in Glommen - Glomstenen:
Der Glomstenen ist ein bekannter tonnenschwerer und etwa vier Meter hoher Findling im Naturschutzgebiet Morups Tånge auf der gleichnamigen Landzunge am Ortsrand von Glommen, etwa zehn Kilometer nordwestlich von Falkenberg. Beim Glomstenen handelt es sich um einen echten Findling, also um einen Felsblock, der von einem eiszeitlichen Gletscher transportiert und zum Ende der letzten Eiszeit an der Spitze der weit in die See hineinragenden steinigen Landzunge abgeladen wurde.
Früher diente der gut sichtbare Felsblock als Seezeichen und wird bereits in den Berichten über die Kriegsfahrt von König Harald Hårdrådes in den Jahren 1061/62 sowie den Feldzug von König Håkon Håkonsson gegen Halland in den 1250er Jahren erwähnt. Bis in die Neuzeit, genauer gesagt bis zur Inbetriebnahme eines Leuchtturms im Jahr 1843, diente der Glomstenen hauptsächlich den örtlichen Fischern als Orientierung bei der Umsegelung des gefährlichen Riffs.
Der Glomstenen als wissenschaftliches Instrument:
Eine Besonderheit des Steines ist eine aus dem Jahr 1816 stammende Inschrift. Hierbei handelt es sich um einen erklärenden Text und die Markierung des damaligen mittleren Pegelstandes des Kattegat, den Professor Sven Peter Bexell dort mit 1.528 Millimeter festhielt, um daran Veränderungen des Wasserstandes zu messen.
Hintergrund der Markierung waren die im 18. Jahrhundert aufkommenden wissenschaftlichen Diskussionen über die schon seit Jahrhunderten bemerkte Verringerung des Wasserstandes an den schwedischen Küsten. Schon zu Lebzeiten von Anders Celsius (1701–1744) wurden auf dessen Vorschlag hin die Pegelstände auf Felsen an den schwedischen Küsten markiert, um dem Phänomen auf die Spur zu kommen.
Die fennoskandische Landhebung:
Erst im 19. Jahrhundert fand man die endgültige Erklärung für die sich permanent verringernden Pegelstände, die fennoskandische Landhebung, die seit dem Ende der letzten Eiszeit anhält. Nach dem Abschmelzen der in Skandinavien bis zu 3.000 Meter dicken Eisdecke steigt die Landmasse aufgrund der Entlastung bis heute permanent an. In Südschweden beträgt die Landhebung jedes Jahr nur knapp einen Millimeter, in Nordschweden sind es allerdings bis zu neun Millimeter jährlich, was an der schwedischen Ostküste im Verlauf der Geschichte schon des Öfteren dazu geführt hat, dass Seehäfen und Flüsse aufgrund der sich verringernden Wassertiefen für die Schifffahrt unbrauchbar wurden.
(Quelle: GuideBook-Sweden)