INFO:
Peschiera del Garda ist eine italienische Gemeinde mit 10.583 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2017) in der Provinz Verona der Region Venetien. Seit dem 9. Juli 2017 ist die Festung von Peschiera del Garda Teil der Unesco Welterbestätte, auf der transnationalen Serie Venezianisches Verteidigungssystem des 15. bis 17. Jahrhunderts.
Peschiera del Garda liegt am Südostufer des Gardasees an der Stelle, an der der Mincio, der einzige Abfluss des Gardasees, den See verlässt. Teile der Altstadt trennen mit ihren Festungsanlagen den Ort vom Festland. Der Ort verfügt über einen kleinen Yachthafen, einen Bahnhof und ist Standort der italienischen Armee.
Die Nachbargemeinden sind Castelnuovo del Garda, Desenzano del Garda (BS), Ponti sul Mincio (MN), Pozzolengo (BS), Sirmione (BS) und Valeggio sul Mincio. Seit mehreren Jahren wirbt Peschiera für sich als eine barrierefreie Stadt. Sämtliche Läden sind über eine Rampe auch für Rollstuhlfahrer erreichbar. Ihnen fehlt zwar oft die optimale Steigung, sie sind aber trotzdem eine große Erleichterung für Rollstuhlfahrer.
Die früheste Besiedlung Peschieras geht auf die Bronzezeit zurück. Aus dieser Zeit stammen zwei Pfahlbautensiedlungen am Lago di Frassino und am Ufer des Gardasees, die in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgegraben wurden und in der sogenannten Peschierazeit angesiedelt werden. Seit 2011 zählen die Pfahlbauten von Peschiera zum UNESCO-Weltkulturerbe.
In der Römerzeit wurde der Ort unter dem Namen Arilica, in der Gallia cisalpina, vermerkt, in der Peutingertafel als Ariolica zu lesen. Wahrscheinlich zwischen dem 8. und 9. Jahrhundert nahm der Ort den heutigen Namen Peschiera an.
899 nahm Peschiera Berengar I. nach seiner Niederlage gegen die nach Norditalien einfallenden Ungarn am Fluss Brenta auf. Während der Signorie fiel der Ort erst unter die Kontrolle der Familie Ezzelino. Nach der Niederlage Ezzelino III. 1259 in der Schlacht bei Cassano d’Adda und dem darauffolgenden Niedergang des Hauses Ezzelino fiel Peschiera 1260 an Mastino I. della Scala. Die Herrschaft der Scaliger dauerte bis zum Ende des 14. Jahrhunderts an, als Peschiera an Gian Galeazzo Visconti fiel.
1440 konnte schließlich die Republik Venedig unter ihrem Condottiere Francesco I. Sforza den Ort einnehmen. Venedig baute zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert Peschiera zu einer Festung aus.
Ausschnitt des Gemäldes Madonna della quercia von Girolamo dai Libri (nach 1533). Das Bild zeigt den Gardasee von Süden her gesehen. Im Vordergrund der Fluss Mincio, in dem vermutlich Johannes der Täufer Jesus tauft
Nach dem Wiener Kongress wurde Peschiera Teil des Königreiches Lombardo-Venetien und bildete mit den Orten Mantua, Verona und Legnago das sogenannte Festungsviereck. Während des ersten italienischen Unabhängigkeitskrieges nahmen piemontesische Truppen Peschiera am 30. Mai 1848 ein. Aber erst nach dem dritten italienischen Unabhängigkeitskrieg von 1866 gelangte Peschiera zum neu gegründeten Königreich Italien.
Quelle: Wikipedia