Die "Seele" ist ein knuspriges langes Brot, dessen Ursprung auf das um das Jahr 1000 eingeführte christliche Allerseelenfest zurückgeht. Folgt man der Darstellung des Heimatforschers Peter Treiber in Wangen, so das knusprige Gebäck vom Allgäu aus verbreitet. Einer Überlieferung zufolge soll ein Bäckerin Ravensburg zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges das Gelübde abgelegt haben, jedem Bettler jedes Jahr zu Allerseelen ein Brot zu schenken, wenn die Pest die Stadt verschonen würde. In Wangen gibt esnoch andere Aufzeichnungen über den Ursprung der Seelen. Demnach gab es im Mittelalter ein Seelenhaus vor der Stadt, das Kranke, Krüppel, Sieche und Bettler beherbergte. Man wollte sie nicht in die Stadt hinein, aber auch nicht verhungern lassen. Also würden die armen Teufel vom heute noch existierenden Heilig- geist- Spital versorgt. Die kosten dafür trugen die reichen Stadtbürger, die mit der Brotspende etwas für ihre Seelen tun und ihre schlechten Gewissen beruhigen wollten. Seinen Ursprung hat das Allerseelenfest in einem weitaus älteren vorchristlichen Totenbrauchtum. Denn -so erläutert das Museum für Brotkultur in Ulm- im Volksglauben war die Vorstellung verankert, die Verstorbenen sollten ebenso wie die Lebenden Nahrung erhalten, die ihnen zu gewissen Zeiten geopfert werden müsse. Diese Allerseelenopfer wurden dann in Gaben an Arme und Kinder umgewandelt.
Quelle: www.koch-basics.de